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Wissenschaft
Pro Jahr erkranken in Deutschland etwa 100 000 Menschen neu an Hautkrebs. Bei rechtzeitiger Früherkennung sind die Heilungschancen groß. Eine Bildauswertungs-Software hilft dem Arzt, bösartige Hautveränderungen schnell und zuverlässig zu erkennen.
Lange Ferien in südlichen Regionen, häufige Besuche im Solarium, ausgiebige Sonnenbäder und die Abnahme der schützenden Ozon-Schicht fordern zunehmend ihren Tribut: Nicht nur in Australien und Neuseeland, sondern auch in Deutschland erkranken immer mehr Menschen an Hautkrebs. Jährlich werden allein in der Bundesrepublik etwa 100 000 bösartige Hautveränderungen festgestellt. Tendenz steigend: Innerhalb der nächsten zehn Jahre - so die düstere Prognose der Experten - wird sich die Zahl sogar verdoppeln. Doch im Vergleich zu anderen Krebsarten kann der Hautkrebs früh erkannt werden. Denn er entwickelt sich äußerlich sichtbar. Je früher der Tumor diagnostiziert und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Daher empfiehlt es sich, regelmäßig zum Hautarzt zu gehen und die Male untersuchen zu lassen. Der Dermatologe überprüft, ob sich Muttermale, Sommersprossen und Leberflecke krankhaft verändert haben, und ob neue Hautflecken hinzugekommen sind. Keine einfache Aufgabe für den Hautarzt - insbesondere bei Patienten mit sehr vielen Muttermalen. Bislang musste er sich allein auf sein trainiertes Auge und die Lupe verlassen - zusätzliche Hilfsmittel gab es nicht.
Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Biomedizinische Technik IBMT in St. Ingbert haben nun eine neue Software zur Bildauswertung entwickelt, die den Hautarzt bei der Untersuchung unterstützt. Der Dermatologe macht per Digital- oder Videokamera Aufnahmen von der Haut des Patienten. Beim nächsten Arztbesuch werden erneut Bilder angefertigt und mit alten Fotografien verglichen. Die Auswertung übernimmt die ausgeklügelte Bildauswertungs-Software. Sie erkennt, ob neue Muttermale hinzugekommen sind oder ob sich Leberflecke krankhaft verändert haben. Durch Überblendungen der aktuellen und der letzen Aufnahme kann der Mediziner die Entstehung neuer Male sofort am Monitor feststellen. Markante Hautveränderungen werden auf seinen Wunsch entweder farbig, blinkend oder mit einem Leuchtring markiert angezeigt. So kann der Mediziner schnell und zuverlässig bösartige Hauttumore erkennen.
Bei der Entwicklung der Software mussten die Fraunhofer-Forscher vor allem zwei Probleme berücksichtigen. In der Zeit zwischen den Aufnahmen verändert sich die Haut des Patienten. Außerdem ist es kaum möglich, den Betroffenen in exakt derselben Position und bei gleichen Lichtverhältnissen zu fotografieren. "Daher muss das Programm die bei unterschiedlichen Aufnahmebedingungen gewonnenen Bilder automatisch korrigieren, bevor sie miteinander verglichen werden", erläutert Dr. Frank Volke, Leiter der Arbeitsgruppe Magnetische Resonanz am IBMT die Herausforderung. Dies gelingt mit Hilfe eines komplexen mathematischen Algorithmus, der von dem Fraunhofer-Forscher Stefan Schreiner entwickelt wurde.
Das hilfreiche Bildauswertungsprogramm ist bereits auf dem Markt erhältlich. Das Unternehmen Teach Screen Software GmbH vermarktet die Software unter dem Namen BodyScan®. Das System wurde schon in verschiedene europäische Länder, die USA und Brasilien verkauft.
Ansprechpartner:
Dr. Frank Volke
Telefon 0 68 94/9 80-4 05, frank.volke@ibmt.fraunhofer.de
Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT
Ensheimer Straße 48
66386 St. Ingbert
http://www.ibmt.fhg.de
http://www.fotofinder.de
http://www.fraunhofer.de/german/press/pi
Die neue Bildauswertungssoftware BodyScan® korrigiert Bilder, die zu unterschiedlichen Zeiten entsta ...
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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