idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.06.2011 12:21

Woher kommt Kultur?

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Internationales Symposium an der Universität Tübingen über „die Natur der Kultur“

    Gibt es „die Kultur“, und wer besitzt „Kultur“? Wo und wann fängt Kultur an und wie hat sich menschliche Kultur entwickelt? Der Begriff wird in verschiedenen Disziplinen ganz unterschiedlich gebraucht. In den Kultur- und Sozialwissenschaften stehen moderne Menschen als intentional und absichtsvoll handelnde Kulturwesen im Mittelpunkt. Naturalistische Ansätze erklären Kulturleistungen dagegen als natürliche Phänomene auf evolutionärer Grundlage, wobei auch Tiere Kulturträger sein können. Zwischen diesen extremen Ansätzen versuchen Paläoanthropologie und Urgeschichte die Entwicklung der Gattung Homo und ihrer kulturellen Fähigkeiten und Ausdrucksformen zu begreifen.

    Das Symposium „The Nature of Culture“, das vom 15. bis 18. Juni 2011 an der Universität Tübingen stattfindet, beschäftigt sich mit der Frage nach der Entwicklung der menschlichen Kulturfähigkeit zwischen kulturellen Basisfähigkeiten und moderner Hochkultur. Grundlage ist ein Modell, das die verschiedenen Kulturansätze integrieren soll. Die kulturellen Fähigkeiten verschiedener Arten – seien es Tiere, Frühmenschen oder moderne Menschen – bilden sich aus biologisch, historisch und individuell erworbenen Eigenschaften in Wechselwirkung mit der Umwelt aus. International renommierte Fachleute aus den Bereichen Primatologie, Paläoanthropologie, Ur- und Frühgeschichte und Kulturanthropologie kommen in Tübingen zusammen, um über das neue Kulturmodell zu diskutieren.

    Die Vertreter der Medien sind zu der nichtöffentlichen Tagung herzlich eingeladen. Um Anmeldung unter miriam.haidle[at]senckenberg.de wird gebeten. An die breitere Öffentlichkeit richtet sich der eröffnende Abend-vortrag: Der Tübinger Urgeschichtler Prof. Nicholas J. Conard PhD spricht über "The Nature of Culture – Evidence from Cave Sites of the Swabian Jura". Der Vortrag findet am Mittwoch, dem 15. Juni, um 18.15 Uhr im Vortragsraum der Klassischen Archäologie auf Schloss Hohentübingen statt.

    Das Symposium „The Nature of Culture“ wird organisiert von der Forschungsstelle „The Role of Culture in Early Expansions of Humans“ (ROCEEH) der Heidelberger Akademie der Wissenschaften. Die Akademie ist Trägerin des Projekts, das an der Universität Tübingen sowie beim Senckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt angesiedelt ist. Seit 2008 forschen in der auf 20 Jahre projektierten Forschungsstelle Archäologen, Päläoanthropologen, Paläobiologen und Geographen gemeinsam an Fragen zu Ursprung, Verlauf und Ursachen menschlicher Ausbreitungen zwischen 3 Millionen und dem letzten glazialen Maximum um 20.000 Jahre vor heute im Raum Afrika und Eurasien. Es wird untersucht, wann, wo und in welcher Form das Zusammenspiel von sich wandelnden Umweltbedingungen, biologischer Evolution und kultureller Entwicklung es der Gattung Homo erlaubte, die Verhaltensnische eines großen afrikanischen Menschenaffen zu erweitern und neue Nischen auch außerhalb Afrikas zu erschließen.

    Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften, gegründet 1909, ist die wissenschaftliche Akademie des Landes Baden-Württemberg und eine der acht deutschen in der Union zusammengeschlossenen Akademien der Wissenschaften. Als außeruniversitäre Forschungseinrichtung verantwortet sie derzeit 20 Forschungsvorhaben, in denen etwa 230 Mitarbeiter beschäftigt sind.

    Ansprechpartner:
    PD Dr. Miriam Haidle
    Koordinatorin der Forschungsstelle
    „The Role of Culture in Early Expansions of Humans“
    Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum
    Senckenberganlage 25
    D-60325 Frankfurt/Main
    Tagungstelefon: +49 7071 29-72133
    http://miriam.haidle[at]senckenberg.de

    Universität Tübingen
    Hochschulkommunikation
    Leiterin Myriam Hönig

    Abteilung Presse, Forschungsberichterstattung, Information
    Michael Seifert
    Telefon +49 7071 29-76789
    Telefax +49 7071 29-5566
    http://michael.seifert[at]uni-tuebingen.de
    http://www.uni-tuebingen.de/aktuelles


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Kunst / Design
    überregional
    Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).