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Die erste Vollversammlung des Völkerbunds in Genf vor 90 Jahren markiert den Beginn eines neuen, global vernetzten Zeitalters. Experten, Kosmopoliten und internationale Organisationen ergriffen die Gelegenheit, um neben den Regierungsvertretungen unter dem Dach des Völkerbunds die Bedeutung grenzübergreifender Netzwerke aufzuzeigen. Wie sehr internationale Organisationen miteinander vernetzt sind, lässt sich nun mithilfe einer neuartigen Datenbank feststellen. Entwickelt wurde sie im Rahmen des Forschungsprojektes „Internationale Netzwerke“ am Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg.
Pressemitteilung
Heidelberg, 19. Oktober 2010
90 Jahre Weltregierung
Exzellenzcluster „Asien und Europa“ stellt Datenbank zur Vernetzung internationaler Organisationen vor
Die erste Vollversammlung des Völkerbunds in Genf vor 90 Jahren markiert den Beginn eines neuen, global vernetzten Zeitalters. Experten, Kosmopoliten und internationale Organisationen ergriffen die Gelegenheit, um neben den Regierungsvertretungen unter dem Dach des Völkerbunds die Bedeutung grenzübergreifender Netzwerke aufzuzeigen. Wie sehr internationale Organisationen miteinander vernetzt sind, lässt sich nun mithilfe einer neuartigen Datenbank feststellen. Entwickelt wurde sie im Rahmen des Forschungsprojektes „Internationale Netzwerke“ am Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“ der Universität Heidelberg. Am 21. Oktober 2010 soll die Datenbank im Rahmen einer Konferenz in Heidelberg vorgestellt werden. Sie ist dann unter der Internetadresse www.lonsea.org zu erreichen.
„Im 20. Jahrhundert haben Anzahl, Größe und Relevanz internationaler Organisationen stark zugenommen. Das Zusammenspiel zwischen zivilgesellschaftlichen Netzwerken und staatlichen Organisationen ist heute zu einem zentralen Anliegen der Vereinten Nationen geworden. Das globale 21. Jahrhundert hat daher gute Gründe, die Entwicklung grenzüberschreitender Netzwerke zu verstehen“, erläutert Prof. Dr. Madeleine Herren-Oesch vom Exzellenzcluster „Asien und Europa“. „Ziel unseres Forschungsprojektes ist es, einen systematischen Überblick über ihre Akteure und ihre Vernetzungen zu geben.“ So werden in der neu konzipierten Datenbank nicht nur Basisdaten wie Name, Gründungsjahr oder Ort der jeweiligen Organisationen, sondern auch Details wie Geldgeber, beteiligte Personen und Aktivitäten erfasst. Dadurch können erstmals bisher nur schwer nachvollziehbare globale Verbindungen und Netzwerke sichtbar gemacht werden. Mittlerweile sind in der Datenbank Informationen zu mehr als 1.100 Organisationen und rund 5.000 Personen verfügbar. Weil der inhaltliche Schwerpunkt des Projekts auf dem Völkerbund liegt, trägt die Datenbank den Namen „League of Nations Search Engine“ (LONSEA). Sie wird 90 Jahre nachdem der Völkerbund zum ersten Mal zusammengetreten ist offiziell in Betrieb genommen.
Die Präsentation der neuen Datenbank ist öffentlich. Sie findet am Donnerstag (21. Oktober) im Spiegelsaal des Palais Prinz Carl in Heidelberg (Kornmarkt 1) statt und beginnt um 19.30 Uhr. Die LONSEA-Vorstellung ist Teil einer internationalen Konferenz mit dem Titel „Netzwerke in Zeiten des Wandels. Zu einer transkulturellen Geschichte internationaler Organisationen“, zu der der Exzellenzcluster am 21. und 22. Oktober 2010 in das Karl Jaspers Zentrum für Transkulturelle Forschung einlädt. Auf dem Programm der Veranstaltung stehen Vorträge und Diskussionsrunden zu Themen wie „Die Praxis der Vernetzung“ oder „Globale Lehrpläne und Themen“. Unter anderem berichtet Anuradha Bhattacharjee vom Mudra Institute of Communications in Ahmedabad (Indien), wie der indische Fürstenstaat Nawanagar mithilfe eines internationalen Netzwerkes während des Zweiten Weltkrieges Kinder und Erwachsene aus Polen aufgenommen hat.
Informationen über das Forschungsprojekt, die Datenbank und die Konferenz sind im Internet unter http://www.asia-europe.uni-heidelberg.de/en/networks-in-times-of-transition abrufbar.
Kontakt:
Dr. Alexander Häntzschel
Exzellenzcluster „Asien und Europa im globalen Kontext“
Telefon (06221) 54-4008
haentzschel@asia-europe.uni-heidelberg.de
Kommunikation und Marketing
Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
presse@rektorat.uni-heidelberg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik
überregional
Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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