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26.11.2010 14:06

TU Dortmund und Deutsche Telekom Stiftung: Forschung für besseren Mathematikunterricht

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Technische Universität Dortmund

    Die Deutsche Telekom Stiftung hat die Verbesserung der mathematischen Bildung zu einem der Schwerpunkte ihrer Arbeit gemacht. Auch an der TU Dortmund unterstützt die Telekom Stiftung Forschungsprojekte, die mit ihren Ergebnissen und erarbeiteten Konzepten Mathematikunterricht entlang der gesamten Bildungskette effektivieren wollen. Das neue, von der Stiftung mit 1,4 Millionen Euro unterstützte Projekt »Mathe sicher können« startet jetzt an der TU Dortmund. Es soll Unterrichtsstrukturen, -konzepte und –materialien für leistungsschwächere Lernende und deren Lehrende in der Sekundarstufe I erforschen.

    Zeitgleich können die Dortmunder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in zwei weiteren Telekom Stiftungs-Projekten wichtige Meilensteine realisieren. Im Rahmen des Projekts »dortMINT«, das Diagnose und individuelle Förderung als eine wesentliche Kompetenz zukünftiger Lehrkräfte etablieren will, wird jetzt die »Forschungswerkstatt dortMINT« eröffnet. Sie soll ab sofort zentrale Anlaufstelle für alle MINT-Lehramtsstudierenden (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) sein. Und im Projekt »PIK AS«, einem Kooperationsprojekt der Deutschen Telekom Stiftung, des Ministeriums für Schule und Weiterbildung und der TU Dortmund zur Weiterentwicklung des Mathematikunterrichts in der Grundschule, können die Wissenschaftler nach rund 20 Monaten Projektlaufzeit eine erste Bilanz ziehen.
    »Mathe sicher können«
    Fast 40 Prozent der 15-jährigen in Deutschland erreichen am Ende der Pflichtschulzeit lediglich das mathematische Kompetenzniveau der sechsten Klasse. Rund ein Fünftel rechnet laut PISA-Studie 2006 nur auf Grundschulniveau und kann Anforderungen, die über elementare Standardaufgaben hinausgehen, nicht bewältigen. Diesem Missstand nimmt sich das neue Projekt »Mathe sicher können« an, das von der Deutsche Telekom Stiftung initiiert wurde und mit 1,4 Millionen Euro unterstützt wird. In dem vom Institut für Entwicklung und Erforschung des Mathematikunterrichts der TU Dortmund koordinierten, zunächst auf drei Jahre angelegten Verbundprojekt arbeiten die Dortmunder Mathematikdidaktiker mit den Universitäten in Berlin (Freie Universität), Freiburg (PH) und Münster zusammen.
    40 Prozent der 15-jährigen entspricht rund 150.000 Schülerinnen und Schüler pro Jahr. Diese müssen im Hinblick auf ihre weiteren Bildungs- und Berufschancen als Gruppe gesehen werden, deren gesellschaftliche Teilhabe massiv erschwert ist, da sie die Mindeststandards am Ende der Regelschulzeit nicht erreichen. Hier setzt »Mathe sicher können« an. Im Projekt werden in der Sekundarstufe I Unterrichtsstrukturen, -konzepte und -materialien für leistungsschwächere Schülerinnen und Schüler und deren Lehrkräfte entwickelt und erforscht. Da viele Schwierigkeiten auf Probleme in der Grundschule zurückzuführen sind, wird sich »Mathe sicher können« auch der Sicherung mathematischer Basiskompetenz in der Primarstufe widmen.
    »Forschungswerkstatt dortMINT«
    Aktuelle Unterrichtsforschung zeigt: Schülerinnen und Schüler können dann besonders effektiv und nachhaltig lernen, wenn der Unterricht an ihren individuellen Lernständen anknüpft. Doch die Umsetzung dieser Erkenntnis im alltäglichen Unterricht ist noch Mangelware. Der Grund, die hierfür notwendigen Kompetenzen der Lehrkräfte – Diagnosefähigkeiten und Handlungskompetenzen zur Umsetzung individueller Förderungs-maßnahmen – wurden bislang in der Lehrerausbildung nur stiefmütterlich behandelt. An diesem Missstand setzt das Projekt »dortMINT« an, für das die TU Dortmund als Gewinner eines bundesweiten Exzellenzwettbewerbs von der Deutsche Telekom Stiftung Ende des Jahres 2009 Fördermittel in Höhe 1,5 Millionen Euro bekam. »dortMINT« will insbesondere in den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) Diagnose und individuelle Förderung (DiF) als eine wesentliche Kompetenz zukünftiger Lehrkräfte etablieren.
    Die hierfür notwendige Vernetzung über die Fächergrenzen hinweg sichert die zentrale »Forschungswerkstatt dortMINT«, die jetzt eröffnet wurde. Die Werkstatt ist Anlaufstelle für alle Lehramtsstudierenden, denen hier Materialien, Beratung und fächerübergreifende Unterstützung für die Konzeption und Bearbeitung ihrer eigenen Forschungsarbeiten zum Themenkreis Diagnose und individuelle Förderung bereitgestellt werden.
    »PIK AS«
    »PIKAS« (Prozess- und inhaltsbezogene Kompetenzen - Anregung von fachbezogener Schulentwicklung) zielt darauf ab, Lehrkräfte, Schulleiter und Lehrerfortbilder bei der Einführung des neuen Mathematiklehrplans für die nordrhein-westfälischen Grundschulen zu unterstützen. Hiernach kommt es in den ersten Schuljahren nicht nur darauf an, Basiswissen wie das Einmaleins zu erwerben, sondern es geht vor allem auch um die Entwicklung von Problemlösefähigkeit. Das Erforschen, Entdecken und Erklären soll in der Grundschule stärker geschult werden. Eine Projektgruppe aus Lehrern, Mathematikdidaktikern und Erziehungswissenschaftlern erarbeitet auf wissenschaftlicher Grundlage Materialien, die an 15 Kooperationsschulen erprobt und weiterentwickelt werden. Die so erstellten Tipps und Videos für den Unterricht werden in Fortbildungsveranstaltungen sowie über eine eigene Internetseite zur Verfügung gestellt. Das Projekt wird von der Deutsche Telekom Stiftung mit 670.000 Euro, vom Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW mit 450.000 Euro und von der TU Dortmund mit 250.ooo Euro gefördert.
    Nach rund 20 Monaten Laufzeit kann »PIKAS« eine äußerst positive Bilanz ziehen. Zu den Tagungen, Workshops und Weiterbildungsseminaren des Projekts kamen über 1000 Teilnehmer, wobei die Nachfrage weit größer war, als Plätze zur Verfügung standen. Auf die Webseite www.pikas.tu-dortmund.de wurde über 400.000 Mal in einem Jahr zugegriffen. Das dort bereitstehende Fortbildungs-, Unterrichts- und Informationsmaterial für zeitgemäßen Mathematikunterricht wird deutschlandweit eingesetzt.

    Weitere Informationen:
    TU Dortmund
    Fakultät für Mathematik
    Prof. Dr. Christoph Selter
    Tel.: 0231 - 755-5140
    E-Mail: Christoph.Selter @ math.uni-dortmund.de

    Deutsche Telekom Stiftung
    Andrea Servaty
    Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Tel.: 0228 - 181 92205
    E-Mail: Andrea.Servaty@telekom.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Lehrer/Schüler
    Mathematik, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsprojekte, Schule und Wissenschaft
    Deutsch


     

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