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Dr. Christian Götting, Wissenschaftler an der medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, ist mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin 2001 ausgezeichnet worden. Er erhält die Auszeichung für die Entdeckung eines wichtigen Proteins im menschlichen Körper, der sog. Xylosyltransferase (XT).
Bochum, 08.11.2001
Nr. 336
Neues Protein, neues Gen, neuer Test
Förderpreis für jungen RUB-Forscher
Fortschritte bei Bindegewebskrankheiten
Dr. Christian Götting, Wissenschaftler an der medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum, ist mit dem Förderpreis der Deutschen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin 2001 ausgezeichnet worden. Er erhält die Auszeichung für die Entdeckung eines wichtigen Proteins im menschlichen Körper, der sog. Xylosyltransferase (XT). Die Preisverleihung fand unlängst in Rostock statt, anlässlich der Eröffnung der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Laboratoriumsmedizin und der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie. Die Gesellschaft vergibt den Preis, der mit 5000 DM dotiert ist, alle zwei Jahre an Nachwuchsforscher.
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Xylosyltransferase spielt mehrere Rollen
Das menschliche Bindegewebe enthält Zucker-Protein-Verbindungen. Durch ihre Eigenschaft, Wasser speichern zu können, bestimmen diese Zucker-Protein-Verbindungen z.B. die Elastizität der Haut und des Gelenkknorpels. Die XT spielt eine wichtige Rolle bei der Verknüpfung des Zuckers mit dem Protein, so dass die Transferase über ihre Verknüpfungsaktivität die Bindegewebsstruktur unmittelbar beeinflusst. In einer weiteren Funktion bindet die XT Zucker an die Oberfläche von Zellen, was die Verständigung zwischen verschiedenen Zellen erst ermöglicht.
Erster Labortest für Bindegewebskrankheit
Bei der systemischen Sklerodermie wird elastische Haut zunehmend durch starres Bindegewebe ersetzt. Als Folge dieser schweren Krankheit leiden Patienten unter erstarrten Gesichtszügen, die Hände werden unbrauchbar und auch die inneren Organe werden schwer geschädigt. Christian Götting hat jetzt mit Hilfe der XT einen ersten Labortest entwickelt, der das Fortschreiten der Krankheit anzeigt: Je stärker das Bindegewebe umgebaut wird, desto mehr XT lässt sich im Blut nachweisen. Ob die beiden neu entdeckten Proteine auch bei der Entstehung anderer Krankheiten beteiligt sind, werden zukünftige Forschungsprojekte in Bad Oeynhausen zeigen.
Wissenschaftspreis für ersten Nachweis des Proteins
Der 31-jährige Wissenschaftler forscht bei Prof. Knut Kleesiek am Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin des zur RUB gehörenden Herz- und Diabeteszentrums NRW in Bad Oeynhausen. Mehrere Jahre lang war die Arbeitsgruppe um Prof. Kleesiek auf der Suche nach dem Protein, bis die XT im letzten Jahr erstmals isoliert werden konnte. Für diese Leistung konnte die Arbeitsgruppe bereits im vergangenen Jahr den Wissenschaftspreis der beiden Gesellschaften in Empfang nehmen. Dr. Christian Götting konnte außerdem das Gen zur Bildung der XT entschlüsseln und ein weiteres, sehr ähnlich aufgebautes Protein entdecken.
Weitere Informationen
Dr. Christian Götting, Institut für Laboratoriums- und Transfusionsmedizin, Herz- und Diabeteszentrum NRW, Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum, Georgstraße 11, 32545 Bad Oeynhausen, Tel.: 05731/97-2033, -3839, Fax: -2013, E-Mail: cgoetting@hdz-nrw.de
http://www.ruhr-uni-bochum.de/pressemitteilungen-2001/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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