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21.11.2001 19:11

Schmerzmittel in der Schwangerschaft

Dipl. Biol. Barbara Ritzert Pressearbeit
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    (München) Wenn Schwangere so genannte nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) einnehmen, gefährdet dies das Ungeborene nicht. Fehlbildungen oder ein reduziertes Geburtsgewicht sind nicht häufiger als bei Frauen, die solche Medikamente nicht benötigen. Allerdings ist die Zahl von Fehlgeburten bei den Frauen, die NSARs einnehmen, etwas erhöht. Dies belegt eine große Untersuchung in Dänemark, über die Experten in der Fachzeitschrift InFo Neurologie & Psychiatrie berichten.

    Schmerzmittel wie nichtsteroidale Antirheumatika gehören zu den am häufigsten eingenommenen Medikamenten. Ob diese Wirkstoffe das Kind im Mutterleib schädigen können, war bislang unklar: Untersuchungen kamen zu widersprüchlichen Ergebnissen.

    Dänische Forscher haben nun in Nordjütland bei allen Frauen, die zwischen 1991 und 1998 ein Kind geboren hatten, überprüft, ob es einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von NSARs während der Schwangerschaft und einer erhöhten Rate von Fehlbildungen, Früh- und Fehlgeburten sowie einem reduzierten Geburtsgewicht geben könnte. Insgesamt 1462 Frauen hatten während der Schwangerschaft solche Medikamente genommen, die meisten in der Frühschwangerschaft. Als Vergleichsgruppe dienten mehr als 17000 Frauen, die nicht mit Schmerzmitteln behandelt worden waren.

    Die Forscher konnten keine statistisch signifikanten Unterschiede bei der Fehlbildungsquote zwischen beiden Gruppen entdecken. Gleiches galt auch für ein niedriges Geburtsgewicht und Frühgeburten. Allerdings war die Anzahl der Fehlgeburten nach Einname von NSARs etwas erhöht.

    "Die große Studie belegt, dass die Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika nicht mit einem erhöhten Risiko von Fehlbildungen assoziiert ist", kommentieren Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Allerdings gilt eine Einschränkung: Die dänischen Wissenschaftler konnten nicht überprüfen, ob die Schwangeren die Medikamente regelmäßig oder nur bei Bedarf eingenommen hatten.

    Qelle:
    InFo Neurologie&Psychiatrie, Heft 5, Bd. 3 S. 378

    Nielsen GL et al.: Risk of adverse birth outcome and miscarriage in pregnant users of non-steroidal anti-inflammatory drugs: population based observational study and case-control study. BMJ 2001;322:266-70

    Deutsche Gesellschaft für Neurologie e.V.
    Pressestelle:
    Barbara Ritzert, ProScientia GmbH, Andechser Weg 17; 82343 Pöcking
    Tel.: (08157) 93 97-0, Fax: (08157) 93 97-97 e-mail: ritzert@proscientia.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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