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Wissenschaft
Friedrichshafen/Berlin. Die Zeppelin Universität (ZU) ist im bundesweiten Förderprogramm „Mehr als Forschung und Lehre – Hochschulen in der Gesellschaft“ vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und der Stiftung Mercator mit einem Hauptpreis ausgezeichnet worden. Prämiert wurde dabei das besondere gesellschaftliche Engagement der ZU sowie ihr Konzept „University Social Responsibility zur Zukunft der Zivilgesellschaft“.
Insgesamt hatten sich 78 der 409 deutschen Hochschulen beworben, zehn waren nun zum Finale nach Berlin eingeladen und sechs wurden ausgezeichnet – darunter die ZU als jüngste, kleinste und als einzige Universität in privater Trägerschaft. Dotiert ist das Förderprogramm mit insgesamt 1,4 Millionen Euro, das prämierte ZU-Projekt erhält ein Preisgeld von 230 000 Euro.
„Das Projekt der Zeppelin Universität liegt in seinem Anspruch gesellschaftlichen Engagements über dem, was andere Universitäten formulieren und vorhaben. Die Präzision der Ideen und die vorhandene und geplante Organisation, die präsentiert wurden, sind ein Fingerzeig für den Erfolg“, begründete die hochrangige Jury mit Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und gesellschaftlichen Institutionen nach einer zweitägigen öffentlichen Auswahlsitzung in der Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften in Berlin ihre Entscheidung zugunsten der ZU.
Die ZU hat mit Gründung im Jahr 2003 ihre „University Social Responsibility“ in das Zentrum der regionalen, nationalen wie internationalen Ausrichtung gestellt. Ein neues „Social Venture and Research Team“ wird dabei künftig die Drehscheibe für externe Projekt- und Unterstützungsanfragen und interne Ideen und Bereitschaften zum gesellschaftlichen Engagement. Das mit Studierenden, Wissenschaftlern und Externen besetzte Team wird direkt am Präsidium angesiedelt und lehr- und forschungsseitig flankiert vom „Civil Society Center“ (CiSoC) an der ZU.
„Universitäten im 21. Jahrhundert brauchen eine höhere Resonanz- und Beziehungsfähigkeit – gerade im gesellschaftlichen Engagement. Wir sind für die Würdigung der Beiträge der ZU und ihrer Partnern sehr dankbar“, freuen sich ZU-Präsident Professor Dr. Stephan A. Jansen, Vize-Präsident Tim Göbel und die Master-Absolventin und Gründerin des Sozialunternehmens „Rock Your Life“ Elisabeth Hahnke, die gemeinsam im Berliner Finale das Projekt präsentierten. „Wir verdanken uns dem zivilgesellschaftlichen Engagement und übernehmen im Gegenzug zivilgesellschaftliche Verantwortung – beispielsweise über freiwillige Engagements der Uni-Angehörigen, die Sozialunternehmens-Gründungen der Studierenden, die öffentlichen Veranstaltungen für Bürger, Kinder oder Hauptschüler bis hin zu den vielfältigen regionalen Kooperationen – von der Bahnhofsmission über Gefängnisse bis hin zu Seniorenheimen“, begründen Jansen und Göbel das Selbstverständnis der ZU. Daher sei diese besondere Auszeichnung vor allem eine Auszeichnung für alle Ermöglicher und Förderer der ZU, die Region sowie alle Studierenden und Mitarbeiter: „Und sie ist zugleich eine erfreuliche Verpflichtung, diesen Weg zur gesellschaftlichen Verantwortung ermutigt und ermutigend fortzusetzen“, verspricht Jansen.
Ziel des Programms „Mehr als Forschung und Lehre – Hochschulen in der Gesellschaft“ ist es, Hochschulen dabei zu unterstützen, ein Selbstverständnis für ihre Rolle als zivilgesellschaftliche Akteure zu entwickeln und umzusetzen statt sich ausschließlich über Exzellenz in Forschung und Lehre zu definieren. Hochschulen übernehmen Verantwortung für das Gemeinwesen, zum Beispiel indem sie sich für mehr Bildungsbeteiligung einsetzen, gesellschaftliches Engagement in Lehre und Forschung integrieren oder den Dialog mit der Gesellschaft suchen. Denn: Während es in Universitäten der USA oder auch in islamischen Staaten üblich ist, dass sie – jenseits von Lehre und Forschung – Leistungen für die Gesellschaft und die eigene Region erbringen, ist dies in Deutschland nach Analyse des Stifterverbandes erst noch in Entwicklung.
„Die deutschen Hochschulen sind auf dem Weg in die Mitte der Gesellschaft“, fasst Prof. Dr. Andreas Schlüter, Generalsekretär des Stifterverbandes, die Ergebnisse des Wettbewerbs zusammen: „Universitäten und Fachhochschulen beginnen, die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Grundlagen unseres Zusammenlebens mitzugestalten. Damit ist die Idee von der umfassenden gesellschaftlichen Verantwortung der Hochschulen nun auch in Deutschland angekommen“, sagt Schlüter. Und Dr. Bernhard Lorentz, Geschäftsführer der Stiftung Mercator, ergänzt: „Die ausgewählten Hochschulen werden wir nun in ihren hervorragenden Projekten unterstützen und sie damit in ihrer Rolle als gesellschaftlicher Akteur stärken.“
Ausgezeichnet wurden neben der ZU außerdem die Universität Augsburg mit ihrem „Augsburger Modell“, die Fachhochschule Dortmund mit ihrem Konzept „Hochschule vor Ort in der Dortmunder Nordstadt“, die Universität Duisburg-Essen mit ihrem Konzept „Engagement durch Forschung und Lehre für die Region (Regio ELF) – gemeinsam Verantwortung übernehmen“, die Universität Kassel mit ihrem Konzept „Praktisch Freiwillig“ sowie die Hochschule München in Kooperation mit der Ludwig-Maximilians-Universität, der Technischen Universität München und der Universität der Bundeswehr München mit ihrem Konzept „Akademie für Social Entrepreneurship“.
Das ZU-Siegerteam: Projektleiter und ZU-Vizepräsident Tim Göbel, Projektpartnerin und „Rock Your Lif ...
Foto: Foto Steffen Weigelt/Stiftung Mercator
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
fachunabhängig
überregional
Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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