idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Die moderne Spitzenmedizin schreitet immer weiter voran. Heute sind Eingriffe und Behandlungsmethoden möglich, die noch vor zehn Jahren undenkbar waren. Viele Patienten können so gerettet und am Leben gehalten werden. Diese positive Entwicklung stellt Mediziner und Pflegekräfte aber auch vor immer neue Herausforderungen. An der Grenze zwischen Leben und Tod stellen sich Fragen nach dem Sinn von weiteren Therapien und dem Willen von Patienten und Angehörigen.
„Wir am Herz- und Diabeteszentrum wollen unsere Beschäftigten in ihrem Berufsalltag mit diesen schwierigen Problemen nicht alleine lassen“, erläutert Wilhelm Hecker, Geschäftsführer des Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen den jetzt eingeschlagenen Weg. Im Moment werden im Haus 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Ethikberatern ausgebildet. Am Ende des einjährigen Fortbildungsprogramms werden sie in der Lage sein, Ethik-Fallberatungen als Gespräche oder Beratungsgespräche im Herz- und Diabeteszentrum anzuschieben und zu begleiten. Dabei geht es darum, die Beteiligten aus allen Fachrichtungen und Berufsgruppen zusammen zu bringen. In diesem Forum beraten die Mitarbeiter die Schritte der Therapie eines Patienten nach ethischen Gesichtspunkten. Am Ende des Beratungsprozesses steht eine gemeinsam getragene Entscheidung zur weiteren Behandlung und Versorgung des Patienten.
An der jetzt laufenden Ausbildung zum Ethikberater nehmen Mediziner, Pflegekräfte, Seelsorger, Psychologen, Sozialarbeiter, Physiotherapeuten und Juristen teil.
Im Rahmen ihrer gemeinsamen Ausbildung entwickeln sie Vereinbarungen, wie der Kommunikationsprozess in ethischen Konfliktsituationen in Zukunft ablaufen soll. Unterstützt werden die zukünftigen Ethikberater des Herz- und Diabeteszentrums dabei von Dr. Arnd May vom Zentrum für Angewandte Ethik in Recklinghausen: “Ethikberatung garantiert, dass Spitzenmedizin nicht zur seelenlosen Apparatemedizin wird.“
Bereits seit Dezember 2010 bieten Mitglieder der Projektgruppe „Ethik in Konfliktsituationen“ Ethik-Fallberatungen im HDZ NRW an. Koordiniert und geleitet wird die Arbeit von der Klinikseelsorgerin, Pfarrerin Antje Freitag: „Christliche Ehrfurcht vor dem Leben kann moderner Spitzenmedizin eine Seele geben.“ Das Herz- und Diabeteszentrum NRW gehört im Bereich Ethikberatung zu den Vorreitern in Deutschland.
Weitere Informationen:
Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen
Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Steffen Ellerhoff
Georgstr. 11
Tel. 05731 / 97 2418
Fax 05731 / 97 2028
E-Mail: sellerhoff@hdz-nrw.de
http://www.hdz-nrw.de
Teilnehmer an der Fortbildung zum Ethikberater: Michaela Porschitz, Qualitätsmanagementbeauftragte a ...
Foto: Armin Kühn (HDZ NRW)
None
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Medizin, Philosophie / Ethik
überregional
Kooperationen, Organisatorisches
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).