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11.10.2001 11:23

Auch ältere Menschen sind sportlich und mobil

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    "Sport und Reisen im Alter - Einflüsse, Hemmnisse und die Perspektive der Wirtschaft" - Das ist das Thema einer wissenschaftlichen Untersuchung, die zur Zeit von Christiane Schönknecht am Institut für Gerontologie an der Universität Dortmund durchgeführt wird.

    Hier eine stichwortartige Übersicht zu Zwischenergebnissen der Dissertation:

    1. Hintergründe der Dissertation
    - Demographische Entwicklung
    - Erwerb umfangreicheren und vollständigeren Wissens zu Reisen (hochgeschätzter Freizeitbereich, bei dem Aufrechterhaltung von Partizipation auch im Alter wichtig ist) und Sport im Alter (ein Bereich, der Gesundheit und Alternsprozessen positiv beeinflussen kann)

    2. Ziele / Fragestellung der Untersuchung "Sport und Reisen im Alter - Einflüsse, Hemmnisse und die Perspektive der Wirtschaft"
    - differenzierte Untersuchung von Einflussfaktoren (Geschlecht, Soziale Lage, Leben in Ost- bzw. Westdeutschland, Persönlichkeit) auf sportliche Betätigung und Reisen mit Schwerpunkt auf dem höheren Alter
    - Erfassung von Gründen für Einschränkungen in beiden Bereichen sowie von Barrieren im Zugang zu sportlicher Betätigung oder Reisen
    - Fragen nach Wünschen und Bedarfen im Vergleich mit Personen im mittleren Erwachsenenalter
    - Fragen nach Gestaltungsmöglichkeiten für Angebote, um einerseits mehr Ältere zu sportlicher Betätigung anzuregen und andererseits die Möglichkeit des Reisen so lange wie möglich zu erhalten
    - Erhebung der Perspektive von Anbieter bzw. Vermittlern von Angeboten in beiden Bereichen hinsichtlich Wissen über die Personengruppen älterer Menschen und die Erfahrungen mit ihnen als Kunden / SportlerInnen
    - Entwicklung von Empfehlungen für die Bereich Sport und Reisen im Hinblick auf ältere Erwachsene

    3. Anlage der Untersuchung
    Erster Teil der Untersuchung (abgeschlossen):
    - Städtevergleich innerhalb Deutschlands (Dortmund und Dresden)
    - Schriftliche Befragung von zufällig ausgewählten Personen beiderlei Geschlechts der Jahrgänge 1950-55, 1935-40 und 1920-25, in Zusammenarbeit mit den Einwohnermeldeämtern der zwei Städte
    - Anzahl in die Auswertung eingegangener Fragebögen: 430
    Zweiter Teil der Untersuchung (in Durchführung):
    - Expertengespräche mit Anbietern / Vermittlern von Angeboten (z.B. Reisebüros, Fitness-Studios)

    4. Erste vorläufige Ergebnisse aus der schriftlichen Befragung
    - Für beide Freizeitbereiche gilt: größere Veränderungen gibt es erst in der Gruppe der 75-80-jährigen
    Sport und Alter
    - Personen, die keinen Sport treiben, sind älter
    - Personen, die keinen Sport treiben, geben in allen drei Altersgruppen schlechtere Gesundheit an
    - In Dortmund geben mehr Befragte regelmäßiges Sporttreiben an als in Dresden
    - Älteste Gruppe seltener als Personen im mittleren Erwachsenenalter im Sportverein aktiv
    - Mit zunehmendem Alter wird weniger Geld für Sport ausgegeben
    - Für älteste Untersuchungsgruppe gilt: Ledige treiben öfter Sport als Personen, die verheiratet sind oder mit Partner leben
    - Frauen und ältere Personen geben häufiger Einschränkungen von sportlicher Aktivität an
    - Einschränkungen bei älteren Befragten vorrangig aus gesundheitlichen Gründen, bei jüngeren aufgrund von Zeitmangel
    - 20 % geben an Sportangebote für Ältere seien "ausreichend", 10% finden "zu wenig Angebote in der Nähe", 10% "generell zu wenig Angebote" und 16% kennen keine speziellen Angebote; der Rest gab an "weiß nicht"
    - Dortmunder scheinen zufriedener mit der Versorgung durch altersgerechte Sportangebote als Dresdener Befragte bzw. sind besser damit versorgt
    - Verbesserungsbedarf wird gesehen bei: Preisen (günstiger), Angeboten für Senioren / Behinderte / Kranke, Öffnungszeiten, Erreichbarkeit

    Reisen und Alter

    - 60-65-jährige verreisen häufiger als die beiden anderen Altersgruppen
    - In ältester Gruppe wird bei schlechterem Gesundheitszustand seltener verreist
    - Personen aus Dortmund geben mehr Geld für Reisen aus
    - Ältere Personen unternehmen häufiger Gesundheitsreisen / Verwandtenbesuche, seltener dagegen selbst-organisierte Reisen
    - Ältere bevorzugen Hotels, Bus und Bahn sind Verkehrsmittel der 75-80-jährigen, PKW und Flugzeug werden von ihnen weniger als bei den anderen Altersgruppen genutzt
    - Deutschland für die Ältesten öfter Hauptreiseziel, Auslandsreisen dementsprechend seltener
    - In Dortmund greifen weniger Personen auf organisierte Reisen zurück, selbst-organisierte Reisen werden im Vergleich zu Dresden bevorzugt
    - Älteste Gruppe gibt öfter als die anderen Gruppen Freunde / Bekannte als Reisepartner an, seltener wird in dieser Gruppe hingegen mit Partner/in verreist; Frauen verreisen ebenfalls häufiger mit Freunden / Bekannten
    - Durchschnittlich älter sind Personen, die meist allein verreisen
    - 75-80-jährige geben am häufigsten an die Reisetätigkeit schon mal eingeschränkt zu haben
    - Einschränkungen aus gesundheitliche Gründe werden im Alter häufiger angegeben, die älteste Gruppe nennt auch Probleme mit dem Gepäck; zeitliche und finanzielle Gründe werden mit zunehmendem Alter seltener genannt
    - 75-80-jährige würden öfter verreisen wenn: altersgerechtes Rahmenprogramm, Gepäck abgeholt würde / spezielle gesundheitlich Bedürfnisse berücksichtigt würden
    - Erst bei der ältesten Gruppe weniger Ausgaben für Reisen
    - Nach Ereignissen mit Einfluss auf Reiseverhalten befragt, geben Dresdner häufiger die Wende an, in Dortmund werden im Verhältnis häufiger Krankheit / Tod in der Familie oder eigene Krankheit genannt
    - Eigene Krankheit gibt die älteste Gruppe öfter als die anderen zwei Gruppen als beeinflussendes Ereignis an
    - Personen aus Dresden geben häufiger als Dortmunder an, dass sie seniorengerechte Reiseangebote kennen
    - 75-80-jährige sind seltener der Meinung, dass Bedürfnisse Älterer ausreichend berücksichtigt werden, diese Meinung vertreten auch verwitwete Personen oder Singles seltener
    - Verbesserungsbedarf wird gesehen bei: Informationen zu Reiseort / Hotelausstattung, Planung & Organisation von Reisen (Transfer, An- & Abfahrten), mehr Seriosität / Ehrlichkeit auf Veranstalterseite, stärkere Berücksichtigung älterer & behinderter Reisender sowie der Bedürfnisse Alleinreisender.

    Weitere Information:
    Christiane Schönknecht,
    Institut für Gerontologie an der Universität Dortmund,
    Ruf 0231 72848816, E-Mail: cschoenk@pop.uni-dortmund.d


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik, Recht
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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