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Fachtagung in München mit konkreten Vorschlägen für Politik und Wirtschaft
Verdurstende Städte, untergehende Inseln, Hungerflüchtlinge – ein Katastrophenszenario des Klimawandels bedroht nach Ansicht von Wissenschaftlern und Experten der Entwicklungspolitik die globale Sicherheit. Ganze Staaten und Regionen könnten destabilisiert und sogar Kriege, etwa um Zugang zu lebensnotwendigem Wasser, ausgelöst werden. Die Abmilderung der Folgen des Klimawandels für die vor allem betroffenen Länder der südlichen Hemisphäre und zugleich die Ermöglichung einer gerechte Entwicklung für die dort lebenden Menschen, ist das Thema einer Fachtagung am 22. Oktober in München (Beginn: 17.00 Uhr).
Bei der in der Katholischen Akademie in Bayern veranstalteten Tagung über “Klima- und Entwicklungspolitik” sollen “konkrete Vorschläge für eine Verknüpfung der beiden Bereiche präzisiert und diskutiert werden”, erklärt Professor Johannes Müller SJ, Leiter des Instituts für Gesellschaftspolitik (IGP) an der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München und Professor für Sozialwissenschaften und Entwicklungspoltik. Das IGP führt die Tagung in Kooperation mit der Katholischen Akademie, dem in Aachen ansässigen katholischen Hilfswerk Misereor und der Münchner Rück Stiftung durch.
Grundlage der kritischen Bestandsaufnahme und Diskussion des “Jahrtausendthemas” werden nach Angaben von Professor Müller unter anderem der praktisch ergebnislos beendete UN-Klimagipfel von Kopenhagen im Dezember 2009, die anschließende Konferenz über Milleniums-Entwicklungsziele in New York und der im Dezember diesen Jahres im mexikanischen Cancun vorgesehene neue UN-Klimagipfel sein. Im Zentrum der Diskussion werden die vor kurzem vorgestellten Ergebnisse eines dreijährigen Forschungsprojektes stehen, in dem der Zusammenhang von Klimawandel und Armut untersucht wurde. Die Studie, die das IGP und das renommierten Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung im Auftrag und mit Unterstützung von Misereor und der Münchner Rück Stiftung durchgeführt haben, gibt konkrete Empfehlungen für eine Kurskorrektur in der Klima- und Entwicklungspolitik der Industriestaaten.
Perspektiven aus der Sicht dieser Studie legt IGP-Leiter Professor Müller vor. Sein Thema: „Global aber gerecht. Klimawandel bekämpfen. Entwicklung ermöglichen.“ Der Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) in Bonn, Professor Dirk Messner, zieht eine Bilanz der Konferenz über Milleniums-Entwicklungsziele. Der renommierte Entwicklungspolitiker hat mehrfach darauf hingewiesen, dass nur noch wenige Jahre Zeit bleibe, den Klimawandel abzumildern. Punktuelle Entscheidungen genügten nicht mehr. Erwartungen an den kommenden Klimagipfel in Cancun formuliert Christoph Bals, politischer Geschäftsführer der deutschen Nichtregierungsorganisation Germanwatch, die für Entwicklungsländer relevante Themen gegenüber den Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und Finanzmarkt vertritt. An der anschließenden Diskussion beteiligen sich zudem Thomas Loster, Geschäftsführer der Münchner Rück Stiftung, und Bernd Bornhorst, Leiter der Abteilung Entwicklungspolitik von Misereor. Der Manager des Forschungsprojektes, der an der Hochschule lehrende Philosoph Michael Reder, moderiert die Fachtagung.
Die Teilnahme an der Veranstaltungen ist nach vorheriger Anmeldung möglich (Katholische Akademie in Bayern, Telefon 089/ 38 10 20, www.kath-akademie-bayern.de).
Kontakt:
HOCHSCHULE FÜR PHILOSOPHIE
PHILOSOPHISCHE FAKULTÄT S.J.
Pressestelle: Dr. Michael Reder
Redaktion: Winfried Röhmel, Christoph Schröder
Kaulbachstr. 31a
80539 München
Tel.: 089/2386-2357
presse@hfph.mwn.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik, Politik
regional
Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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