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23.11.2010 09:30

Thüringische Perspektiven

Sebastian Hollstein Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Ökumenischer Studientag zur Reformation am 24. November an der Universität Jena

    Große Ereignisse werfen große Schatten voraus – so wie das 500. Jubiläum der Reformation. Zwar ist es erst in sieben Jahren soweit, aber bereits seit 2008 stehen Veranstaltungen in ganz Deutschland unter dem Zeichen der sogenannten Luther-Dekade.

    Auch die Theologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena widmen einen öffentlichen Ökumenischen Studientag den reformatorischen Bewegungen. Am Mittwoch, dem 24. November, beschäftigen sich Professoren aus Jena und Erfurt in fünf Vorträgen mit verschiedenen Themen zur großen Umwälzung im 16. Jahrhundert unter dem Motto „Reformation, Reform und Ökumene. Thüringische Perspektiven“.

    „Wir möchten besonders auf die Geschichte Thüringens in diesem Zusammenhang eingehen, denn als Kernland stand es besonders im Fokus der Geschehnisse“, sagt Prof. Dr. Corinna Dahlgrün von der Universität Jena. Außerdem wirken sich die Folgen von Luther und anderen Reformatoren bis heute aus. Schließlich hat die Trennung in zwei Konfessionen das heutige Aufeinanderzugehen der Ökumene erst notwendig gemacht. Der Professor für Thüringische Landesgeschichte der Universität Jena Uwe Schirmer beschäftigt sich etwa in seinem Vortrag damit, wie die Thüringer Fürsten mit dem neuen Gedankengut umgingen und wie sie „von oben“ die Reformation in ihrem Hoheitsgebiet einführten.

    Sein Erfurter Kollege Prof. Dr. Josef Pilvousek erläutert eine Gegenbewegung im weitestgehend protestantischen Thüringen. Entscheidend hierbei ist die katholische Ordensgemeinschaft der Jesuiten, die 1534 von dem Spanier Ignatius von Loyola gegründet wurde. Bis heute ist umstritten, ob die katholische Kirche durch den neuen Orden eine Gegenreformation initiieren wollte oder ob er vor allem zwischen den beiden neu entstandenen Konfessionen vermitteln sollte. In Thüringen nahm ihn die Bevölkerung eher als Konkurrenz zur reformatorischen Bewegung wahr.

    „Die Reformation ist ein Prozess, der nicht mit dem 16. Jahrhundert beendet war, sondern die Zeit danach bis heute geprägt hat“, weist die Organisatorin Prof. Dahlgrün auf weitere Vorträge am Studientag hin. Sie selbst etwa spricht zu einem „literarischen Zwischenspiel“ von Reformation und Ökumene, das in der Zeitschrift „Die Gartenlaube“ Mitte des 19. Jahrhunderts stattfand.

    Überhaupt ist es der Lehrstuhlinhaberin für Praktische Theologie wichtig, mit solchen Veranstaltungen auf die Gräben zwischen den Konfessionen und die daraus resultierende Dringlichkeit der Ökumene hinzuweisen. „Von diesem Studientag soll vor allem ein Signal an die Studierenden und die 50 Thüringer Pfarrer, die die Vorträge besuchen werden, gehen: Miteinander reden und zuhören ist das beste Mittel, um aufeinander zuzugehen“, wünscht sie sich.

    Die Veranstaltung findet am 24. November ab 9.00 Uhr in den Rosensälen SR 101 (Fürstengraben 27) statt.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Corinna Dahlgrün
    Theologische Fakultät der Universität Jena
    Fürstengraben 6, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 941150
    E-Mail: corinna.dahlgruen[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Prof. Dr. Corinna Dahlgrün von der Universität Jena organisierte den Ökumenischen Studientag.
    Prof. Dr. Corinna Dahlgrün von der Universität Jena organisierte den Ökumenischen Studientag.
    Foto: FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Religion
    regional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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