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Wissenschaft
Internationales Symposion in der Universität Bremen zum Thema "Nach-Denken: Freier Ausdruck - Erfahrung und Reflexion"; Erfahrungen aus der Freinet-Pädagogik.
Kommunikation findet immer weniger statt, soziale Bindungen und Sicherheiten überleben sich schnell. Die direkt erlebte Welt wird kälter und anonymer und durch die mediale Welt aus zweiter Hand ersetzt. Kinder und Jugendliche müssen sich aber in dieser Welt zurecht finden. Doch wie können sie sich mit ihren Erfahrungen und Empfindungen auseinandersetzen? Die Reformpädagogen der Freinet-Bewegung sehen im "freien Ausdruck" eine große Chance, die Welt und Umwelt zu begreifen. In Kindergarten und Schule sollen die jungen Menschen lernen, ihre Erfahrungen in Wort, Schrift, Bild, Musik und Bewegung auszudrücken. Der "Freie Ausdruck" und die Erfahrungen in Bildungseinrichtungen stehen im Mittelpunkt des 2. Bremer Symposions zur Freinet-Pädagogik, das vom 2. - 7. Oktober 2001 in der Universität Bremen stattfindet. Die Tagung wird vom Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften und der Freinet-Kooperative in Zusammenarbeit mit dem Landesinstitut für Schule (LIS) in Bremen und der Universität Oldenburg organisiert.
Die Freinet-Pädagogik hat in den vergangenen Jahren die Methode des Freien Ausdrucks in ihr Zentrum gestellt. Sie widersetzt sich damit den Entwicklungen in Bildungseinrichtungen, die freie Entfaltung auf die Fächer Kunst und Musik zu reduzieren. Doch die Ergebnisse der Freinet-Praxis sprechen dafür, die freie Ausdrucksform grundsätzlich in allen Fächern zuzulassen. So bestätigen auch Erfahrungen an Bremer Grund- und Sekundarstufen und an der Universität diesen Ansatz. Der freie Ausdruck fördert die Schlüsselqualifikation von Kindern und Jugendlichen.
- Selbstorganisation: Kinder und Jugendliche können ihr Lernen selbst organisieren, dadurch werden die Ergebnisse nachhaltiger;
- Kommunikation und Teamfähigkeit: Die Selbstorganisation des Lernens findet im gemeinschaftlichen Rahmen statt; das erfordert Zusammenarbeit mit anderen und der gesamten Gruppe;
- Problemorientierung und Fehlerfreundlichkeit: Das Lernen erfolgt an komplexen, selbstbestimmten Themen, die eigene Fehler und Lösungen zulassen;
- Ganzheitlichkeit: Die komplexen Fähigkeiten des kleinen oder großen Menschen werden beansprucht und weiter entwickelt.
Die 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposions in Bremen beschäftigen sich in zehn Arbeitsgruppen, was freier Ausdruck konkret bedeutet oder bedeuten kann. An Themen wie "Mathematik zum Anfassen", "Kindern das Wort geben - von Anfang an", "FarbSprachSpiel" oder "Wie hängt die lebendige Erfahrung mit der begrifflichen Anstrengung zusammen?" wird mit Mitteln des Freien Ausdrucks gearbeitet und über Erfahrungsprozesse nachgedacht. Die Anregungen sollen - ganz im Sinne des französischen Reformpädagogen Célistin Freinet (1896 - 1966) - mit in die Schulen, Kindergärten und anderen Bildungseinrichtungen mitgenommen und umgesetzt werden.
Weitere Informationen:
Universität Bremen
Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften
Prof. Dr. Reiner Ubbelohde
Tel. 0421 / 218 3122
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Psychologie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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