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Wissenschaft
Doktoranden der Graduiertenschule MAINZ und des neuen Magazins JUnQ stoßen Diskussion über Grundlagen der modernen Wissenschaften an
Anfang des Jahres haben die Doktoranden der Graduiertenschule Materials Science in Mainz (MAINZ), die im Rahmen der Bundesexzellenzinitiative gefördert wird, ein völlig neues Wissenschaftsjournal für vermeintlich ergebnislose Forschung namens Journal of Unsolved Questions (JUnQ) gegründet. Nun organisieren sie eine neue Vortragsreihe über den Veröffentlichungsdruck und die Grundlagen wissenschaftlicher Arbeit, für die sie auch hochrangige Vertreter der „Scientific Community“ gewinnen konnten. Den Anfang macht Mitte April Prof. Dr. Siegfried Hunklinger, Ombudsmann der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), mit einem Vortrag zu „Honesty in Science“. Alle Interessenten sind zu der Veranstaltung in englischer Sprache am 13. April um 10:15 Uhr im Auditorium P4, Philosophicum, Jakob-Welder-Weg 18, Campus der Universität Mainz herzlich eingeladen.
Die neue Vortragsreihe „Publish or Perish…?“ spielt mit ihrem Titel auf den großen Druck in den Wissenschaften an, möglichst viele und möglichst hochrangige Publikationen von wissenschaftlichen Artikeln zu produzieren. „Häufige Publikationen ziehen Studierende und Doktoranden an, helfen bei der kontinuierlichen Finanzierung und sind schlichtweg unabdingbar, um mit der wissenschaftlichen Karriere voranzukommen“, meinen die Verantwortlichen der Graduiertenschule MAINZ. Die Folge sei, dass die Wissenschaftler unter ständigem Druck stünden, laufend neue Arbeiten veröffentlichen zu müssen, und dass sie eine Menge Zeit dafür aufwenden würden, wissenschaftliche Aufsätze zu schreiben. „Ist das mit den Prinzipien von Wissenschaft im Einklang? Und was sind überhaupt die Prinzipien, auf denen moderne Naturwissenschaften fußen?“, fragen die Nachwuchswissenschaftler.
Mit ihrer Initiative wollen die kritischen Forscher nun in lockerer Folge die Frage nach den Publikationspraktiken aufwerfen, die zurzeit in den Naturwissenschaften dominieren, und herausfinden, welchen Einfluss sie auf die tatsächliche wissenschaftliche Arbeit haben. Außer dem Auftakt der Veranstaltungsreihe mit dem DFG-Ombudsmann Prof. Dr. Siegfried Hunklinger stehen zwei weitere Termine fest:
Am 23. Mai 2011 wird um 17:00 Uhr eine Paneldiskussion die Frage „Publish or Perish…?“ debattieren. Teilnehmer dieser Diskussion in deutscher Sprache sind Prof. Dr. Gerhard Fröhlich, Institut für Philosophie und Wissenschaftstheorie, Johannes Kepler Universität Linz, Prof. Dr. Gernot Kostorz, Editor-in-Chief der Zeitschriften der International Union of Crystallography und Prof. Dr. Horst Kunz, Institut für Organische Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Moderator ist der ZEIT-Redakteur Jan-Martin Wiarda.
Am 8. Juni 2011 wird in englischer Sprache Prof. Dr. Stefan Hornbostel vom Institut für Forschungsinformation und Qualitätssicherung zu einem Vortrag in Mainz erwartet.
Die nächste Ausgabe des Journal of Unsolved Questions wird am 1. Juli erscheinen. Artikel und Open Questions dazu können bei junq@uni-mainz.de eingereicht werden, nähere Informationen dazu befinden sich auf der Homepage http://junq.info.
Weitere Informationen:
Dr. Mark Bajohrs
Graduate School of Excellence „Materials Science in Mainz” (MAINZ)
Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU)
D 55099 Mainz
Tel. +49 6131 39-26 982
Fax +49 6131 39-26 983
E-Mail: mainz@uni-mainz.de
http://www.mainz.uni-mainz.de/
http://junq.info
http://junq.info/?page_id=423V (zur Vortragsreihe)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
fachunabhängig
überregional
Wissenschaftliche Tagungen, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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