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24.02.2011 15:16

Institut für dezentrale Energietechnologien stärkt Nordhessen

Christine Mandel Kommunikation, Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Kassel

    Die Universität Kassel hat gemeinsam mit vier Unternehmen der nordhessischen Wirtschaft sowie weiteren regionalen Partnern das Institut für dezentrale Energietechnologien (IdE) gegründet

    Kassel. Die Universität Kassel hat gemeinsam mit vier Unternehmen der nordhessischen Wirtschaft sowie weiteren regionalen Partnern das Institut für dezentrale Energietechnologien (IdE) gegründet. Das Institut soll die Entwicklung regenerativer Energiesysteme deutlich voranbringen. Für die Aufbauphase bis 2015 ist ein Budget von insgesamt rund 22 Millionen Euro vorgesehen. Das Hessische Wirtschaftsministerium unterstützt seine Aktivitäten in den ersten fünf Jahren mit 2,5 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.

    „Das Anwenderzentrum wird das schon jetzt hervorragende Profil der Region Nordhessen im Bereich dezentraler Energien und der Energieeffizienz weiter schärfen“, sagte Wirtschaftsminister Dieter Posch bei der Vorstellung des Instituts am Donnerstag in Kassel. „Die Unternehmen der Region bekommen hier eine unmittelbare Verbindung zur Forschungs- und Entwicklungskompetenz der Wissenschaft. Dies stärkt ihre Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft.“ Als von der Wirtschaft mitgetragenes, auf die Entwicklung von Prototypen und Pilotanlagen gerichtetes Anwendungszentrum komplettiere das IdE die Innovationskompetenz Nordhessens auf dem Gebiet der erneuerbaren und dezentralen Energietechnologien sowie der Energieeffizienz. Wichtig sei auch die Verbindung zur Elektromobilität, da Nord-hessen auch auf diesem Gebiet große Stärken aufzuweisen habe: „Die Entwicklung neuer Produkte und Prozesse wird das wissensbasierte Wachstum der regionalen Wirtschaft weiter beschleunigen“, sagte Posch.

    Beteiligt sind am IdE die Uni Kassel mit 50 Prozent, die Unternehmen E.ON-Mitte AG, SMA Solar Technology AG, Städtische Werke Aktiengesellschaft und die Viessmann Werke GmbH
    & Co. KG mit jeweils 10 Prozent sowie die Stadt Kassel und das Kompetenznetzwerk deENet mit jeweils 5 Prozent. Geleitet wird das Institut von zwei Geschäftsführern, neben Dr. Martin Hoppe-Kilpper, dem bisherigen Geschäftsführer des deENet, wird ein weiterer Geschäftsführer aus dem Kreis der beteiligten Unternehmen bestellt werden. Die Volkswagen AG hat sich bereits für eine Beteiligung am IdE entschieden, weitere Großunternehmen, wie die WINGAS GmbH sowie auch namhafte mittelständische Unternehmen haben ihr Interesse an einer Gesellschaftsbeteiligung bekundet. Die Fraunhofer-Gesellschaft, die in Kassel bereits das Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) betreibt, hat ebenfalls Interesse an einer Beteiligung erklärt.

    „Eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Universität, Fraunhofer-Gesellschaft , bedeutenden Wirtschaftsunternehmen und dem Institut für dezentrale Energietechnologien kann für alle Beteiligten zu einem spürbaren Mehrwert führen“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep: „Mit dem Kompetenzzentrum für Dezentrale Elektrische Energieversorgungstechnik (KDEE) und dem Forschungsverbund Fahrzeugsysteme (FAST) hat unsere Hochschule die Grundlagenforschung auf diesen wichtigen Feldern bereits deutlich ausgebaut.“. Ergänzend sei das IWES insbesondere im Bereich der anwendungsorientierten Forschung erfolgreich. Das IdE gehe nun noch einen Schritt weiter: „Ziel ist es unter anderem, der Wirtschaft Lösungen für konkrete Entwicklungsfragen anzubieten.“

    Das Institut für dezentrale Energietechnologien erweitere somit die Transferorganisation der Universität Kassel, sagte Postlep. Durch die strategische Einbindung der Industrie als Gesellschafter werde eine institutionelle Plattform geschaffen, von der systematisch Lösungsbedarfe des Marktes in das Wissenschafts- und Forschungssystem eingespeist würden. Der breite Branchenmix der beteiligten Unternehmen lasse hier besondere Innovationseffekte erwarten. „Die Bearbeitung von Themen wird problemlösungsorientiert im Zusammenspiel der verschiedenen F&E-Institutionen erfolgen. Das IdE dient somit als Innovationsmotor für die gesamte Region Nordhessen.“

    „Die nun erfolgte Gründung des Instituts für dezentrale Energietechnologien ist ein wirklich großer Erfolg für unsere Region“, sagte Günther Cramer, Vorstandssprecher der SMA Solar Technology AG: „Denn wenn wir in Nordhessen im Bereich der Erneuerbaren Energien wirklich ein Forschungsstandort von nationaler und internationaler Bedeutung sein wollen, dann ist der weitere Ausbau dieses Forschungsschwerpunktes dringend erforderlich. Gleichzeitig zeigt die Gründung des IdE einmal mehr die erfolgreiche Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft in Nordhessen.“

    „Damit das Elektroauto CO2-frei fahren kann, muss die elektrische Ladeenergie aus regenerativen Quellen kommen“, sagte der Leiter des VW-Werks Baunatal, Prof. Dr. Hans-Helmut Becker: „Mit dem neu gegründeten Institut IdE werden wir diesem Ziel ein gutes Stück näher kommen.“

    Kassels Oberbürgermeister Bertram Hilgen betonte auf der Pressekonferenz: "Die Stadt Kassel freut sich, dass das IdE ein Ankermieter des geplanten Science Parks in der Nordstadt werden soll. Die 5%-Beteiligung der Stadt ist offen für eine Beteiligung aller nordhessischen Landkreise, die sich heute schon gemeinsam für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz engagieren."

    Zum Aufgabenspektrum des neuen Instituts gehören beispielsweise
    - die Durchführung anwendungsbezogener Entwicklungsprojekte,
    - die Entwicklung und Weiterentwicklung neuer Produkte bis hin zum Bau von Prototypen,
    - die Durchführung von Anwendungs- und Demonstrationsprojekten in der Region,
    - Förderung der Aus- und Weiterbildung für den wissenschaftlich-technischen Nachwuchs.

    Thematisch soll das die in folgenden Bereichen aktiv werden
    - Leistungselektronik für dezentrale Energieerzeugungssysteme und für Anlagen öffentlicher Verteilungsnetze,
    - dezentrale Energiewirtschaft,
    - energiesparende und energieeffiziente Prozesse und Technologien (z.B. Anlagen zur Kraft-Wärme-Kopplung, Nah- und Fernwärme, Blockheizkraftwerke),
    - Strom-, Gas- und Wärmespeicherung,
    - Elektrosystemtechnik für Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur für E-Mobilität,
    - Planung, Bau und Betrieb von öffentlichen Energieverteilungsnetzen,
    - Thermische Solarenergie,
    - regionale Umsetzung und nachhaltige Energieversorgung.

    Das Gesamtbudget von rund 22 Millionen Euro für die kommenden fünf Jahre speist sich im Wesentlichen aus Projekterlösen. Diese werden in der Planung mit rund 17 Millionen Euro veranschlagt. Die restlichen fünf Millionen Euro werden je zur Hälfte über Zuschüsse der Gesellschafter sowie Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für Regionalentwicklung abgedeckt. Das IdE wird nach einer Übergangsphase seinen Sitz voraussichtlich Ende 2012 auf dem Gelände der Universität Kassel einnehmen.
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    Info
    Dr. Martin Hoppe-Kilpper
    Institut dezentrale Energietechnologien, IdE gemeinnützige GmbH (in Gründung)
    Telefon: 0561/788 096-20
    E-Mail: m.hoppe-kilpper@deenet.org

    Dr. Oliver Fromm
    UniKasselTransfer
    Telefon: 0561/804-2734
    E-Mail: ofromm@uni-kassel.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Energie, Maschinenbau, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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