idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.11.2010 15:18

MHH ehrt 118 Doktoranden

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    Urkundenverleihung Freitag, 6. November 2010 / Freundegesellschaft unterstützt junge Forscher/ Verleihung DAAD-Preis 2010 und Lehrpreise Medizin 2010

    Sperrfrist: Samstag 16 Uhr!

    Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) begeht zum 21. Mal ihre Promotionsfeier und lädt dazu Preisträger und Nominierte, Verwandte, Bekannte und Freunde für Samstag, 6. November 2010, um 16 Uhr in die Mensa ein. MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann wird die Urkunden für die erfolgreich beendeten Doktorarbeiten 93 jungen Ärztinnen und Ärzten, 16 Zahnmedizinerinnen und -medizinern sowie sieben Humanbiologen überreichen. Elf von ihnen haben ihre Promotion „mit Auszeichnung“ abgeschlossen. Die Promotionspreise gehen an Dr. Sybille Haid und Dr. Phillipp Jungebluth. Die beiden Auszeichnungen sind mit je 2.500 Euro dotiert und werden von Professor Dr. Hartmut Küppers von der Gesellschaft der Freunde der Medizinischen Hochschule Hannover e.V. vergeben. Die MHH verleiht außerdem den DAAD-Preis 2010 für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender sowie die Lehrpreise Medizin 2010.

    Die Promotionspreise

    Maßgeschneiderte Luftröhre

    Philipp Jungebluth, MHH-Institut für Funktionelle und Angewandte Anatomie, war 2008 an einem Projekt maßgeblich beteiligt, das einer schwerkranken jungen Frau mit Hilfe eines Luftröhren-Stückes das Leben gerettet hat. Mediziner aus Spanien, England, Italien, Japan und Deutschland verpflanzten der schwerkranken 32-Jährigen ein Stück maßgeschneiderte Luftröhre, das zuvor mit ihren körpereigenen Zellen hergestellt worden war. Eine solche OP hatte bis dahin weltweit noch nicht stattgefunden. Vorangegangene Versuche, ihr ein Stück Luftröhre eines Spenders zu transplantieren, waren nicht gelungen. Mit der OP ersparten die Ärzte der jungen Frau den Verlust eines Lungenflügels. Die Methode wurde mittlerweile bei sieben weiteren Patienten angewandt.

    Jungebluth entwickelte das dazu notwendige Verfahren zur Herstellung von maßgeschneiderten Luftröhren. In vorklinischen Versuchen erzeugte Jungebluth durch „Tissue Engineering“ eine geeignete Matrix als Grundgerüst. Hierfür befreite er die Spenderluftröhren vollständig von Zellen, um die genetischen Informationen des Spenders zu beseitigen und eine spätere Abstoßungsreaktion zu verhindern. Dieses Gerüst besiedelte er in einem Bioreaktor mit empfängereigenen Stammzellen, die er zuvor im Labor gezüchtet hatte. So konnte er eine funktionierende, normale Luftröhre herstellen, die er dem Empfänger transplantieren konnte. Auch bei der ersten klinischen Anwendung seiner Entwicklung – der obengenannten Operation – war er als Mediziner beteiligt.

    Der große Vorteil des Verfahrens liegt vor allem darin, dass die Patienten nach der Operation keine immunsuppressiven Medikamente einnehmen müssen. Dies stellt einen ernormen Zugewinn an Lebensqualität dar und verhindert gleichzeitig das postoperative Risiko, an eigentlich harmlosen Infekten zu erkranken oder zu versterben.


    Wie tritt das Hepatitis C-Virus in die Leberzelle ein?

    Weltweit sind 130 Millionen Menschen mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) infiziert, in Deutschland sind es 400.000 bis 500.000. Das Virus führt bei etwa 70 Prozent der Infizierten zu einer chronischen Leberinfektion, aus der häufig Leberzirrhose und Leberkrebs entsteht.

    Das Hepatitis C-Virus schleust sich mit einem komplexen Mechanismus in die Leberzelle ein. Dafür bindet es zunächst an mindestens vier Proteine auf der Zelloberfläche. Mit Hilfe eines Rezeptor-Komplementations-Systems hat Sibylle Haid die Funktion eines dieser Oberflächenmoleküle – dem Claudin-1 Protein – während des Zelleintritts und die Spezies-spezifische Verwendung des Oberflächenrezeptors erforscht.

    Nachdem das Virus an die Zelloberfläche gebunden und in die Zelle aufgenommen wurde, setzt es sein Erbmaterial frei. Dazu verbindet sich die Virusmembran mit Membranen so genannter Endosome – kleinen Abteilen innerhalb der Zelle. Sibylle Haid konnte zeigen, dass die Fusion der Membranen vom pH-Wert sowie von der Zusammensetzung der Wirts-Membran abhängt.

    Das von ihr entwickelte Testsystem hat die genauen Abläufe der Fusion gezeigt. Es kann helfen, neue Hemmstoffe für diese Fusion zu finden, was ein wichtiger Schritt zu neuen Therapien ist. Sibylle Haid hat bereits eine Substanz identifiziert, die Hepatitis C-Virus-Infektionen blockieren kann, ohne dabei die Zielzelle zu zerstören.


    DAAD-Preis 2010
    MHH verleiht DAAD-Preis 2010 für herausragende Leistungen ausländischer Studierender

    Die ausländischen Studierenden bereichern die Medizinische Hochschule Hannover sowohl in kultureller als auch in akademischer Hinsicht. Für sein hervorragendes soziales Engagement für ausländische Studierende der Medizin erhält Waseem Masalha aus Palästina den mit 1.000 Euro dotierten DAAD-Preis 2010. MHH-Präsident Professor Dr. Dieter Bitter-Suermann zeichnet den Medizinstudenten für seine wertvolle Arbeit als Tutor im MHH-Programm IsiEmed (Integration, sprachlicher und interkultureller Einstieg in das Medizinstudium in Hannover) aus. Zusammen mit anderen Kommilitonen bereitet Waseem Masalha ausländische Studienanfänger vor und während des ersten Studienjahres im Fachtutorium von IsiEmed auf das Medizinstudium vor, um ihnen den Einstieg in den Modellstudiengang HannibaL zu erleichtern. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) rief den Preis 1996 ins Leben, um deutlich zu machen, welchen Gewinn internationale Studierende für unsere Gesellschaft und für unsere Hochschulen bedeuten. Jedes Jahr verleihen die Hochschulen den Preis an herausragende Studierende aus dem Ausland.

    Lehrpreise Medizin 2010

    MHH-Studierende wählen die besten Dozentinnen und Dozenten sowie das beste Lehrmodul im Modellstudiengang Medizin Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) verleiht zum zweiten Mal die mit insgesamt 300.000 Euro dotierten Lehrpreise für Medizin. Nach dem Motto „Guter Lehre den Rücken stärken – Engagement belohnen“ haben die Medizinstudierenden der MHH in jedem der fünf Studienjahre die besten Dozentinnen und Dozenten sowie die beste Lehrveranstaltung des Modellstudiengangs HannibaL gewählt. Ob im Hörsaal, im Labor oder auf den Stationen: In allen Bereichen der MHH leisten engagierte Dozentinnen und Dozenten ihren Beitrag, um die hohe Qualität der medizinischen Ausbildung in der MHH zu garantieren.

    Die Preisträger des ersten Platzes in jedem Studienjahr sind:

    1. Studienjahr:
    Dr. Stephanie Groos, Institut für Zellbiologie

    2. Studienjahr:
    Professor Dr. Bernhard Brenner, Institut für Molekular- und Zellphysiologie

    3. Studienjahr:
    PD Dr. Ralf Vonberg, Institut für Medizinische Mikrobiologie
    und Krankenhaushygiene

    4. Studienjahr:
    Dr. Cordula Schippert, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

    5. Studienjahr:
    Professor Dr. Dirk Stichtenoth, Institut für Klinische Pharmakologie

    Die ausgezeichneten Module sind:

    1. Studienjahr: Anatomische Grundlagen der Medizin
    2. Studienjahr: Physikalische und Physiologische Grundlagen der Medizin
    3. Studienjahr: Hygiene, Mikrobiologie, Virologie
    4. Studienjahr: Frauenheilkunde, Geburtshilfe
    5. Studienjahr: Rechtsmedizin und Klinische Pharmakologie

    Fotos der Promotionsfeier können Sie unter pressestelle@mh-hannover anfordern.

    Medienvertreter sind eingeladen, an der Promotionsfeier teilzunehmen:

    • In der MHH-Mensa, Gebäude K15,
    • Carl-Neuberg Str. 1, 30625 Hannover.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    regional
    Personalia, Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).