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06.11.2001 14:01

Freiburger Kongress fragt nach dem aktuellen Stand der Forschung in der modernen Gewebetechnologie.

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Seit zehn Jahren beschäftigen sich Forschungslabors in aller Welt zunehmend intensiv mit den Möglichkeiten, Gewebe wie Haut, Knochen, Nerven oder sogar ganze Organe künstlich nachzubilden und damit Fremdtransplantate oder künstliche Prothesen zu vermeiden. Tissue Engineering ist einer der expandierendsten Bereiche der Biotechnologie. Dabei werden Methoden der Zellbiologie, der Züchtung von körpereigenen Zellen, der Materialwissenschaften, der Gentechnologie und der klinischen Medizin kombiniert, um fehlendes Gewebe oder dessen Funktion zu ersetzen oder zu unterstützen.

    Die Möglichkeiten und Grenzen dieser modernen medizinischen Technologien werden beim ersten Weltkongress für Tissue Engineering (3rd BioValley Tissue Engineering Symposium mit dem ersten offiziellen Jahreskongress der European Tissue Engineering Society, ETES, sowie dem Kongress der Tissue Engineering Society international, TESi, der erstmals außerhalb der USA stattfindet) von Mittwoch, den 7. November bis Samstag, den 10. November 2001 im Konzerthaus Freiburg diskutiert. Zu diesem Kongress werden rund 520 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der ganzen Welt erwartet. Veranstalter dieser Wissenschaftlichen Tagung ist die Abteilung Plastische und Handchirurgie der Chirurgischen Universitätsklinik Freiburg unter der Leitung der Ärztlichen Direktors, Professor G. Björn Stark, in Zusammenarbeit mit der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Wundheilung der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und dem ValleyTEC, dem Tissue Engineering Zentrum des Freiburger Universitäts-Klinikums.

    Einen wichtigen Schwerpunkt wird hierbei auch die Diskussion und Bewertung einnehmen, was die Forschung an embryonalen Stammzellen für das moderne Tissue Engineering bedeutet. Durch Fortschritte bei der Verwendung von körpereigenen, so genannten somatischen Stammzellen, die zunehmend entdeckt werden, wird für viele Bereiche möglicherweise die Erfordernis embryonaler Stammzellen hinfällig. Anlässlich des Kongresses werden zahlreiche Vorträge diese neuen Erkenntnisse darstellen.

    Internationale Experten werden in über 250 wissenschaftlichen Präsentationen folgende Themen diskutieren:

    - Hautersatz und Wundheilung
    - Gentherapie und Wachstumsfaktoren im Tissue Engineering
    - Anwendungen der Herz- und Gefäßchirurgie und der Gefäßneubildung (Angiogenese)
    - Knochen-, Knorpel- und Gelenk-Ersatz
    - Anwendungen von Vorläuferzellen nach somatischen und embryonalen Stammzellen, Biomaterialien und Materialtechnologie (Synthetische Materialien und Biogene Materialien), Nervenersatz
    - Innere Organe
    - Gewebeersatz in der Urologie
    - Zahnheilkunde
    - Augenheilkunde, u.a.

    In den letzten Jahren hat ein gewisser Wandel in der Philosophie des Tissue Engineering stattgefunden. Während anfangs vor allem die Vorstellung bestand, auf mehr technologischer Basis "Ersatzteile" analog zu Implantaten oder Transplantaten in der vollen Differenzierung herzustellen, wurde erkannt, dass der Körper selbst als optimaler Bioreaktor oft bessere Voraussetzungen für eine Regeneration bietet, weshalb der Begriff Tissue Engineering heute oft mit dem Begriff regenerative Medizin synchron verwendet wird. Hierbei war gerade die klinisch orientierte Freiburger Arbeitsgruppe Vorreiterin, indem sie schon Anfang der 90er Jahre bestrebt war, statt vorgeformter Implantate hier Vorläuferzellen sowie undifferenzierte Zellen in ein optimal vorbereitetes Empfängerfeld einzubringen. Zusätzliche Impulse, die ebenfalls wesentlich aus Freiburg kamen, betreffen die Bedeutung der Gentherapie. Dabei werden die gezüchteten Zellen durch Gentransfer, welcher nur zeitweise wirkt und gut zu steuern ist, angeregt, um bestimmte Wachstumsfaktoren zu produzieren. Diese können dann die Vermehrung und Differenzierung steuern.

    Kontakt:
    Professor Dr. G. Björn Stark
    Ärztlicher Direktor
    Abteilung Plastische und Handchirurgie
    Universitätsklinikum Freiburg
    Hugstetter Strasse 55
    79106 Freiburg
    Tel: 0761/270-2817
    Fax: 0761/270-2810
    E-mail: stark@ch11.ukl.uni-freiburg.de

    Informationen zum Kongress unter www.etes-2001.com


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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