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Mediendienst Nr. 10 - 1996
Thema 1
Zeig" mir Deinen Finger und ich sage Dir wer Du bist Das Hautrelief der Finger enthaelt unzaehlige winzige Merkmale, die bei jedem Menschen verschieden sind. Diese Tatsache laesst sich nicht nur in der Kriminalistik nutzen. Ein automatisches Identifizierungs-System beschleunigt die zuverlaessige Identifizierung.
Die Sicherheit von Datennetzen ist gefaehrdet. Ueber einfach zu knackende Passwoerter - meist liegen sie sowieso auf dem Schreibtisch herum - wird der Zugang zu einem fremden Personal Computer und somit haeufig zu Netzen frei. Eine individuelle Erkennung des Benutzers koennte den Zugriff Unbefugter verhindern. Doch wie soll das ohne grossen Aufwand moeglich sein? Die Loesung liefern Forscher aus dem Fraunhofer-Institut fuer Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK in Berlin. Sie entwickelten ein Fingerabdruck-Identifizierungssystem, das die Voraussetzung fuer eine zuverlaessige und unproblematische Erfassung und Erkennung schafft. Einfach den Finger auf den Sensor in der Tastatur gedrueckt und schon erkennt der Computer, wer vor ihm sitzt.
Das Software-System aus dem IPK basiert auf den Verfahren der Mustererkennung. Es ist aus zwei Grundmodulen aufgebaut. Das eine, der "Encoder", dient der Erfassung von Fingerabdruecken. Diese erfolgt entweder direkt ueber einen Sensor oder ueber das Ein-scannen vorhandener Abdruecke. Aus den aufgenommenen Bildern ermittelt das System die spezifischen Merkmale, wie zum Beispiel die Minuzien, das sind lokale Merkmale wie Linienenden oder Verzweigungen, oder die Schlingen und Wirbel. Diese Merkmale reichen aus, um einen Fingerabdruck zweifelsfrei zu identifizieren. Das zweite Modul, der "Matcher", ist fuer das Vergleichen der Abdruecke zustaendig. Er entschluesselt die Informationen und entscheidet dann ueber die Gleichheit der Abdruecke.
Ein Vorzug des neuen Systems ist, dass es auch schlecht erkennbare Linien sichtbar macht. Die automatische Fingerabdruck-Identifizierung ist vielseitig nutzbar, vor allem in sicherheitsrelevanten Bereichen. So sind Fingerabdruecke auf Chipkarten denkbar, die den Personalausweis oder die Zugangssicherungskarte ergaenzen. Oder Scheck- und Kreditkarten, die nicht mehr ueber Unterschrift, sondern ueber den persoenlichen Fingerabdruck Gueltigkeit erhalten. Die Vorteile der Fingerabdruckkarten liegen auf der Hand: Den eigenen Fingerabdruck hat man immer bei sich, er ist schwer zu stehlen oder zu faelschen.
Ihre Ansprechpartnerin fuer weitere Informationen: Dipl.-Phys. Doerte Waldoestl, Telefon 0 30/3 90 06-2 03, Telefax 0 30/3 91 10 37, <fraunhofer-Institut fuer Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK, Pascalstrasse 8-9, D-10587 Berlin, email: waldoestl@ipk.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Elektrotechnik, Energie, Informationstechnik
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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