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06.05.2011 11:09

Weltweite Synergieeffekte als Ziel

Constanze Alt Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    DFG bewilligt morphologisches Großprojekt unter Beteiligung von Zoologen der Universität Jena

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat im Rahmen der Ausschreibung „Informationsstrukturen für Forschungsdaten“ gerade ein Projekt bewilligt, das durch eine Forschungsgruppe der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit initiiert wurde. Beteiligt an dem Projekt „Extension and modification of Morph D Base producing a system for permanent storage and documentation of volume data of biological objects in high resolution“ sind außer dem Jenaer Uni-Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie mit Phyletischem Museum das Zoologische Forschungsmuseum Alexander König in Bonn, die Universität Göttingen, das Berliner Museum für Naturkunde und die Morph D Base-Initiative.

    „Es spricht für sich – und es spricht für unsere Institution, dass wir als ein relativ kleines Museum im Rahmen des Projekts mit sehr großen Museen wie Bonn und Berlin zusammenarbeiten“, freut sich der Jenaer Zoologe Prof. Dr. Rolf Beutel, der für die wissenschaftliche Sammlung am Phyletischen Museum verantwortlich ist. Das Projekt sei seit einem Jahr in Vorbereitung. In Anbetracht der Komplexität sei die Bewillligung sehr schnell erfolgt, so Beutel. Für das Langzeitprojekt sei die nun gewährte Anschubfinanzierung für die ersten drei Jahre in Höhe von etwa 300.000 Euro immens wichtig. Ein Großteil der Mittel wird für Hardwarekomponenten eingesetzt, die am Museum König installiert werden, sowie für eine Wissenschaftlerstelle. Ziel des Projekts ist es, Infrastrukturen zu schaffen, um sehr große morphologische Datenmengen adäquat speichern und in optimaler Weise der Wissenschaft zugänglich zu machen.

    Die Hintergründe

    In der Molekulargenetik haben die Datenmengen exponentiell zugenommen. Eine ähnliche Entwicklung gebe es aber auch in der Morphologie, erläutert Prof. Beutel. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich hier eine beeindruckende Renaissance abgezeichnet.“ Mit dieser Tendenz hat sich die morphologisch-basierte Forschung an Organismen durch die sehr schnelle Etablierung neuer Methoden, insbesondere der Mikro-Computertomographie, der Laser-Scanning-Mikroskopie sowie der 3-dimensionalen Rekonstruktion, stark verändert. „Diese unglaublich gute Technik“, sagt Prof. Beutel, „hat die evolutive Morphologie revolutioniert. Wir sind jetzt in der Lage, mit molekularen Arbeitsgruppen auf Augenhöhe zu arbeiten und optimal zu kooperieren. Gigantische Datenmengen sind verfügbar und können jetzt in großen, effizienten Datenbanksystemen optimal gespeichert werden.“ Die hierfür benötigte „riesige Rechnerkapazität“ wird jetzt zentral am Museum König in Bonn eingerichtet.

    Das Projekt zielt darauf ab, das bereits bestehende Morph D Base-Programm für die Verwaltung dreidimensionaler Daten und der zugehörigen Metadaten zu optimieren. Dafür bringen die Jenaer Zoologen intensive Erfahrungen und gewaltige Datenmengen mit. So war PD Dr. Hans Pohl federführend in einem internationalen Projekt, in dem anhand hochaufgelöster Mikro-Computertomographie-Aufnahmen erstmals die vollständige dreidimensionale Rekonstruktion eines ausgestorbenen Insekts, eines Fächerflügler-Männchens (Strepsiptera), möglich gemacht wurde.

    Das erweiterte Morph D Base soll in Bonn über die Laufzeit des Projektes hinaus als Kommunikationsplattform und Speichersystem weiterbetrieben werden. Ebenso wichtig wie die Hardware, erläutert Evolutionsbiologe Beutel, sei es, die Voraussetzungen für eine optimale informationstechnische Aufbereitung zu schaffen. Hier kommt Jena ins Spiel. Denn die siebenköpfige Arbeitsgruppe um Prof. Beutel war weltweit eine der ersten, die innovative morphologische Techniken erprobt und die eine Optimierung der Datenaufbereitung entwickelt hat. Künftig, so die Zielvorgabe von Prof. Dr. Rolf Beutel, PD Dr. Hans Pohl, Dr. Frank Hünefeld sowie den vier Doktoranden, sollen die Daten weltweit von Wissenschaftlern abgerufen werden, um Synergieeffekte zu schaffen. Wichtig sei das Vorhaben nicht zuletzt für die Museen. Sie selbst und das von ihnen gesammelte Material würden ganz im Sinne einer aktuellen Empfehlung des Wissenschaftsrates eine große Aufwertung erfahren.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Rolf Beutel
    Institut für Spezielle Zoologie und Evolutionsbiologie mit Phyletischem Museum
    Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Erbertstraße 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949153
    E-Mail: rolf.beutel[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Der Jenaer Zoologe Prof. Dr. Rolf Beutel, der das neue Projekt mit initiiert hat.
    Der Jenaer Zoologe Prof. Dr. Rolf Beutel, der das neue Projekt mit initiiert hat.
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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