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25.05.2011 16:43

Universität Heidelberg erhält neuen geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereich

Marietta Fuhrmann-Koch Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Die Universität Heidelberg erhält einen neuen geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereich. Nach erfolgreicher Begutachtung hat dies der Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in seiner Frühjahrssitzung in Bonn beschlossen. Mit rund 10,3 Millionen Euro fördert die DFG den SFB 933 „Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschrieben in non-typographischen Gesellschaften“. Der Forschungsverbund wird zum 1. Juli 2011 für einen Zeitraum von zunächst vier Jahren seine Arbeit aufnehmen. Sprecher ist der Assyriologe Prof. Dr. Markus Hilgert.

    Pressemitteilung
    Heidelberg, 25. Mai 2011

    Universität Heidelberg erhält neuen geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereich
    DFG fördert Forschungsverbund zum Thema „Materiale Textkulturen“ mit rund 10,3 Millionen Euro

    Die Universität Heidelberg erhält einen neuen geisteswissenschaftlichen Sonderforschungsbereich. Nach erfolgreicher Begutachtung hat dies der Bewilligungsausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) in seiner Frühjahrssitzung in Bonn beschlossen. Mit rund 10,3 Millionen Euro fördert die DFG den SFB 933 „Materiale Textkulturen. Materialität und Präsenz des Geschrieben in non-typographischen Gesellschaften“. Der Forschungsverbund wird zum 1. Juli 2011 für einen Zeitraum von zunächst vier Jahren seine Arbeit aufnehmen. Sprecher ist der Assyriologe Prof. Dr. Markus Hilgert.

    Ziel der Forschungsarbeiten am SFB 933 ist es, die Grundlagen für ein neues methodisches Instrumentarium der text-interpretativen historischen Kulturwissenschaften zu entwickeln. Im Mittelpunkt stehen dabei schrifttragende Artefakte aus non-typographischen Gesellschaften, in denen keine Verfahren der massenhaften Produktion von Geschriebenem verfügbar oder verbreitet sind. Dazu gehören zum Beispiel religiöse Texte auf Rezitationsrollen im Alten Ägypten, mit Keilschrift beschriebene Tontafeln aus Mesopotamien, Schriftzeichen im mittelalterlichen Kunstwerk oder buddhistische Inschriften auf Steintafeln, die aus dem ersten und zweiten Jahrhundert nach Christus stammen.

    Quellen dieser Art sollen vor allem in ihrer materialen Präsenz systematisch erschlossen und dokumentiert werden, um die auf diese Weise ermittelten „materialen Textkulturen“ anschließend in ihrem räumlichen Umfeld und dem jeweiligen sozialpraktischen Kontext auf ihre Bedeutung hin zu analysieren. „Eine solche ,Textwissenschaft vergangener Gesellschaften‘ hat die herkömmliche Idee textimmanenter Sinngehalte aufgegeben und stellt stattdessen den zentralen Zusammenhang zwischen der materialen Präsenz des Geschriebenen und den daran vollzogenen Rezeptionspraktiken in den Vordergrund ihrer Arbeit. Wir verstehen den Menschen als ‚Ort des Textes‘ und wollen durch diese ‚Text-Anthropologie‘ Auskunft darüber erhalten, welche Bedeutungen zeitgenössische Rezipienten schriftlich fixierten Texten jeweils zugeschrieben haben“, erläutert Prof. Hilgert.

    Beteiligt an dem neuen Sonderforschungsbereich sind Wissenschaftler aus dem Institut für Ethnologie, dem Germanistischen Seminar, dem Seminar für Klassische Philologie, dem Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients, dem Zentrum für Altertumswissenschaften, dem Zentrum für Europäische Geschichts- und Kulturwissenschaften, dem Zentrum für Ostasienwissenschaften und dem Wissenschaftlich-Theologischen Seminar. In den SFB 933 sind außerdem Forscher der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg aus dem Bereich Bibel und Jüdische Bibelauslegung eingebunden. Integriert werden soll ein Graduiertenkolleg, das Doktoranden auf dem Gebiet der „Text-Anthropologie“ ausbildet.

    An der Universität Heidelberg werden aktuell neun Sonderforschungsbereiche von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert. Hinzu kommen fünf SFB/Transregio. An einem weiteren SFB in Darmstadt ist die Ruperto Carola mit zwei Projekten beteiligt.

    Hinweis an die Redaktionen:
    Ein digitales Foto kann in der Pressestelle abgerufen werden.

    Kontakt:
    Prof. Dr. Markus Hilgert
    Seminar für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients
    Assyriologie, Telefon (06221) 54-2966
    markus.hilgert@ori.uni-heidelberg.de

    Kommunikation und Marketing
    Pressestelle, Telefon (06221) 54-2311
    presse@rektorat.uni-heidelberg.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Geschichte / Archäologie, Kulturwissenschaften, Sprache / Literatur
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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