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Wissenschaft
Schwerpunkt einer Präsentation beim ICE-Werk des Münchner Hauptbahnhofs am 8. September war die moderne Bahn und ihre Technik, insbesondere neueste Sicherheitstechnik. So konnten Besucher erstmals die automatisierte Prüfung von ICE-Rädern besichtigen.
Möglich wird dies durch Ultraschalltechnik kombiniert mit komplexer Mechanik und einer ausgeklügelten Software. Das jüngste Kind in dieser Familie der Ultraschall-Prüfsysteme arbeitet seit Anfang dieses Jahres im Münchner ICE-Betriebswerk. Der Clou: Fast alle Radtypen können nun im eingebauten Zustand untersucht werden. Das bringt vor allem bei den ICE-T mit Neigetechnik und den ICE-3 Vorteile - dauert doch bei diesen Zügen ein Austausch der Radsätze mehrere Stunden.
Hat ein ICE nach 240 000 Kilometern die Erde sechsmal umrundet, müssen seine Radsätze ausführlich geprüft werden. Bis vor kurzem wurden die Untersuchungen manuell vorgenommen. Da die Bahn ihr ICE-Angebot ausweitet und neue Züge beschafft, mussten effektivere Lösungen gefunden werden.
Das Forschungs- und Technologiezentrum FTZ der Deutschen Bahn AG hat sich deshalb schon frühzeitig nach Möglichkeiten umgesehen, die zeitintensiven Ultraschall-Handprüfungen zu automatisieren. Fündig wurden sie bei zwei Fraunhofer-Einrichtungen: beim Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP in Saarbrücken und bei der Stuttgarter Technologie-Entwicklungsgruppe TEG. Gemeinsam mit dem FTZ entstanden neue Ultraschallprüfkonzepte und moderne Prüfsysteme für die Zugräder. Das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit war AURA, die "Automatische Ultraschall-Radsatz-Prüfanlage". Sechs Exemplare dieses Systems werden in Deutschland bereits eingesetzt. Bei der ersten AURA-Generation prüfen insgesamt 28 Ultraschallsensoren Kranz und Scheibe des ausgebauten Radsatzes - bei der zweiten sind es bereits sechzig: acht Wirbelstrom- und 52 Ultraschallsensoren. Das neue Ultraschall-Prüfsystem im Münchner ICE-Betriebswerk kann fast alle Radtypen des Schnellverkehrs im eingebauten Zustand untersuchen.
Die komplexe Einheit aus angeflanschten Schläuchen und Kabeln findet mühelos in der Arbeitsgrube unter dem Wartungsgleis Platz. In einem Arbeitsgang kann das gesamte Volumen beider Räder auf einer Achse geprüft werden. Dazu wird der Radsatz angehoben und eine volle Umdrehung gedreht. Währenddessen sendet das System Ultraschallsignale gleichzeitig in beide Räder und registriert deren Echos. Der Prüfer erkennt Anzeigen sofort am Bildschirm und kann darauf gezielt reagieren.
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Bernd Rockstroh
Telefon: 06 81/93 02-38 10, Fax: 06 81/93 02-59 04, rockstroh@izfp.fhg.de
Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren IZFP
Universität, Gebäude 37
66123 Saarbrücken
Dipl.-Ing. Joachim Montnacher
Telefon: 07 11/9 70-37 12, Fax: 07 11/9 70-39 99, jhm@teg.fhg.de
Fraunhofer-Technologie-Entwicklungsgruppe TEG
Nobelstraße 12
70569 Stuttgart
http://www.izfp.fhg.de
http://www.teg.fhg.de
http://www.fraunhofer.de/german/press/pi
Der Prüfkopf mit Sensoren legt sich auf das Rad eines Zuges. ©Fraunhofer
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Maschinenbau, Verkehr / Transport
regional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte
Deutsch
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