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Wissenschaft
William Shakespeare (1564-1616) ist seiner Nachwelt vor allem durch seine 38 Dramen in Erinnerung geblieben. Prof. em. Dr. Ulrich Suerbaum (Englisches Seminar, Fakultät für Philologie der RUB) gibt in seinem soeben erschienenen Shakespeare-Führer (Reclam-Verlag) einen umfassenden Überblick über die Werke des englischen Dichters.
Bochum, 12.11.2001
Nr. 341
Es war die Nachtigall, und nicht die Lerche ...
Neuer Shakespeare-Führer: Unterhaltsam und spannend
Prof. Ulrich Suerbaum erklärt das elisabethanische Theater
"Den Namen kenn' ich irgendwie", sagte Zlatko im Big-Brother-Haus. "Das ist doch der, wo Moderator ist, oder nich?" Nicht wirklich. William Shakespeare (1564-1616) ist seiner Nachwelt vor allem durch seine 38 Dramen in Erinnerung geblieben. Prof. em. Dr. Ulrich Suerbaum (Englisches Seminar, Fakultät für Philologie der RUB) gibt in seinem soeben erschienenen Shakespeare-Führer (Reclam-Verlag) einen umfassenden Überblick über die Werke des englischen Dichters. Kurzweilig und unterhaltend führt Suerbaum seine Leser in Shakespeares Theaterwelt und informiert umfangreich über den Dichter und seine Werke.
Reicher Shakespeare
In der Biographie des "anerkanntermaßen größten und meistgespielten Dramatikers der Weltliteratur" weist Suerbaum darauf hin, dass von Shakespeares Leben mehr bekannt ist, als gemeinhin angenommen. So legte der Dichter z.B. seine Gelder, die aufgrund seiner umfangreichen Arbeit reichlich flossen, vorwiegend in Immobilien seiner Heimatstadt Stratford-upon-Avon an. Auch die populäre Meinung, Shakespeare habe "seine" Werke gar nicht selbst geschrieben, trifft laut Suerbaum "in der historischen Wissenschaft ... meist auf Irritation und Widerspruch."
Werke auf Flexibilität optimiert
Suerbaum beschreibt, wie Theater zu Shakespeares Zeiten war. Es war reiner Lieferant von Unterhaltung und hatte keinerlei kulturelle Bedeutung. Der Theaterbau selbst hatte eine zentrale, dauerhaft offene Bühne, auf die das Publikum von allen Seiten Einsicht nehmen konnte. Es gab keine Kulissen, keine Beleuchtung und keinen Regisseur, was besondere Anforderungen an Dramaturgie und Textvorlage stellte: Information über Ort und Zeit der Szenen musste in den Text selbst eingebettet werden. So waren die Stücke für ein "unspezifisches Aufführungsinstrument" optimiert, was sie so flexibel und gut in andere Theaterverhältnisse übertragbar macht.
Detektivische Kleinarbeit
Getrennt nach den Gattungen Komödie, Historie und Tragödie stellt Suerbaum aus den Werken Shakespeares - neben den Gedichten und Sonetten - vor allem die Dramen vor. Der Autor fasst die Stücke zusammen, informiert über Hintergründe von Personen, ihren Motivationen und Handlungen und zeigt, wie die Interpretation der Stücke sich im Laufe der Zeit wandelte. Detektivisch mutet es an, wenn Suerbaum nachzeichnet, wie Wissenschaftler die zeitliche Einordnung der Stücke versuchen und wie sie aus vielen Textvorlagen die Originalgetreueste herausfiltern.
Shakespeare aktuell im Film
Shakespeare ist aktueller denn je. Dies zeigt nicht nur der sehr erfolgreiche Hollywood-Film über den Dramatiker, "Shakespeare in love" (1998), sondern auch die zahlreichen Verfilmungen seiner Werke, wie die moderne "Romeo + Juliet" -Version von 1996 mit Leonardo DiCaprio. Allein von 1989 bis 1996 hat der Nordire Kenneth Branagh fünf Werke Shakespeares verfilmt. Auch auf diese aktuellen Interpretationen geht Suerbaum ein, so dass nicht nur der regelmäßige Theatergänger, sondern auch Kinointeressierte die ein oder andere Stunde in dem Nachschlagewerk schmökern können.
Biografie des Buchautors
Ulrich Suerbaum war der erste Hochschullehrer an der neugegründeten RUB. Hier baute er den Fachbereich Anglistik auf. Von 1988 bis 1993 war Suerbaum Präsident der Shakespeare-Gesellschaft Bochum und hatte maßgeblichen Anteil an der Vereingung mit der Shakespeare-Gesellschaft Weimar im Jahre 1994. Anfang November feierte der Träger des Bochumer Ehrenrings seinen 75. Geburtstag.
Titelaufnahme
Ulrich Suerbaum: Der Shakespeare-Führer. 363 S., 68 Abb., Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2001, ISBN 3-15-010485-8, DM 49,80
Weitere Informationen
Prof. Dr. Ulrich Suerbaum, Voßkuhlstraße 16b, 44797 Bochum, Tel.: 0234/797738
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater, Sprache / Literatur
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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