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(Regensburg) Durch eine gezielte Fort- und Weiterbildung von Haus- und Klinikärzten konnten schwedische Wissenschaftler die Rate von Fehldiagnosen bei so genannten Subarachnoidalblutungen, lebensbedrohlichen Hirnblutungen, um 77 Prozent reduzieren. Das belegt eine aktuelle Untersuchung, über die in den Kopfschmerz-News der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) berichtet wird. "Treten Kopfschmerzen schlagartig und in ungewohnter Stärke auf, sollte sofort ein Arzt konsultiert werden" betonen die DMKG-Experten. Kommen neurologische Ausfallserscheinungen hinzu, ist dies ein Notfall, der sofort in einer Klinik behandelt werden muss.
Wenn Menschen unter starken Kopfschmerzen leiden, fragen sich viele, ob ihre Beschwerden durch eine gefährliche Erkrankung verursacht werden. In den meisten Fällen ist dies nicht der Fall: Bei mehr als 90 Prozent aller Kopfschmerzen handelt es sich entweder um Migräne oder um Spannungskopfschmerzen. Diese "primären Kopfschmerzen" haben zwar organische Ursachen, sind aber - medizinisch gesehen - für die Patienten nicht bedrohlich.
"Treten Kopfschmerzen schlagartig und in ungewohnter Stärke auf, sollten Patienten jedoch sofort einen Arzt konsultieren", empfehlen die Experten der DMKG. Und ihren Medizinerkollegen raten die Spezialisten, in solchen Fällen auch an eine Hirnblutung zu denken. Denn plötzliche starke Kopfschmerzen können das Frühwarnzeichen einer Subarachnoidalblutung sein.
Betroffen sind häufig Menschen mit einer angeborenen Gefäßmissbildung (Aneurysma) im Gehirn. Ihre Blutadern sind an manchen Stellen ausgesackt, die Aderwände dünn und brüchig. Kommen andere Risikofaktoren wie beispielsweise Bluthochdruck dazu, besteht die Gefahr, dass die Blutgefäße reißen.
Mitunter drückt ein solches Aneurysma auf einen Nerv oder es tritt eine kleine Menge Blut aus, bevor das Gefäß platzt. Kopfschmerzen, die nicht immer von neurologischen Ausfallerscheinungen wie Sehstörungen begleitet werden müssen, können in solchen Fällen ein erstes Warnzeichen sein. Die Kopfschmerzen sollten daher umgehend von einem Arzt abgeklärt werden, damit eine massive Blutung verhindert werden kann.
Wenn ein Gefäß platzt und es zu einer massiven Blutung kommt, verursacht dies einen schlagartigen, ungemein heftigen Vernichtungskopfschmerz. In solchen Fällen kommen andere neurologische Symptome, etwa Bewußtlosigkeit, Benommenheit, Lähmungserscheinungen oder epileptische Anfälle meistens hinzu. Da akute Lebensgefahr besteht, ist eine sofortige Behandlung in einer Klinik erforderlich.
In der südschwedischen Stadt Linköping unterzogen sich Haus- und Klinikärzte einer speziellen Fortbildung zur besseren Diagnostik von Subarachnoidalblutungen. Für die Ärzte im Umland wurde eine solche Fortbildung nicht angeboten. Während die "Stadtärzte" nach der besonderen Schulung nur noch in zwei Prozent der Fälle eine Fehldiagnose stellten, betrug diese Rate im Umland zwölf Prozent. Waren Kopfschmerzen das einzige Frühsymptom, tippten die ungeschulten Ärzte sogar bei jedem vierten Fall daneben.
"Die Untersuchung belegt", so die Experten der DMKG, "dass durch eine entsprechende Fort- und Weiterbildung der Ärzte die Gefahr einer falschen Diagnose deutlich verringert werden kann."
Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e.V.
Pressestelle:
Barbara Ritzert, ProScientia GmbH,
Andechser Weg 17; 82343 Pöcking
Tel.: (08157) 93 97-0, Fax: (08157) 93 97-97
e-mail: ritzert@proscientia.de
Quelle: Kopfschmerz News der DMKG 3/2001
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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