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Wissenschaft
Bochum, 26.01.1998 Nr. 20
Nachdenken über ,Race" und ,Gender" Kontinuität in der feministischen Geschlechterforschung Workshop untersucht neue Antworten auf alte Fragen
Die sozialen Begriffe ,Rasse", ,Klasse" oder ,Geschlecht" sind gleichzeitig entstanden und bedingen sich gegenseitig. Diese These ist in der nordamerikanischen Frauenforschung weit verbreitet. Die Übertragbarkeit der Begriffe auf den deutschen Kontext scheint aber nicht so einfach zu sein. Klärung der Fragen aus unterschiedlich wissenschaftlichen Disziplinen soll deshalb der Workshop bringen: ,Nachdenken über `Race' und `Gender' - Schwierigkeiten im deutschen Kontext?" (6. Februar 1998, 10-17.00 Uhr, Euro-Eck, Bochum, Spechtsweg 20). Der Workshop findet im Rahmen der Marie-Jahoda-Professur statt, die seit Ende des Jahres 1994 an der RUB besteht und derzeit mit Prof. Dr. Ruth Roach Pierson besetzt ist. Sie ist die achte ausländische Wissenschaftlerin auf dieser internationalen Gastprofessur für Frauenforschung an der RUB. Zum Workshop sind die Medien herzlich willkommen.
"Geschlecht", "Klasse", "Rasse" - vergleichbar oder nicht?
Der vorangegangene Frauenworkshop im Juni letzten Jahres stellte es deutlich heraus: Das soziale Geschlecht ,gender" ist keine statische und universell bipolare Vorgabe von ,männlich" oder ,weiblich", obwohl es immer wieder Versuche wie an der Westpoint Academy gab, trotz unisex-Uniformen auf den langen Haaren bei weiblichen Soldaten unter Strafe zu bestehen. Offen geblieben waren solch weiterführende Überlegungen, wie sich die Kategorie des sozialen Geschlechts (gender) zu sozialen Gruppen wie ,Klasse", oder ,Ethnizität" verhält und ob sie übertragbar ist (vgl. auch RUBENS Nr. 27 v. 1.7.1997).
Kategorien aus verschiedenen Perspektiven
Ein einführendes Referat der kanadischen Gastprofessorin Dr. Ruth Roach Pierson aus Toronto will deshalb Licht ins Bündel der Definitionen bringen. Die Historikerin arbeitet seit den letzten Jahren verstärkt über den Zusammenhang von Geschlecht, Kolonialismus und Imperialismus im 19. und 20. Jahrhundert und erhielt deshalb schon zahlreiche Auszeichnungen wie den Hilda Neatby Prize. Unterstützt wird sie von von zahlreichen Frauenforscherinnen wie Prof. Dr. Silke Wenk, Kunsthistorikerin, und Dr. Rose B. Folson, Politologin, beide Universität Oldenburg, der Bochumer Sozialpsychologin Kristin Platt vom Institut für Diaspora- und Genozidforschung oder Dr. Elka Tschernokoshewa vom Sorbischen Institut Bautzen.
Weitere Informationen
Dr. Angelika Wetterer, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Sozialwissenschaft, 44780 Bochum, Tel.: 0234/700-2986.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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