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06.10.2010 17:20

Erfolgreiche Mädchen-Sprechstunde: Teenagerschwangerschaften gehen seit 2004 zurück

Petra von der Lage Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V.

    Seit Einführung von Mädchensprechstunden in Frauenarztpraxen vor sechs Jahren sinkt die Zahl der Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche bei Minderjährigen kontinuierlich. „Das ist ein überzeugendes Ergebnis frauenärztlichen Engagements“, sagte Dr. Gisela Gille, Vorsitzende der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau e.V. (ÄGGF) auf dem Deutschen Kongress für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG-Kongress, 5. bis 8. Oktober 2010) in München. Die Ärztinnen der ÄGGF bieten zudem in Hunderten von Schulen in Deutschland Aufklärungsgespräche mit Mädchen an.

    „Mädchen haben Gelegenheit, während der Sprechstunden ohne Angst vor einer obligatorischen gynäkologischen Untersuchung mit ihren Fragen die frauenärztliche Praxis aufzusuchen“, erklärt die ÄGGF-Vorsitzende. Wichtig sei dabei, ihnen in verständlicher Sprache Informationen zu vermitteln, sie zu ihrem Wissen und ihren Vorstellungen zu befragen, zu Rückfragen zu ermutigen und ihnen zuzuhören. „Die Mädchen sollen die Frauenärztin/den Frauenarzt als vertrauenswürdige und selbstverständliche Ansprechpartner erfahren.“ Schließlich verfüge in puncto Sexualität und Empfängnisverhütung niemand über derart profunde und kompetente Kenntnisse wie eine Frauenärztin/ein Frauenarzt.

    Menarchealter von neun Jahren keine Seltenheit – Jugendsexualität ist Realität

    Mädchen kommen heute früh in die Pubertät. Ein Menarchealter von neun Jahren ist keine Seltenheit mehr. Koituserfahrung ist bereits bei noch sehr jungen Mäd-chen eine gesellschaftliche Realität: Sieben Prozent der 14-jährigen Mädchen und ein Fünftel der 15-jährigen Mädchen (21%) hatte heutzutage bereits Geschlechtsverkehr gehabt.(1) In Deutschland wurden in den Jahren 2001 bis 2004 jährlich ca. 15.000 minderjährige Mädchen schwanger. Die Anzahl der Teenagermütter entspricht etwa der Anzahl der Mädchen, bei denen die Schwangerschaft vorzeitig beendet wurde: Im Jahr 2002 brachten z.B. 7595 Mädchen unter 18 Jahren ein Baby zur Welt(2), 7.443 Mädchen brachen die Schwangerschaft ab.3 Das war Anlass für die Ärztinnen der ÄGGF, auf dem DGGG-Kongress 2002 in Düsseldorf in einem Symposium und einer Pressekonferenz auf diesen Sachverhalt hinzuweisen. In der Konsequenz sind durch das engagierte Eintreten der Frauenärztinnen und Frauenärzte in den Praxen sowie das der Ärztinnen der ÄGGF in Schulen – unterstützt durch intensive Berichterstattung der Medien – die Zahlen drastisch gesunken: Im Jahr 2009 ließen nur noch 4.909 Mädchen unter 18 einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen.(3)

    Quellen:
    (1) Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Jugendsexualität 2010. Im Internet abrufbar unter www.forschung.sexualaufklaerung.de/3821.html
    (2) Laue E: Minderjährige Schwangere in Deutschland 
Statistische Daten zu Schwangerschaftsabbrüchen und Geburten. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Teenagerschwangerschaften international. FORUM Sexualaufklärung und Familienplanung Nr. 2/2007. Im Internet: http://forum.sexualaufklaerung.de
    (22. Juni 2010)
    (3) Statistisches Bundesamt: Statistik der Schwangerschaftsabbrüche. www.gbe-bund.de (22. Juni 2010)


    Weitere Informationen:

    http://www.dggg-kongress.de
    http://www.aeggf.de
    ftp://dggg:kongress10@ftp.mastermedia.de - Text der Pressemitteilung zum Abruf


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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