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Wissenschaft
Die Ausstellung „Weltmaschine“ kommt vom 26. März bis zum 09. April 2011 ins Gießener Mathematikum. Die „Weltmaschine“ ist der größte Teilchenbeschleuniger der Welt, genannt Large Hadron Collider (LHC) am Forschungszentrum CERN in Genf. Eine Forschergruppe der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) unter der Leitung von Prof. Michael Düren ist seit 2006 Mitglied der ATLAS-Kollaboration, die den größten und komplexesten je gebauten Detektor der Teilchenphysik betreibt. Der ATLAS-Detektor ist 46 Meter lang und 25 Meter hoch und befindet sich in einer unterirdischen Kaverne 100 Meter unter der Erdoberfläche.
Im ATLAS-Detektor wird die Entstehung der Welt nach dem Urknall studiert. Protonen, die im LHC beschleunigt werden, werden im Zentrum des ATLAS-Detektors zur Kollision gebracht. Die dabei frei werdende Energie wandelt sich dort – ähnlich wie bei der Entstehung unserer Welt kurz nach dem Urknall – in kleinste Teilchen aus Materie und Antimaterie um. Die Physiker betreiben diese „Weltmaschine“, um hinter die großen Geheimnisse der fundamentalen Bausteine und Kräfte in der Welt des Mikrokosmos zu kommen. Die Wissenschaftler hoffen mit dieser Maschine das bislang verborgene Higgs-Teilchen zu finden, welches den Quarks, den Bestandteilen von Proton und Neutron, ihre Masse gibt.
Seit einigen Jahren vermuten die Kosmologen und Astrophysiker, dass unser bisheriges Weltbild absolut unvollständig ist. Nach neuen Messungen machen die uns bekannten Materie- und Energiearten nur 5% des Universums aus. Zu 95% scheint unser Weltall aus so genannter dunkler Energie und dunkler Materie zu bestehen. Die Physiker hoffen mit der „Weltmaschine“ Teilchen aus dieser dunklen Materie erstmalig zu erzeugen und nachzuweisen.
Aufmerksame Cineasten kennen den ATLAS-Detektor bereits aus dem Spielfilm „Illuminati“ mit Tom Hanks. In einer Filmszene, die am ATLAS-Detektor gedreht wurde, wird der erfolgreiche Zusammenstoß der Protonen mit dem Satz kommentiert: „Das Signal erscheint auf den Luminositätssensoren“. Damit sind wir beim Beitrag der Universität Gießen zu ATLAS. Die Gießener Forschergruppe hat einen Luminositätsdetektor gebaut, der zum Ziel hat die Kollisionsrate der LHC-Protonen im ATLAS-Detektor exakt zu bestimmen. Dieser Detektor besteht aus acht kleinen Modulen. Sie wurden im Januar diesen Jahres im LHC-Tunnel eingebaut. Ein neuntes Modul wird als Original in der Ausstellung im Mathematikum zu sehen sein.
Die Forschung am CERN ist ein Musterbeispiel für internationale Zusammenarbeit und hat Vorbildcharakter für viele andere Bereiche unserer Gesellschaft. Allein am ATLAS-Experiment arbeiten mehr als 3000 Wissenschaftler, Techniker und Ingenieure aus 37 Ländern zusammen – jenseits aller nationalen Interessen und kulturellen Unterschiede.
Die Ausstellung wurde von der Gemeinschaft der Deutschen Teilchenphysiker mit Unterstützung des BMBF und des CERN entwickelt und in Zusammenarbeit von Prof. Beutelspacher (Mathematikum) und Prof. Düren (II. Physikalischen Institut der JLU) nach Gießen geholt. Sie ist für alle Altersklassen geeignet und enthält – wie im Mathematikum üblich – auch Exponate zum selber Ausprobieren.
Eröffnung: Samstag, 26.03.11 um 12.00 Uhr
Einführende Worte: Dr. Prof. Michael Düren
Sonderveranstaltung: ShortScience im Mathematikum: "Elementarteilchen - Bis(s) ins Innere des Protons" von und mit Boris Lemmer am 26.03. um 14.00 und 17.00 Uhr
Zusatzangebot für Schulklassen: Mo. bis Fr., 14.00 und 15.00 Uhr: Einstündiger Besuch der Ausstellung mit ausführlicher Einführung und Betreuung für Schulklassen
Anmeldung per Telefon: 0641 9697972 (Montag bis Freitag 8 -12 und Dienstag 8 -17 Uhr) oder
E-Mail: anmeldung@mathematikum.de
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag 9.00 bis 18.00 Uhr
Donnerstag bis 20.00 Uhr
Wochenende und Feiertage 10.00 bis 19.00 Uhr
Für die Ausstellung "Weltmaschine" wird kein zusätzliches Eintrittsgeld erhoben.
http://www.weltmaschine.de/giessen - "Weltmaschine"
http://www.mathematikum.de - Mathematikum, mathematisches Mitmachmuseum in Gießen
http://www.uni-giessen.de - Justus-Liebig-Universität Gießen
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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