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Wissenschaft
Wenn es um die Berufsorientierung junger Menschen geht, stehen praktische Erfahrungen und das Internet an erster Stelle. Für mehr als drei Viertel der vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) in einem aktuellen Forschungsprojekt befragten Auszubildenden ist das Betriebspraktikum der beste Weg gewesen, sich über einen Beruf zu informieren – gefolgt vom Internet (ca. 64 %) und Betriebsbesichtigungen (rund 48 %). Obwohl das Internet insgesamt bei den Jugendlichen sehr gut abschneidet, erzielen spezielle Webseiten zur Berufsorientierung eher schwache Ergebnisse (knapp 20 %).
Der Girls‘ Day, der in diesem Jahr am 14. April stattfindet, wird von knapp 40 % der jungen Frauen bei der Berufsorientierung als Informationsquelle genutzt.
Junge Frauen wissen früher und genauer, was sie werden wollen. Ihre tatsächliche Berufswahlentscheidung treffen sie etwas häufiger aufgrund praktischer Erfahrungen als junge Männer. Bei diesen ist die Unentschlossenheit hinsichtlich der Berufswahl größer. Entsprechend öfter ist bei jungen Männern die Wahl des Ausbildungsberufes eine „Zufallsentscheidung“.
Einen geeigneten Beruf zu finden, der zu einem passt und Spaß macht – das steht für beide Geschlechter bei der generellen Orientierung nach einem Beruf an erster Stelle. Aber gleich hinter der individuellen „Passung“ rangieren Sicherheitsaspekte. Für die Jugendlichen ist es wichtig, überhaupt einen Ausbildungsplatz zu finden und gegen mögliche Entlassungen abgesichert zu sein. Gleich wichtig ist jungen Männern und Frauen heutzutage auch, „anderen Menschen helfen zu können“.
Auch das Thema „Geld“ spielt für junge Männer und Frauen bei der Berufswahl eine wichtige Rolle. Während eine hohe Ausbildungsvergütung von allen Befragten übereinstimmend noch als „weniger wichtig“ oder „unwichtig“ bezeichnet wird, sind die Erwartungen an die späteren Verdienstmöglichkeiten bei der Entscheidung der jungen Männer mit rund 40 % und bei den jungen Frauen mit rund 33 % „sehr wichtig“.
Geht es um Rat und Unterstützung, zählen Jugendliche an erster Stelle auf ihre Eltern. Rund 60 % der befragten Auszubildenden geben an, dass Vater oder Mutter einen großen Einfluss bei der Berufsorientierung hatten. Dabei werteten die Jugendlichen die Bedeutung des Wortes „Einfluss“ eher im positiven Sinn, nämlich als „Rückendeckung“ und „Unterstützung“, und eher selten als „Druck“ oder „Fremdbestimmung“. Aber auch Freunde/Freundinnen (32 %) sowie Lehrer/Lehrerinnen (30 %) spielen eine bedeutende Rolle. Bei der Gruppe der Freunde und Freundinnen zeigt sich, dass die Jugendlichen eher auf die Unterstützung ihrer gleichgeschlechtlichen Freunde/Freundinnen vertrauen, als dass sie bei der Berufswahl das andere Geschlecht zu Rate ziehen.
Innerhalb des gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum „Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V.“ der Fachhochschule Bielefeld durchgeführten Forschungsprojekts „Berufsorientierung junger Frauen im Wandel“ hat das Bundesinstitut für Berufsbildung im Jahr 2010 rund 430 Jugendliche befragt. Die Auszubildenden – jeweils zur Hälfte junge Männer und Frauen – kamen aus den vier Ausbildungsberufen „Informatikkaufmann/-frau“ beziehungsweise „IT-Systemkaufmann/-frau“, „Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel“, „Kfz-Mechatroniker/-in“ und „Medizinische Fachangestellte/Medizinischer Fachangestellter“.
Weitere Informationen unter http://www.bibb.de/berufswahl
Ansprechpartnerin im BIBB:
Angelika Puhlmann, E-Mail: puhlmann@bibb.de
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, jedermann
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Studium und Lehre
Deutsch
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