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26.10.2010 10:06

Ehrendoktorwürde für Prof. Dr. Jan Harasimowicz

Ulf Walther Pressestelle
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    Die Theologische Fakultät der Martin-Luther-Universität
    Halle-Wittenberg (MLU) verlieh am Montag, 25. Oktober 2010,
    die Ehrendoktorwürde an Prof. Dr. Jan Harasimowicz "in
    Anerkennung seiner herausragenden wissenschaftlichen
    Leistungen auf dem Gebiet der Kirchen- und Kunstgeschichte
    der Frühen Neuzeit". Jan Harasimowicz ist einer der
    führenden Kunsthistoriker Polens mit internationaler
    Reputation.

    Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte liegen einerseits auf
    dem Gebiet der Kunst- und Kulturgeschichte seiner Heimat
    Breslau (Wroclaw) und Schlesien, andererseits auf der
    Verbindung von Kunst-, Kirchen- und Kulturgeschichte der
    Frühen Neuzeit. Das Verhältnis von Religion, Politik und
    (kirchlicher) Kunst hat Jan Harasimowicz in mehr als 100
    Publikationen analysiert.

    Da sich seine wissenschaftlichen Arbeiten mit Gebieten
    beschäftigen, die in der Frühen Neuzeit nicht polnisch und
    katholisch, sondern deutsch und protestantisch geprägt
    waren, ist der sensible Umgang mit der politischen und
    ökumenischen Dimension in seiner Arbeit besonders
    hervorzuheben.

    In der Laudatio, die der Rektor der Universität Halle,
    Prof. Dr. Udo Sträter hielt, heißt es: "Die Publikationen
    weisen aus, dass hier nicht einfach ein Kunsthistoriker
    schreibt, der Kirchenräume, Ausstattungen oder
    Bildprogramme als 'evangelisch' bezeichnet, weil sie das
    sind oder waren, um sie dann weiter ausschließlich mit den
    Methoden seines Faches zu analysieren, sondern dass
    durchgängig die Theologie eine entscheidende Rolle bei
    allen Interpretationen spielt; insofern finden sich auch
    keine konfessionellen Grobunterscheidungen, sondern höchst
    präzise Differenzierungen."

    Jan Harasimowicz ist 1950 in Breslau geboren, studierte von
    1968 bis 1975 Kunstgeschichte und Philosophie an der
    Universität Breslau und ab 1978 Kunstgeschichte und der
    evangelischen Theologie an der Universität Zürich. Er wurde
    1984 im Fach Kunstgeschichte promoviert zum Thema
    "Protestantische Kunst in Schlesien in den Jahren
    1520-1650". Harasimowicz habilitierte sich 1991 zum Thema
    "Mors janua vitae. Schlesische Epitaphien und Grabmäler des
    Reformationsjahrhunderts". Seit 2003 ist er Inhaber des
    Lehrstuhls für Kunstgeschichte der Renaissance und
    Reformation im Kunsthistorischen Institut der Universität
    Breslau.

    Harasimowicz bekam zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004
    den Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen, 2005
    das Goldene Verdienstkreuz der Republik Polen und 2007 den
    Ökumenischen Preis "Schlesischer Smaragd" der
    Evangelisch-Augsburgischen Diözese Kattowitz.

    Prof. Dr. Jan Harasimowicz hielt anlässlich der Verleihung
    der Ehrendoktorwürde einen Festvortrag zum Thema "Die
    Reformation in Schlesien aus kirchen- und kunsthistorischer
    Sicht".


    Bilder

    Prof. Dr. Jan Harasimowicz
    Prof. Dr. Jan Harasimowicz
    Foto: privat
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Religion
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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