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Wissenschaft
Experten diskutieren auf der 65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie vom 14.- 17.11.01 im Internationalen Congress Centrum Berlin neueste Forschungsergebnisse.
Berlin, 16.11.01. Weltweite Aufmerksamkeit erreichte 1997 das von Cao und Vacanti aus Rinderknorpelzellen gezüchtete und in die Haut einer Maus implantierte Konstrukt in Form eines menschlichen Ohres. Ende vergangenen Jahres wurde am Freiburger Universitätsklinikum erstmals in Deutschland ein durch Gewebezüchtung im Labor hergestellter Gelenkknorpel eingesetzt.
In den letzten zehn Jahren haben sich Zellforscher, Plastische Chirurgen, Orthopäden und Unfallchirurgen einer ganz neuen Biotechnologie zugewandt: Der Züchtung von menschlichem Gewebe aus körpereigenen Zellen. "Dahinter steht die Vision, mit Zellen eines Patienten Knorpel, Knochen, Gefäße, Nerven oder auch innere Organe herzustellen und als vollwertigen Ersatz mit allen spezifischen Funktionen für geschädigte oder verletzte Gewebe zu verwenden", erklärt Prof. Dr. med. Wolf Mutschler, Direktor der Chirurgischen Klinik und Poliklinik, Klinikum der Universität München - Innenstadt. "Gelingt dies, entfallen die Probleme einer Abstoßungsreaktion bei der Verwendung körperfremder Transplantate, auch kann die übliche großräumige Entnahme körpereigener Gewebe zur Defektdeckung auf ein Minimum reduziert werden", erläutert der Experte für unfallchirurgische Forschung.
In der Unfallchirurgie besteht großer Bedarf für die Deckung von Hautdefekten, die Behandlung von Knorpelverletzungen und die Überbrückung von Knochendefekten. "Bisher sind mit Hilfe des Tissue engineering körpereigene Hautzellverbände zur Anwendung bei Verbrennungspatienten und großflächigen Wunden entwickelt worden. Für umschriebene Defekte im Gelenkknorpel werden derzeit weltweit klinisch Transplantationen reiner Knorpelzellsuspensionen erprobt", berichtet Mutschler.
Die neuesten Entwicklungen des Tissue engineering - der Gewebezüchtung aus körpereigenen Zellen - werden im Rahmen der 65. Jahrestagung thematisiert. Diese und weitere hochaktuelle medizinische Innovationen machen die diesjährige Tagung zu einem Forum unfallchirurgischer Forschung.
Vom 14.-17. November 2001 treffen sich Unfallchirurgen aus Deutschland und sechs weiteren europäischen Ländern im Internationalen Congress Centrum (ICC) Berlin zur 65. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie unter der Präsidentschaft von Prof. Dr. med. Peter Kirschner. Über 2500 Teilnehmer und mehr als 600 Referenten diskutieren unter dem Motto Unfallchirurgie im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Erfolg über unfallchirurgische Schwerpunkte.
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Esther K. Heyer
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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