idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Ein Sexualstraftäter wird kurz nach seiner Entlassung rückfällig - das kommt immer wieder vor, und in der Regel werden dann in der Öffentlichkeit Vorwürfe gegen die psychiatrischen Gutachter laut. Wie also lässt sich die Qualität der psychiatrischen Begutachtung von Straftätern verbessern? Unter anderem über dieses Thema forscht Prof. Dr. Martin Krupinski.
Krupinski leitet seit 1. Oktober 2001 als Nachfolger von Michael Rösler die Abteilung für Forensische Psychiatrie in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg. Er befasst sich nicht nur mit der psychiatrischen Begutachtung bei Sexualstraftaten, sondern auch bei schweren Gewaltverbrechen bis hin zu Tötungsdelikten.
"Schon bei der Entscheidung, ob solche Täter in die Psychiatrie oder in eine Haftanstalt gelangen, kommt es zu Fehlern", so Prof. Krupinski. Beispiel: Ein eigentlich psychisch kranker Täter landet im Gefängnis. Er sitzt seine Strafe ab, kommt ohne Therapie auf freien Fuß und wird dann mit hoher Wahrscheinlichkeit rückfällig. Oder aber, so Krupinski, ein für die Therapie ungeeigneter Täter blockiere unnötig einen der wenigen Therapieplätze.
Die weiteren Forschungsschwerpunkte des neuen Professors liegen auf den verschiedenen Erscheinungen der Aggression und den Möglichkeiten, wie sich diese bewältigen lässt. Bei der gegen die eigene Person gerichteten Aggression interessiert er sich vor allem für die klinischen Extremformen, angefangen von Selbstverletzungen bis hin zur Selbsttötung.
Die nach außen gerichtete Aggression in Form von Straftaten bildet den Schwerpunkt der forensisch-psychiatrischen Tätigkeit von Krupinski. Er befasst sich zudem mit der Erkennung und Vermeidung von Kindesmisshandlungen sowie mit der Verbesserung des Opferschutzes.
Martin Krupinski, der 1961 in Miesbach in Oberbayern geboren wurde, studierte von 1982 bis 1989 Medizin an der Universität München und der University of Edinburgh. Nach der Approbation als Arzt war er von 1991 bis September 2001 als Wissenschaftlicher Angestellter an der Psychiatrischen Klinik der Uni München tätig, zuletzt als stellvertretender Leiter der Abteilung für Forensische Psychiatrie.
In dieser Zeit absolvierte er auch eine Neurologie-Weiterbildung am Münchener Friedrich-Baur-Institut. Außerdem erhielt er die Anerkennungen als Facharzt für Psychiatrie, für Psychotherapie und für Psychoanalyse. Im Jahr 2001 habilitierte er sich an der Uni München.
Kontakt: Prof. Dr. Martin Krupinski, T (0931) 201-7750, Fax (0931) 201-7752, E-Mail:
m.krupinski@klinik.uni-wuerzburg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Politik, Recht
regional
Personalia
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).