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11.02.2011 09:50

Professorin Silke Ospelkaus erhält hochdotierten europäischen Forschungspreis

Jessica Lumme Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz Universität Hannover

    Der Europäische Forschungsrat fördert die Untersuchung von ultrakalten Molekülen mit 1,26 Millionen Euro

    Der Europäische Forschungsrat (European Research Council - ERC) hat einen der begehrten ERC Starting Grants an eine Forscherin der Leibniz Universität Hannover vergeben. Prof. Silke Ospelkaus, Inhaberin eines Lehrstuhls für Experimentalphysik am Institut für Quantenoptik und des Exzellenzclusters QUEST (Centre for Quantum Engineering and Space-Time Research), kann sich über eine Fördersumme von 1,26 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre freuen. Das Projekt mit dem Namen „Polar Molecules - From ultracold chemistry to novel quantum phases“ beschäftigt sich mit der Entwicklung von Techniken zur Quantenkontrolle von ultrakalten molekularen Materiesystemen. Mit den ERC Starting Grants fördert der Europäische Forschungsrat exzellente junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Realisierung von neuartigen Forschungsprojekten.

    Ultrakalte polare Moleküle – mit Temperaturen nahe dem absoluten Temperaturnullpunkt - bieten eine Fülle von neuen Möglichkeiten für die Kontrolle von chemischen Reaktionen sowie die Quanten-Simulation von wechselwirkenden Materiesystemen. „Mit unseren Experimenten wollen wir völlig neue wissenschaftliche Ansätze erarbeiten sowie grundlegende Fragen der Vielteilchenphysik auf der Quantenebene beantworten“, erklärt Prof. Silke Ospelkaus. In den bisher untersuchten ultrakalten atomaren Quantengasen verhalten sich die Atome des Systems, wenn sie aneinander stoßen, ähnlich wie perfekt runde Objekte. Mit molekularen Quantengasen hingegen lässt sich eine anisotrope Wechselwirkung beobachten. Die Moleküle verhalten sich dann zueinander eher wie ovale Objekte, zum Beispiel wie American Footballs. „Das erlaubt es uns, neue Quantenvielteilchensysteme zu realisieren und zu studieren“, so Professorin Ospelkaus.

    Prof. Silke Ospelkaus hat an der Universität Bonn Physik studiert und an der Universität Hamburg 2006 über die Kontrolle und Anwendung atomarer Quantenvielteilchensysteme promoviert. 2007 erhielt sie den Promotionspreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (Abteilung Atome, Moleküle, Quantenoptik und Plasmen). Von 2007 bis 2009 war sie als Feodor Lynen-Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung am Institut JILA in Boulder, USA, tätig. Am Max-Planck-Institut für Quantenoptik in Garching leitete sie von 2009 bis 2010 die Forschungsgruppe „Ultrakalte polare Moleküle“ und folgte im November 2010 einem Ruf als Professorin für Experimentalphysik an das Institut für Quantenoptik der Leibniz Universität Hannover.

    Die Auswahlkriterien für die Vergabe eines ERC Starting Grant sind die hervorragende wissenschaftliche Expertise der Forscherin oder des Forschers sowie das innovative Potenzial der Forschungsidee. Damit unterstützt das ERC die Gründung neuer exzellenter Forschungsteams. In diesem Jahr haben sich mehr als 2.800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 21 europäischen Ländern aller Forschungsgebiete um Förderungen aus dem 580 Millionen Euro umfassenden Budget des ERC beworben.

    Weitere Informationen zu QUEST unter: http://www.quest.uni-hannover.de

    Hinweise an die Redaktion:
    Für weitere Informationen stehen Ihnen Prof. Silke Ospelkaus unter Telefon +49 511-17645 oder per E-Mail unter silke.ospelkaus@iqo.uni-hannover.de, sowie Dr. Ude Cieluch (QUEST Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit) unter Telefon +49 511 762-17481 oder per E-Mail unter ude.cieluch@quest.uni-hannover.de gern zur Verfügung.

    Der Exzellenzcluster QUEST (Centre for Quantum Engineering and Space-Time-Research) wird seit November 2007 im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern gefördert. Die Hauptforschungsbereiche des Clusters sind das Quanten-Engineering und die Raum-Zeit-Forschung. Beteiligt sind sechs Institute der Leibniz Universität Hannover sowie die vier folgenden externen Partner: Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) mit dem Gravitationswellendetektor GEO600, das Laser Zentrum Hannover e.V., die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig und das Zentrum für Angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) in Bremen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Chemie, Physik / Astronomie
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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