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03.03.1998 00:00

Mini-Brennstoffzelle für Notebook

Sabine Denninghoff Kommunikation
Fraunhofer-Gesellschaft

    Fraunhofer-Presseinformation Nr. 5 vom 3. Maerz 1998

    Mini-Brennstoffzelle für Notebooks

    Forscher des Freiburger Fraunhofer-Instituts fuer Solare Energiesysteme ISE haben eine Mini-Brennstoffzelle entwickelt. Sie koennte die Stromversorgung von allen tragbaren Geraeten revolutionieren. Die Brennstoffzelle ermoeglicht - bei aehnlichem Platzbedarf und Gewicht wie herkoemmliche Batterien - bis zu 10 Stunden Laufzeit, dann muss Wasserstoff nachgetankt werden. Auf der Hannover Messe vom 20. - 25. April stellt das ISE den Prototypen eines mit Brennstoffzellen betriebenen Siemens Nixdorf Notebooks vor.

    Jeder Notebook-Nutzer lebt in staendiger Panik: Wie lange reicht der Akku noch? Meist bricht das Malheur mitten im Satz herein. Laempchen beginnen zu blinken, Piepstoene warnen und am Bildschirm erscheint die Meldung: Sofort speichern, die Batterien sind erschoepft. Weil die bisherigen Techniken zur netzfernen Stromversorgung - Batterien und Akkus - nicht ausreichen, um tragbare Computer und andere Geraete ueber laengere Zeit mit Strom zu versorgen, schlugen die Fraunhofer-Forscher einen voellig neuen Weg ein: Brennstoffzellen. Sie erzeugen aus der Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff Strom - eine absolut umweltfreundliche Loesung, weil als Umwandlungsprodukt allein Wasser entsteht.

    Brennstoffzellen gelten als Schluesselelemente einer kuenftigen Energieversorgung. Auf ihnen ruhen die Hoffnungen der Automobilindustrie nach schadstoffreien Motoren; sie sind aber genauso gefragt fuer die dezentrale, umweltfreundliche Energieversorgung von Gebaeuden oder Industrieanlagen.

    Mini-Brennstoffzellen eroeffnen nun voellig neue Anwendungsbereiche. Herzstueck des Mini-Kraftwerks ist eine Streifenmembran, deren interne Reihenschaltung eine flache, volumensparende Bauweise erlaubt. Damit erreicht die Brennstoffzelle auch auf kleinstem Raum die noetige Ausgangsspannung fuer den tragbaren Computer. Als Wasserstofftank wird ein Metallhydridspeicher der Firma GfE Metalle und Materialien GmbH benutzt. Er steht unter geringem Ueberdruck. "Der Wasserstoffspeicher kann zuhause mit einem Miniatur-Elektrolyseur aufgeladen oder wie eine Batterie einfach ausgewechselt werden", erklaert Projektleiter Dr. Roland Nolte die einfache Handhabung. Neben der deutlich laengeren Laufzeit bietet die neue Technik zwei weitere Vorteile: Die Brennstoffzelle hat, verglichen mit Akkus, prinzipiell eine sehr hohe Lebensdauer. Und: Fuer den Wasserstoffspeicher ist Selbstentladung ein Fremdwort. Auch nach einem Jahr Lagerung ist der Speicher noch voller Energie!

    Die neue Stromversorgung eignet sich fuer praktisch alle batteriebetriebenen Geraete. Besonders interessant sind portable Anwendungen wie Camcorder, Akkuwerkzeuge und Handys. Bei einer weiteren Miniaturisierung koennen Brennstoffzellen vielleicht auch einmal Mignonbatterien ersetzen.

    Und die Kosten? "Bei einer Grossserienfertigung kann diese Technologie kostenguenstiger als ein heutiger Lithium-Akku werden", meint Nolte. "Wenn zuegig weiterentwickelt wird, koennten Geraete mit Brennstoffzellenversorgung bald auf dem Markt zu kaufen sein. Voraussetzung dafuer ist eine weitere Verbilligung der Komponenten fuer Brennstoffzellen, wie sie seit Jahren stattfindet."

    In naechster Zeit wollen die Freiburger Forscher in Zusammenarbeit mit verschiedenen Industriepartnern die Mini-Brennstoffzelle an den Platzbedarf und die Geometrie verschiedener Geraete anpassen. Denn die Vorteile der neuen Energieversorgung koennen die unterschiedlichsten Branchen zu Produktinnovationen nutzen. Die Freiburger Entwickler sind offen fuer weitere Kooperationen. "Ein attraktives Angebot", meint Dr. Angelika Heinzel, Abteilungsleiterin im Fraunhofer-Institut fuer Solare Energiesysteme ISE. "Die Streifenmembran-Brennstoffzelle eroeffnet voellig neue Moeglichkeiten auf einem milliardenschweren Markt."

    Das Fraunhofer-Institut fuer Solare Energiesysteme ISE ist auf der Hannover Messe "98, in Halle 013 Stand C43.

    Weitere Informationen:

    Pressearbeit: Dr. Klaus Heidler, Solar Consulting, Telefon 07 61/7 07 25 30, Telefax 07 61/7 07 25 31, email: solar consulting@t-online.de

    Projektleiter: Dr. Roland Nolte, Fraunhofer ISE, Telefon 07 61/45 88-1 95, Telefax 07 61/45 88-1 00, email: rono@ise.fhg.de

    Abteilungsleiterin: Dr. Angelika Heinzel, Fraunhofer ISE, Telefon 07 61/45 88-1 94, Telefax 07 61/45 88-1 00, email: angelika.heinzel@ise.fhg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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