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Wissenschaft
Sebastian Thrun von der Stanford University und Bernhard Schölkopf vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart erhalten den Max-Planck-Forschungspreis 2011, der mit je 750.000 Euro dotiert ist. Die Alexander von Humboldt-Stiftung und die Max-Planck-Gesellschaft ehren damit zwei hervorragende Wissenschaftler, die ein Forschungsfeld, das an der Schnittstelle zu unterschiedlichen Disziplinen liegt, maßgeblich vorangebracht haben.
Sebastian Thrun lehrt und forscht an der Stanford University. Seit 2004 leitet er das Stanford Institut für Künstliche Intelligenz, eines der größten und bedeutendsten Institute auf diesem Gebiet weltweit. Der 43-jährige Informatiker arbeitet an der Schnittstelle von künstlicher Intelligenz und Robotik. Sein Hauptinteresse gilt lernfähigen Robotiksystemen, die sich selbständig bewegen können. So hat er beispielsweise gezeigt, dass es möglich ist, ohne Vorwissen mit einem mobilen Roboter eine Karte der Umgebung zu erstellen und dabei die Position und Orientierung des Roboters effektiv zu schätzen. Darüber hinaus eröffnen seine Arbeiten Robotern neue Einsatzbereiche außerhalb der industriellen Massenfertigung. So entwickelte er 1997 den Roboter „Rhino“, der autonom durch das Deutsche Museum Bonn führen konnte. Der Nachfolger „Minerva“ wurde 1998 im Smithsonian-Museum in Washington getestet. Weitere Roboter-Modelle können mit Menschen über Sprache kommunizieren oder Bergwerke kartieren. Sebastian Thrun hat damit wissenschaftlich äußerst bedeutsame Erkenntnisse zur Orientierungsfähigkeit mobiler Systeme erbracht. Das Preisgeld wird er für seine Forschung an der Universität Bonn einsetzen.
Bernhard Schölkopf ist Direktor am Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart. Der 43-jährige Mathematiker und Physiker ist zudem einer der Gründungsdirektoren des neu gegründeten Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme in Stuttgart und Tübingen. Er ist einer der führenden Forscher in Europa auf dem Gebiet des maschinellen Lernens. Er erforscht Rechenverfahren, sogenannte Algorithmen, mit denen Computerprogramme so programmiert werden können, dass sie flexibel auf neue Situationen reagieren können.
Bernhard Schölkopfs Forschungsergebnisse haben die Algorithmen für maschinelles Lernen effizienter gemacht. Damit können statistische Schätzprobleme so weit generalisiert werden, dass sie genauso auf biologisch-medizinische Fragestellungen angewendet werden können wie auf sozialwissenschaftliche und philosophische Probleme.
Der Max-Planck-Forschungspreis, der internationale Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Max-Planck-Gesellschaft, wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert. Er fördert deutsche und ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus besonders zukunftsträchtigen Fachdisziplinen. Ausgezeichnet werden jeweils ein in Deutschland und ein im Ausland tätiger Forscher, die bereits international anerkannt sind und von denen im Rahmen internationaler Kooperationen weitere wissenschaftliche Spitzenleistungen erwartet werden. Der Preis wird im jährlichen Wechsel jeweils in einem Teilgebiet der Natur- und Ingenieurwissenschaften, der Lebenswissenschaften oder der Geisteswissenschaften ausgeschrieben.
Die Preisverleihung findet am 19. Oktober in Berlin statt.
http://www.mpg.de/mpForschungspreis - Mehr Informationen zum Max-Planck-Forschungspreis
http://www.mpg.de/1157498/intelligente_systeme - Neuer Forschungsschwerpunkt "Intelligente Systeme"
http://www.mpg.de/1156913/lerntheorie - Wo Maschinen in die Schule gehen
Bernhard Schölkopf
Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Informationstechnik
überregional
Personalia, Wettbewerbe / Auszeichnungen
Deutsch
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