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Nach einer hervorragenden Evaluierung seiner ersten fünf Jahre soll der interdisziplinäre ENB-Masterstudiengang fortan noch stärker im Zeichen eines unmittelbaren Bezugs zu einer für ethische Kriterien neu sensibilisierten Gegenwart und Gesellschaft stehen.
Augsburg/MM/KPP - 2006 wurde an den Universitäten Augsburg (Sprecheruniversität) und Erlangen-Nürnberg der interdisziplinäre geisteswissenschaftliche Studiengang "Ethik der Textkulturen" als ein Masterprogramm des Elitenetzwerks Bayern (ENB) errichtet. Zunächst auf fünf Jahre bewilligt, ist dieser Studiengang jüngst auf der Grundlage einer hervorragend ausgefallenen Evaluation um weitere fünf Jahre verlängert worden. Vor dem Hintergrund der neuen gesamtgesellschaftlichen Aktualität, die ethische Kriterien mit der Finanzkrise zurückgewonnen haben, sieht Prof. Dr. Mathias Mayer, Inhaber des Augsburger Lehrstuhls für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft und Sprecher des "Ethik der Textkulturen"-Masters, in dessen Verlängerung auch die Herausforderung, neben der systematischen Durchleuchtung und der historischen Differenzierung einer Ethik der Textkulturen fortan den Aspekt des Gegenwarts- und Gesellschaftsbezuges noch stärker zu betonen.
Geisteswissenschaftliche Minderheit
"Ethik der Textkulturen" ist eines der nur vier geisteswissenschaftlichen Projekte des insgesamt 32 Master- und Promotionsprogramme zählenden Elitenetzwerks Bayern (ENB). Nur zwei dieser vier geisteswissenschaftlichen Projekte sind außerhalb Münchens angesiedelt: neben "Ethik der Textkulturen" der Studiengang "Aisthesis (früher "Historischen Kunst- und Bilddiskurse"), an dem die Universität Augsburg ebenfalls beteiligt ist. Dass beide Programme auf der Grundlage hervorragender Evaluationsergebnisse verlängert worden sind, sieht Präsident Prof. Dr. Alois Loidl "als eine Bestätigung unseres Anspruchs, auch in den 'harten' Geisteswissenschaften' bayernweit mit führend zu sein."
Bilokal und interdisziplinär
Der gut nachgefragte Studiengang "Ethik der Textkulturen" wird von den Universitäten Augsburg und Erlangen-Nürnberg gemeinsam an beiden Standorten mit jeweils 15 Studienplätzen pro Semester angeboten. An ihm beteiligt sind die Neuere Deutsche Literaturwissenschaft, die Amerikanistik, die Evangelische Theologie, die Europäische Kulturgeschichte, die Sprachwissenschaft und die Philosophie.
Ein international verflochtenes Lehr-/Forschungsprogramm vom Feinsten
"Die Verlängerung um weitere fünf Jahre ist nicht nur das Ergebnis einer aufwändigen Antragstellung, sondern sie resultiert vor allem aus unserer erfolgreichen Arbeit in den letzten Jahren", meint Mayer und verweist auf die Experten, die in ihrem Gutachten zum Verlängerungsantrag dem Lehr- und Forschungsprogramm sowie den Lehrmethoden und -formen hervorragende Qualität bescheinigt haben. "Mit ausschlaggebend für die ausgezeichnete Bewertung dürfte gewesen sein, dass wir - neuerdings auch durch die Augsburger Graduiertenschule für Geistes- und Sozialwissenschaften - universitätsintern und mit externen Partnern stark vernetzt sind und dass wir erfolgreich großen Wert auf den kontinuierlichen Ausbau unserer internationalen Verflechtung gelegt haben. Die von uns im Frühjahr 2010 gemeinsam mit dem dortigen 'Center for Research in the Arts, Social Sciences and Humanities' in Cambridge organisierte Tagung 'Other People's Pain' oder der Beitrag, den wir gemeinsam mit der Universität Haifa im 'Deutsch-Israelischen Jahr der Wissenschaft und Technologie 2008' zum Leitthema '60 Jahre gemeinsame Geschichte' geleistet haben, sind", so Mayer, "nur zwei von zahlreichen Beispielen."
Die Finanzkrise und das neue Bewusstsein vom verlorengegangenen ethischen Kompass
Für Mathias Mayer, der seit 2002 Inhaber des Augsburger Lehrstuhls für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft ist und als dessen jetziger Sprecher den Studiengang "Ethik der Textkulturen" vor gut fünf Jahren initiiert und konzipiert hat, fällt dessen nun erfolgte Verlängerung um weitere fünf Jahre in eine, wie er sagt, "gesellschaftlich heikle Zeit": Anders noch als vor wenigen Jahren sei durch die gesamtgesellschaftliche Entwicklung im Banne der Finanzkrise die Rede von ethischen Kriterien jetzt wieder Bestandteil der aktuellen öffentlichen Diskussion geworden. Nach einer Zeit der Marginalisierung ethischer Fragestellungen habe die Krise das Bewusstsein dafür geschärft, dass "vielen Verantwortlichen der ethische und moralische Kompass abhanden gekommen ist", zitiert Mayer Bernhard Kempen, den Vorsitzenden des Deutschen Hochschulverbandes. "Unverblümt", so Mayer weiter, "kann Peter Koslowski seine 'Folgerungen aus der Finanzkrise' unter dem Titel 'Ethik der Banken' auf den Buchmarkt werfen und hier für eine 'ethische Ökonomie', eine 'Finanzethik' eintreten."
Orientierungswissen in der "Kredit"-Krise
Für Mayer steht fest: "Die Spannweite von Gewissen und Gewinn verdeutlicht, dass in dieser Diskussion das Orientierungswissen auf einer interdisziplinären Grundlage erarbeitet werden muss und nicht allein von Seiten der Philosophie bzw. der thematisch konkurrierenden Einzelbereiche erarbeitet werden kann." Auch eine Finanzkrise reiche - nicht zuletzt als Krise des Vertrauens, der Glaubwürdigkeit, des "Kredits" im ursprünglichen Sinne – in den Bereich sprachlicher Verständigung hinein und sei Teil einer Konkurrenz von Texten bzw. Bereichstexten, in der gerade die Kompetenz sprachlicher Disziplinen gehört werden müsse. "Wenn Politik als gesellschaftliches Handeln darauf gerichtet ist, 'gesellschaftliche Konflikte über Werte verbindlich zu regeln', dann ist unser Studiengang 'Ethik der Textkulturen' auch als Teilhaber eines gesellschaftlichen Diskurses zu beschreiben, als Element einer freilich heiklen 'Wertschöpfungskette'."
Ethik als Ausdifferenzierung zukunftsrelevanter Wertorientierung
Ethik in diesem Sinne lasse sich längst nicht mehr mit Nietzsche als "Schattenbilder der Thaten" beschreiben, sondern eher als Ort der Ausdifferenzierung zukunftsrelevanter Wertorientierung, sagt Mayer und zieht daraus auch die Konsequenzen für eine neue Akzentuierung des von ihm als Sprecher verantworteten Masterprogramms: "Nachdem unser Studiengang in seiner bisherigen Ausrichtung besonders die systematische Durchleuchtung und die historische Differenzierung einer Ethik der Textkulturen im Blick hatte, sollen diese Aspekte in den kommenden fünf Jahren noch stärker durch den Aspekt des Gegenwarts- und Gesellschaftsbezuges verstärkt werden, der bislang bereits in theoretischen Ausgangspositionen wie in einzelnen Fallanalysen stets präsent war, nun aber - auch in Reaktion auf die jüngsten Entwicklungen - als eigener Gegenstand in den Blick rücken soll."
Bewerbungsschluss für einen Studienbeginn zum Sommersemester 2011 am 15. Februar
Die nächste Möglichkeit, an der Universität Augsburg oder an der Universität Erlangen-Nürnberg sich auf die "Ethik der Textkulturen" einzulassen, besteht zum Beginn des Sommersemesters 2011. Neugierige Studentinnen und Studenten aus den Geisteswissenschaften, die in einem fachlich einschlägigen Bachelor-Studiengang einen qualifizierten Abschluss haben und die weiterhin bereit sind und es als wichtig und zukunftsträchtig sehen, sich - unter optimalen Studienbedingungen - disziplinäre Grenzen sprengendes Orientierungswissen anzueignen, können sich noch bis zum 15. Februar 2011 um eine Aufnahme in den Elitenetzwerk-Studiengang "Ethik der Textkulturen" bewerben.
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Pressekontakt:
Prof. Dr. Mathias Mayer
Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon +49(0)821-598-2782
mathias.mayer@phil.uni-augsburg.de
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Fragen zur Bewerbung:
Michael Sauter
Koordination & Organisation Ethik der Textkulturen
Universität Augsburg
86135 Augsburg
Telefon +49(0)821-598-5767
michael.sauter@phil.uni-augsburg.de
http://www.uni-augsburg.de/ethik - Homepage des Studiengangs
http://www.philhist.uni-augsburg.de/ethik/Studium/Bewerbung - Bewerbungsmodalitäten und Zulassungsvoraussetzungen
Nach hervorragenden Evaluationsergebnissen um 5 Jahre verlängert: der ENB-Masterstudiengang "Ethik d ...
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Will den Gegenwarts- und Gesellschaftsbezug des Programms fortan noch stärker akzentuieren: "Ethik d ...
Foto: Klaus Satzinger-Viel
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
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Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Philosophie / Ethik, Religion, Sprache / Literatur
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Deutsch
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