idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Wissenschaftler untersuchen bei Symposion Möglichkeiten für gerechte Verteilung
Der anhaltend hohe Bedarf der Industrieländer an Rohstoffen, der zunehmende „Ressourcenhunger“ der Schwellenländer und die weiter wachsende Weltbevölkerung haben zu einem kontinuierlichen Anstieg der Nachfrage geführt. Dabei ist das Angebot begrenzt und die Bestände sind weltweit sehr ungleich verteilt.
Ein interdisziplinäres Symposion des Rottendorf-Projekts fragt daher am Freitag, 27. Mai, und Samstag, 28. Mai, in der Hochschule für Philosophie der Jesuiten in München (Kaulbachstraße 31): „Kampf um Ressourcen. (De-)Stabilisator der Weltordnung?“ Im Rahmen des seit mehr als 20 Jahren mit der Hochschule verbundenen Forschungs- und Studienprojektes behandeln neun Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen wirtschaftliche, politische und ethische Aspekte der Problematik und fragen, wie ein gerechter Zugang zu Nahrung, Wasser, Land, Energieträgern und anderen Rohstoffen weltweit ermöglicht werden kann.
Das Symposion soll analysieren, „wie eine Eskalation des Wettlaufs um Ressourcen vermieden und kooperative Lösungen für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement gefunden werden können“, erklärt der Wirtschaftsethiker und Leiter des Rottendorf-Projekts Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher vom Institut für Gesellschaftspolitik (IGP) der Hochschule. Dabei sollten die Rohstoffvorkommen im Sinne einer „breitenwirksamen wirtschaftlichen Entwicklung“ genutzt werden, ohne einer bestimmten Klientel zu dienen oder Korruption zu fördern. Aus ethischer Sicht müsse etwa geklärt werden, „wem die natürlichen Ressourcen gehören und wer welchen Anteil an den daraus erwachsenden Einnahmen erhalten soll“, betont Wallacher, der in die Thematik des Symposions einführen wird.
Wie sich die wachsende Konkurrenz um knappe Rohstoffe auf Entwicklung und Wohlstand auswirkt, behandelt am Freitag der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Raimund Bleischwitz vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Über die Folgen für Sicherheit und Frieden referiert anschließend Peter Croll, Direktor des Bonn International Centre of Conversion (BICC). Die unabhängige gemeinnützige Einrichtung arbeitet dafür, ehemals militärische Potentiale für zivile Aufgaben umzuwidmen. Die beiden auch an der Hochschule für Philosophie lehrenden Afrika-Experten Dr. Janos Riesz, emeritierter Professor an der Universität Bayreuth, und Dr. Oliver Ruppel, Professor an der südafrikanischen Universität Stellenbosch, behandeln wie auch Lena Guesnet vom BICC das Ressourcenthema an Länderbeispielen des afrikanischen Kontinents. Die internationale Konkurrenz um Erdgas in Russland und Zentralasien stellt Dr. Kirsten Westphal von der Berliner Stiftung Wissenschaft und Politik dar.
Den Fragen, wem die natürlichen Ressourcen der Erde eigentlich gehören und wem welcher Anteil an den Kooperationserträgen zusteht, geht Prof. Dr. Christoph Horn von der Universität Bonn am Samstag nach. Über Voraussetzungen für eine kooperative und gerechte Lösung von Ressourcenkonflikten im globalen Maßstab referiert der Direktor des Deutschen Instituts für Entwicklungspolitik (DIE) in Bonn, Prof. Dr. Dirk Messner. Abschluss des Symposions ist eine Podiumsdiskussion, die entsprechende Herausforderungen für Ethik und Politik in den Blick nehmen soll.
Die Teilnahme an der Veranstaltungen ist kostenlos. Anmeldung per Email (rottendorf@hfph.de) oder Fax 089-23 86 23 52 wird erbeten. Das Programm ist im Internet unter http://www.hfph.de einsehbar.
Im Rahmen der Veranstaltung sind Vertreter der Presse herzlich eingeladen, Interviews zu führen. Anfragen richten Sie bitte an Dr. Michael Reder: 089-23 86 23 57, presse@hfph.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter
Philosophie / Ethik, Umwelt / Ökologie
überregional
Pressetermine, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.
Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).
Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.
Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).
Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).