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27.09.2001 16:46

"Amploniana" soll in die Universität Erfurt umziehen

Jens Panse Pressestelle
Universität Erfurt

    Bedeutendste erhaltene Handschriftensammlung eines mittelalterlichen Gelehrten

    Der Erfurter Stadtrat hat in seiner gestrigen Sitzung beschlossen, ca. 1.000 Handschriften und 40.000 alte Drucke der Stadt- und Regionalbibliothek an die 1994 wiedergegründete Universität Erfurt als Dauerleihgabe zu übergeben. Hierbei handelt es sich zum einen um Bestände der 1816 aufgelösten Erfurter Universität und mehrerer Erfurter Klöster, zum anderen um die bedeutendste erhaltene Handschriftensammlung eines mittelalterlichen Gelehrten. Amplonius Rating de Berka studierte 1392-1395 in Erfurt und bekleidete als zweiter das Amt des Rektors der damals neugegründeten Universität. Aus Verbundenheit mit seiner Hochschule stiftete er 1412 das Collegium zur Himmelspforte und stattete es mit seiner für damalige Verhältnisse ungewöhnlich großen Bibliothek von 633 Bänden aus. Noch heute sind die allermeisten Bände seiner Privatbibliothek erhalten und führen zahlreiche Wissenschaftler aus dem In- und Ausland für Forschungsaufenthalte nach Erfurt. Besondere Interessenschwerpunkte bilden dabei mittelalterliche Philosophie und Theologie sowie zahlreiche medizinische Texte. Als wissenschaftliche Gebrauchsbibliothek beinhaltet sie zwar keine Zimelien mittelalterlicher Buchmalerei, jedoch zahlreiche Handschriften, welche aufgrund ihrer Qualität und Singularität für die Überlieferung ihrer Texte heute konstitutiv sind.
    "Die Universität Erfurt freut sich über die Entscheidung der Stadt", begrüßte Präsident Dr. Wolfgang Bergsdorf heute den Beschluss. Sie habe lange die Übernahme der Bestände vorbereitet und mit dem Neubau der Universitätsbibliothek auf dem Campus optimale Bedingungen für die Unterbringung und Zugänglichkeit dieser Bestände geschaffen. Die Universität gehe davon aus, die Erschließungssituation verbessern zu können, damit die Sammlung international noch bekannter werde. "Durch die Verfügbarkeit von Handschriften, aktueller Forschungsliteratur und neuen Medien unter einem Dach entstehen so sehr gute Bedingungen für die wissenschaftliche Nutzung dieses Schatzes", betonte Bergsdorf. "Zusammen mit den umfangreichen Beständen der Forschungsbibliothek Gotha verfügt kaum eine andere deutsche Universität über vergleichbare Bestände". Die Universität werde auch die Restaurierungswerkstatt und Mitarbeiter der Sammlung übernehmen können, welche in den vergangenen Jahren die Sammlung vorbildlich betreut haben. Zum 1.12.2001 solle der Übergang an die Universität erfolgen und nach umfangreichen Vorbereitungen werde im Laufe des nächsten Jahres umgezogen.
    Bis zum 4.11.2001 ist derzeit "Der Schatz des Amplonius" im Angermuseum der Stadt Erfurt in einer Sonderausstellung zugänglich (Dienstag -Sonntag 10.00-18.00 Uhr). Präsident Dr. Bergsdorf besuchte sie gestern mit Professoren und Mitarbeitern der Universität und zeigte sich sehr beeindruckt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Musik / Theater, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte, Organisatorisches
    Deutsch


     

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