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Für Jugendliche interessiert sich in Kommunal- und Stadtparlamenten kein Mensch - ein (Vor)Urteil? Kreatives Mitgestalten ist der Vorschlag des Politikdidaktikers Dr. Klaus Koopmann von der Universität Bremen. "Aktive Bürger. Sich demokratisch durchsetzen" heißt die Arbeitsmappe, mit der Schüler/innen Schritt für Schritt lernen können, sich aktiv in ihr gesellschaftliches Umfeld einzumischen.
Politik ist langweilig. Für Jugendliche, ihre Themen und Probleme interessiert sich in Kommunal- und Stadtparlamenten kein Mensch - ein bekanntes (Vor)Urteil. Nicht Verweigerung und "null Bock", sondern kreatives Mitgestalten ist dagegen der Vorschlag des Politikdidaktikers Dr. Klaus Koopmann an der Universität Bremen. "Projekt: Aktive Bürger. Sich demokratisch durchsetzen lernen" heißt die Arbeitsmappe, mit der Schülerinnen und Schüler Schritt für Schritt lernen können, sich aktiv und konstruktiv in ihr gesellschaftliches Umfeld einzumischen.
Koopmann hat ein erfolgreiches amerikanisches Projekt vom "Center for Civic Education" auf deutsche Verhältnisse übertragen und erheblich erweitert. Ihm geht es darum, dass sich politik- und gesellschaftsrelevante Kompetenz nachhaltig nur durch aktive Lernprozesse im Zuge der Auseinandersetzung mit realen gesellschaftlichen Problemen herausbildet. Konkret heißt das: Es kann für Jugendliche um einen fehlenden Treffpunkt in einem Stadtteil gehen, genauso aber auch um Drogenprobleme an ihrer Schule. Damit zieht die Lebensrealität von Jugendlichen in den Politikunterricht an Schulen ein.
Der Einstieg in Projekte mit dem Arbeitsbuch, das die Jugendlichen mit vielen Infos und praktischen Tipps begleitet, lautet folgerichtig: Probleme erkennen und bestimmen. Anschließend sollen die Jugendlichen Informationen darüber sammeln. Koopmann leitet mit seinem Arbeitsbuch aber nicht zu blindem Aktionismus an. Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich im institutionellen Rahmen von Verwaltung und Politik zu bewegen: Welches Amt ist wofür zuständig, welche politischen Ausschüsse entscheiden beispielsweise darüber, ob ein Jugendtreff realisiert werden kann?
Die Arbeitsmappe "Projekt: Aktive Bürger" leitet die Teilnehmer an, konkrete Lösungen zu erarbeiten, Alternativen zu suchen und die Ergebnisse öffentlich, zum Beispiel im Rahmen einer Ausstellung, zu präsentieren und die erarbeiteten Lösungsansätze auch wirklich durchzusetzen. Mit zehn Handlungsschritten im Arbeitsbuch können Jugendliche Probleme in ihrem Lebensumfeld erkennen, untersuchen sowie mit Hilfe politischer Institutionen lösen.
Der Politikdidaktiker Klaus Koopmann sieht in der Arbeitsmappe "Projekt: Aktive Bürger" ein Instrument, um Politik erfahrungsorientiert zu lernen - im Gegensatz zur verbreiteten Belehrungskultur können sich Schülerinnen und Schüler aktiv einbringen, können Politik bewusst und handelnd erfahren. Damit, so Koopmann, könne im übrigen einer aus der für Deutschlands Schulen so niederschmetternden PISA-Studie zu ziehenden Konsequenz Rechnung getragen werden, nämlich dass Schüler endlich lernen, selbständig und problemorientiert zu lernen.
Das Arbeitsbuch "Projekt: Aktive Bürger" ist soeben im Mülheimer Verlag an der Ruhr erschienen.
Weitere Information:
Universität Bremen
Fachbereich Sozialwissenschaften, Institut für Politikwissenschaft
HD Dr. F. Klaus Koopmann
Telefon: 0421/218-4703
eMail: kkoopmann@uni-bremen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Psychologie, Recht
überregional
Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
Deutsch
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