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25.11.2010 16:54

BMBF gibt Starthilfe für die Quantenkommunikation

Frank Luerweg Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) möchte die Anwendung von Quantentechnologien in der Informationstechnik vorantreiben. Dazu hat es jetzt rund 13 Millionen Euro für insgesamt vier Verbundprojekte zur Verfügung gestellt. Rund 0,5 Millionen davon fließen an das Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn. Die Forscher wollen quantenphysikalische Effekte nutzen, um die heutige Begrenzung von etwa 100 Kilometern für die Übertragungsreichweite von beweisbar abhörsicheren Nachrichten zu überwinden.

    Schon in den letzten Jahren sind Quanteneffekte in der klassischen Informationstechnologie immer wichtiger geworden. Ursache hierfür sind die immer kleineren Abmessungen der elektronischen Bausteine, die mit milliardstel Metern in den Bereich von atomaren Strukturen vordringen.

    Heutige Chip-Technologien nutzen momentan jedoch immer nur die beiden klassischen Bitzustände 0 und 1. „Nun scheint die Zeit reif, ein weiteres faszinierendes Phänomen aus der Quantenwelt die Bühne der Anwendungen betreten zu lassen“, erklärt der Bonner Physiker Professor Dr. Dieter Meschede: „Dort gibt es nämlich die Möglichkeit, die Zustände zu überlagern: Ein Bit ist dann gewissermaßen gleichzeitig zu einem gewissen Teil im Zustand 0 und zu einem anderen Teil im Zustand 1.“

    Mit diesen „Überlagerungszuständen“ könnten sich z. B. Nachrichten abhörsicher übertragen oder Messgenauigkeiten weiter steigern lassen. Ziel des Projekts ist die Entwicklung eines Quantenrepeaters, der die Übertragung abhörsicherer Nachrichten über große Entfernungen ermöglicht. Damit werden sich die Forschungsverbünde QuOReP (Quantenoptische Repeater-Plattform, 15 Projekte, Koordination: Institut für Angewandte Physik der Uni Bonn), QuaHLRep (Quanten-Halbleiter-Repeaterplattformen, 13 Projekte, Koordination: Technische Universität Dortmund), QUIMP (Quanteninterface zwischen optischen- und Mikrowellenphotonen, 3 Projekte, Koordination: Karlsruher Institut für Technologie) und IQuRe (Informationstheorie des Quantenrepeaters, 2 Projekte, Koordination: TU München) in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen.

    Kontakt:
    Professor Dr. Dieter Meschede
    Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn
    Telefon: 0228/73-3477
    E-Mail: meschede@uni-bonn.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Informationstechnik, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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