idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Über historische, epidemiologische und infektionsbiologische Aspekte des Pesterregers spricht der Humanmediziner Jürgen Heesemann am 15. November 2010 im Rahmen der Vorlesungsreihe des Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen
Die Ringvorlesung des Präsidenten der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Thema „Die großen Seuchen“ wird am Montag, 15. November 2010, mit einem Vortrag des Humanmediziners Jürgen Heesemann fortgesetzt. Er spricht über „Die besiegte Pest und was von ihr übrig blieb“: Das letzte Quartal des 19. Jahrhunderts hat mit der mystischen Ansicht, dass Infektionskrankheiten als Strafe Gottes anzusehen sind, aufgeräumt durch den Nachweis von Mikroorganismen als Ursache von übertragbaren Erkrankungen. Seuchenzüge der Pest, die zunächst in Europa und zuletzt global gewütet hatten, scheinen heute, wo der Erreger, seine Pathogenität, Epidemiologie und Ökologie genau bekannt sind, nicht mehr möglich zu sein. Trotzdem gibt es weiterhin den Pesterreger und seine Verwandten in freier Natur. In diesem Vortrag werden historische, epidemiologische und infektionsbiologische Aspekte des Pesterregers und seiner Verwandten erläutert und in den heutigen Kontext von Gesundheitspolitik, Lebensweise und Infektionsforschung gestellt.
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Heesemann ist seit 1996 Direktor des Max von Pettenkofer-Instituts für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München und seit 2006 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie.
Die Vorlesungsreihe „Die großen Seuchen“ nimmt in diesem Wintersemester bedeutende Seuchen vergangener und moderner Zeiten in den Blick. Was können wir aus ihrer Entstehung, Verbreitung und Bekämpfung lernen? Weshalb geraten Infektionserreger auch heute noch außer Kontrolle? Welche Beziehung gibt es zwischen Infektionen und Krebsentstehung? Welchen Einfluss haben globale Veränderungen auf die Verbreitung von Infektionskrankheiten? Mit diesen und anderen Fragen setzen sich international renommierte Fachleute verschiedener Wissenschaftsdisziplinen in ihren Vorträgen auseinander.
Die Ringvorlesung wendet sich gleichermaßen an ein universitäres Publikum und an die Öffentlichkeit in Stadt und Region. Beginn ist jeweils um 19.15 Uhr in der Aula im Universitätshauptgebäude (Ludwigstraße 23, 35390 Gießen). Der Eintritt ist frei.
Termin:
Montag, 15. November 2010 • Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Heesemann
Direktor des Max von Pettenkofer-Instituts für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, München: „Die besiegte Pest und was von ihr übrig blieb“
Weitere Termine und Referenten der Ringvorlesung im Überblick:
Montag, 6. Dezember 2010 • Prof. Dr. Christian Drosten
Direktor des Instituts für Virologie, Universitätsklinikum der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
„Virusökologie – Lassen sich Epidemien vorhersagen?“
Montag, 20. Dezember 2010 • Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen
Prof. Dr. med. Dr. h.c. mult. Harald zur Hausen (Virologe am Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg)
„Die Suche nach infektiösen Krebsursachen“
Montag, 10. Januar 2011 • Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Jörg Hacker
Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften
„Infektionsforschung – 100 Jahre nach Robert Koch“
Montag, 24. Januar 2011 • Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan H. E. Kaufmann
Direktor des Max-Planck-Instituts für Infektionsbiologie Berlin
„Seuchen: Empfundene und reale Bedrohungen“
Zeit: Die Vorträge beginnen jeweils um 19.15 Uhr.
Ort: Aula im Universitätshauptgebäude, Ludwigstraße 23, 39390 Gießen
Kontakt:
Heike Siebert, Persönliche Referentin des Präsidenten
Telefon: 0641 99-12005
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
regional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).