idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.11.2010 16:12

10. Göttinger Strategiegespräche der PFH: Ertragssteigerung durch strategisches Pricing

Peter Diehl Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Private Fachhochschule Göttingen

    Göttingen. Weil viele Unternehmen den Themen Preisforschung und Preisgestaltung zu wenig Aufmerksamkeit widmen, bleiben erhebliche Wertschöpfungspotenziale ungenutzt. Wie Firmen mit Pricing-Strategien erfolgreicher wirtschaften können, zeigten am Freitag, dem 12. November, die 10. Göttinger Strategiegespräche der PFH Private Hochschule Göttingen auf. Unter dem Titel "Ertragssteigerung durch strategisches Pricing" bot die Tagung Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden mit hochkarätigen Referenten aus Wissenschaft und Praxis.

    So berichteten Stefan Baumert (TUI Deutschland), Jörg-Peter Dressel (Agentur Jung von Matt), Philip Hilgers (Otto Bock Health Care) und Tobias Gruber (Otto Group) aus Unternehmenssicht darüber, welche Strategien, Instrumente und Kommunikationsmaßnahmen im Pricing-Prozess von Bedeutung sind. Wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Pricing-Forschung steuerten Dr. Wolfgang Adlwarth (GfK Nürnberg), Prof. Dr. Bernd Schubert (Hochschule Harz und isi GmbH), Prof. Dr. Hubert Schüle und Prof. Dr. Manfred P. Zilling (beide PFH Göttingen) sowie Veranstaltungsinitiator Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof (PFH Göttingen) bei. Zahlreiche Unternehmer, Führungs- und Marketingkräfte nutzten die Tagung, um das eigene Pricing-Know-how aufzufrischen. Daneben besuchten auch Studierende und Alumni der PFH die 10. Göttinger Strategiegespräche.

    Dass Pricingprozesse grundsätzlich eine hohe Bedeutung haben, werde von Unternehmen durchaus erkannt, so Riekhof. In einer Studie, die er im vergangenen Jahr gemeinsam mit PFH-Absolvent Benedikt Lohaus veröffentlichte, gaben dennoch nur 26 Prozent der Befragten an, dass ihr Unternehmen eine explizite Pricing-Strategie verfolge. Und lediglich 18 Prozent der befragten Unternehmen verfügten über eine eigene Pricing-Abteilung, obwohl rund ein Drittel eine solche für sinnvoll erachte.

    Zu den grundlegenden strategischen Entscheidung zähle etwa, ob sich ein Unternehmen im hohen, mittleren oder niedrigen Preissegment positioniert. "44 Prozent aller Unternehmen haben nach eigener Aussage eine Mittelpreispositionierung", erläuterte Riekhof. "Doch für viele ist der Platz in der großen profillosen Mitte ein Fehler. Unternehmen, die eine klare Niedrig- oder Hochpreispositionierung vornehmen, sind meist deutlich profitabler", so der PFH-Professor weiter.

    Erfolgreich im unteren Preissegment operiert etwa der bayerische Autovermieter Sixt. Marketing-Berater Jörg-Peter Dressel stellte die kreativen bis provokanten Preiskommunikationskampagnen vor, mit der die Agentur Jung von Matt ihren Auftraggeber Sixt in den vergangenen Jahren immer wieder in die Schlagzeilen brachte. Als Qualitätsanbieter hat sich hingegen der Reiseveranstalter TUI etabliert. Stefan Baumert erläuterte, wie das Unternehmen seine Preisgestaltung mithilfe eines IT-gestützten Verfahren optimiert. Eine aggressive Kommunikation von Preissenkungen möchte er aber möglichst vermeiden, um sich von der Billigkonkurrenz abzugrenzen. Baumert zählte 1999 zum ersten Absolventenjahrgang der PFH, heute ist er Director Planung & Pricing bei TUI Deutschland.

    Interessante Forschungsergebnisse trug u. a. der Wirtschaftswissenschaftler Bernd Schubert vor. Mithilfe der "Conjoint-Analyse", einer wissenschaftlichen Methode, die Verhaltensentscheidungen ganzheitlich untersucht, bewertet er die Attraktivität von Konsumgütern. Wie beeinflussen Marke, Werbeslogans, Verpackung und Preis einer Ware die Kaufentscheidung des Kunden vor dem Supermarktregal? "95 Prozent aller Entscheidungsprozesse finden im Unterbewusstsein statt", erklärte Schubert. Und dabei sorge der günstigere Preis nicht immer für höhere Absatzzahlen. Vielmehr müssten Marke, Verpackung und Preis optimal aufeinander abgestimmt sein, um den Kunden zu überzeugen.

    Mit den Göttinger Strategiegesprächen bietet die PFH Unternehmern und Studierenden eine jährliche Plattform, um mit hochkarätigen Experten über aktuelle Managementthemen zu diskutieren. Besonderer Wert wird dabei auf die Verknüpfung wissenschaftlicher Kompetenz und praktischer Erfahrung gelegt.


    Weitere Informationen:

    http://www.pfh.de/strategiegespraeche


    Bilder

    Die Referenten der 10. Göttinger Strategiegespräche (v.l.n.r.): Jörg-Peter Dressel, Dr. Wolfgang Adlwarth, Philip Hilgers, Prof. Dr. Bernd Schubert, Kim Niedner, Prof. Dr. Hubert Schüle, Matthias Stüben, Stefan Baumert, Prof. Dr. Manfred P. Zilling und Prof. Dr. Hans-Christian Riekhof.
    Die Referenten der 10. Göttinger Strategiegespräche (v.l.n.r.): Jörg-Peter Dressel, Dr. Wolfgang Adl ...
    Foto: PFH Göttingen.
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medien- und Kommunikationswissenschaften, Psychologie, Wirtschaft
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).