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27.03.2011 17:42

Augsburger Mobile Business-Forscher international Spitze

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Augsburg/KP - Die Forschungsgruppe wi-mobile der Universität Augsburg hat erneut eine hohe internationale Auszeichnung erhalten: Eines der wichtigsten IS-Journale weltweit kürte die Augsburger Entwicklung einer Theorie im Bereich Mobile Viral Marketing zum besten Forschungsbeitrag des Jahres. Unterdessen wurde bekanntgegeben, dass die Forschungsgruppe sich für 2013 um die Ausrichtung der International Conference on Mobile Business (ICMB) bewirbt. Bereits bei der laufenden Bewerbung Münchens um den Mobile World Congress (MWC) und den Titel der Mobile World Capital 2013-2017 sind die Augsburger Forscher einer der Partner des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und der Messe München.

    Das "Journal of Information Technology (JIT)" gehört dem "basket of eight" an und wird damit von der US-amerikanischen Association for Information Systems (AIS) zu den acht weltbesten Journals im Bereich Information Systems (IS) gezählt, der aktuelle ISI Journal Impact Factor beträgt 2,049. Nun hat das Journal erstmals einen Beitrag aus Deutschland zum "Paper of the Year" gekürt. Damit verbunden war die Nominierung zum besten weltweiten IS-Forschungsbeitrag des Jahres auf der Konferenz ICIS 2010 in den USA. In ihrem Beitrag "Mobile word-of-mouth – A grounded theory of mobile viral marketing" untersuchen die drei Autoren Key Pousttchi, Dietmar G. Wiedemann und Wolfgang Palka das Verhalten von Mobilfunkkunden im Bezug auf virales Marketing und entwickeln eine Theorie, mit der das Kundenverhalten in seiner Grundstruktur antizipiert wird. Möglich wird damit ein systematisches Entwickeln von Werbekampagnen, die auf einer "Win-win-Situation" von Werbetreibenden und Kunden aufbauen.

    Virales Marketing als strategischer Baustein für Facebook und Google

    Dabei werden Werbebotschaften, von denen die Kunden selbst überzeugt sind, wie elektronische Mund-zu-Mund-Propaganda über das Mobiltelefon weitergesendet, z.B. in Form von Coupons, Weblinks oder Mobile Apps. Weil die Kunden nun einerseits etwa für einen speziellen hochwertigen Rabattgutschein aus ihrem Bekanntenkreis nur Empfänger auswählen werden, bei denen sie ein wirkliches Interesse vermuten, und andererseits durch das Versenden im Sinne des klassischen Empfehlungsmarketings selbst die Qualität des beworbenen Produktes oder Dienstes bestätigen, kann nun eine Werbebotschaft viel zielgerichteter und wirksamer verbreitet werden als durch den üblichen Massenversand. Der mobile Kanal stellt hierfür zwar ein ideales Instrument bereit, folgt aber an vielen Stellen nicht den Regeln, die für andere Marketingkanäle gelten. Hier schafft die nun ausgezeichnete Theorie aus Augsburg ein Stück Klarheit. Von Bedeutung ist virales Marketing etwa als zentraler Bestandteil der Geschäftsstrategie von sozialen Online-Netzwerken wie Facebook. Auch der kürzlich gescheiterte Versuch von Google, für einen Milliardenbetrag die Firma Groupon zu übernehmen, zeigt die Brisanz dieses Forschungsgebietes der Universität Augsburg.

    Auch Autorenteam und Methodik sind bemerkenswert

    Der ausgezeichnete Beitrag ist dabei nicht nur von Inhalt und fachlicher Bedeutung her bemerkenswert, sondern auch von der Zusammensetzung des Autorenteams und der methodischen Ausrichtung her.

    Mit PD Dr. Key Pousttchi wurde das Team von einem Forscher geleitet, der international im Mobile Business ausgewiesen ist und sich im Rahmen seiner Habilitation mit dem Thema befasste; 2010 erhielt er den Wissenschaftspreis der Viermetz-Stiftung. Gleichrangige Mitautoren waren zwei junge Nachwuchswissenschaftler aus seiner Gruppe: Dr. Dietmar G. Wiedemann behandelte das Thema im Rahmen seiner Promotion und ist inzwischen erfolgreicher Unternehmensberater. Dipl.-Kfm. Wolfgang Palka war im Rahmen seiner Diplomarbeit in die Forschungsarbeit der Gruppe eingebunden und ist inzwischen Doktorand an der TU München.

    Die Methodik ist deshalb interessant, weil es dem Team mit dem traditionellen Methodenpluralismus der deutschsprachigen Wirtschaftsinformatik gelang, in einem Wissenschaftsgebiet erfolgreich zu sein, in dem international US-amerikanische quantitative Ansätze dominieren. Die Wirtschaftsinformatiker der Universität Augsburg haben damit in der aktuellen Debatte, ob Relevanz oder Rigorosität der Forschung das entscheidende Kriterium sein soll, gezeigt, dass man beides miteinander verbinden und international erfolgreich sein kann, ohne die eigene Forschungstradition und ihre Alleinstellungsmerkmale aufzugeben.

    International Conference on Mobile Business und Mobile World Congress

    Die Forschungsgruppe wi-mobile wurde 2001 als "Arbeitsgruppe Mobile Commerce" am Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik und Systems Engineering (Prof. Dr. Klaus Turowski) gegründet. Sie verbindet in einem Drei-Säulen-Modell wissenschaftliche Forschung mit praktischer Anwendung in Beratungsprojekten für Unternehmen und lässt die Erkenntnisse aus beiden Bereichen in die akademische Lehre einfließen.

    Aktuell ist sie mit Unterstützung der Fachgruppe Mobilität und Mobile Informationssysteme der Gesellschaft für Informatik e.V. und des Bayerischen Wirtschaftsministeriums einer der Bewerber um die Ausrichtung der weltweit wichtigsten wissenschaftlichen Konferenz im Fachgebiet Mobile Business, der International Conference on Mobile Business (ICMB), für das Jahr 2013. Die ICMB besteht seit 2002 und wurde seitdem u.a. in New York, Sydney, Dalian/VR China und Barcelona ausgerichtet. Die Vergabeentscheidung für 2012 und 2013 wird durch das ICMB Standing Committee unter der Leitung von Prof. Eusebio Scornavacca aus Neuseeland gefällt. Für 2012 wird mit einer Entscheidung für Nordamerika gerechnet, frühestens 2013 könnte damit wieder ein europäischer Bewerber zum Zuge kommen.

    Bereits bei der laufenden Bewerbung Münchens um den Mobile World Congress (MWC) und den Titel der Mobile World Capital 2013-2017 ist die Forschungsgruppe wi-mobile einer der Partner des Bayerischen Wirtschaftsministeriums und der Messe München. Neben München sind noch der bisherige Austragungsort Barcelona sowie die Bewerber Paris und Mailand im Rennen. Mit einer Entscheidung wird im Sommer gerechnet.
    __________________________________________

    Die Forschungsgruppe wi-mobile im Web:

    http://www.wi-mobile.de

    Das Journal of Information Technology im Web:

    http://www.palgrave-journals.com/jit/index.html

    Pressekontakt:

    PD Dr. Key Pousttchi
    Forschungsgruppe wi-mobile
    Universität Augsburg
    86135 Augsburg
    Telefon +49 (177) 6319508
    presse@wi-mobile.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Informationstechnik, Wirtschaft
    überregional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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