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Wissenschaft
Der nigerianischen Anwältin Hauwa Ibrahim ist heute, 8. Dezember 2010, in einem Festkolloquium der Fakultät III Sprach- und Kulturwissenschaften und des Zentrums für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung die Ehrendoktorwürde der Universität Oldenburg verliehen worden. Die Fakultät würdigte damit das Engagement Ibrahims, mit dem sie Menschen- und insbesondere Frauenrechtsfragen unter transkultureller Perspektive in den wissenschaftlichen Diskurs eingebracht hat.
Auf der Grundlage ihrer Erfahrungen und Aktivitäten als Rechtsanwältin, in deren Rahmen sie sich besonders für Frauenrechte engagiere, befördere sie den transkulturellen Dialog über die Zusammenhänge von Recht und Geschlecht, heißt es in der Begründung. Im Rahmen des Festkolloquiums im Oldenburger Schloss hielt Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger die Laudatio, Festrednerin war Nazanin Afshin-Jam, kanadische Menschenrechtlerin iranischer Herkunft, die sich für Menschenrechte, insbesondere für Frauen und Kinder, im Iran einsetzt.
Hauwa Ibrahim kam 1967 als Tochter eines Mullahs in Nordnigeria zur Welt. Mit zwölf Jahren widersetzte sie sich erfolgreich ihrer Verheiratung und konnte ihre schulische Laufbahn abschließen. Es kam zum Bruch mit der Familie, als Ibrahim nach der Schule zunächst ein Lehramtsstudium begann und dann zur Rechtswissenschaft wechselte. Nach dem Studium arbeitete sie bis 1996 im Justizministerium des Staates Bauchi in Nordnigeria. Nachdem Ende der 1990er Jahre in einigen nigerianischen Staaten die Schari’a zur Rechtsprechung eingeführt wurde, entschloss Ibrahim sich als Verteidigerin zu arbeiten und sich besonders für die Rechte von Frauen in Strafverfahren zu engagieren, in denen die Schari’a zur Anwendung kam. Hauwa Ibrahim erhielt mehrere Gastprofessuren und Fellowships in den USA, u. a. am Radcliffe Institute for Advanced Studies der Harvard University. 2004 wurde sie als erste nicht-amerikanische Juristin mit dem Special Award des Margaret Brent Women Lawyers of Achievement Award ausgezeichnet. 2005 erhielt sie vom Europäischen Parlament den Schacharov-Preis für geistige Freiheit.
Hauwa Ibrahim wird anlässlich der Verleihung der Ehrendoktorwürde auch mit Studierenden des Studiengangs Gender Studies der Universität zusammentreffen.
Kontakt: Zentrum für interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung, Tel.: 0441/798-4316, E-Mail: zfg@uni-oldenburg.de
http://www.fk3.uni-oldenburg.de/
Hauwa Ibrahim
Foto: Europäische Union
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Personalia
Deutsch
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