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Wissenschaft
Frankfurt/M., 25.07.2011. Seit Jahren leben die mit der Erforschung gentechnisch veränderter Pflanzen befassten Forschungseinrichtungen in der Gefahr, dass rechtmäßig genehmigte Versuche gewaltsam zerstört und somit wissenschaftliche Erkenntnisgewinne zunichte gemacht werden. In Folge dieser jahrelang andauernden Zerstörungswut hat der exzellente Ruf des Forschungsstandortes Deutschland bereits erheblich gelitten. Versuchsanlagen müssen aufwändig bewacht werden, wofür vielen wissenschaftlichen Einrichtungen die finanziellen Mittel fehlen.
Dass auch gute Bewachung keine Garantie für einen erfolgreichen Versuchsabschluss ist, zeigt das Beispiel der kürzlichen Zerstörungen in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Vermummte Personen verschafften sich gewaltsam Zutritt zu behördlich genehmigten Versuchsflächen und zerstörten die angebauten Pflanzen. Insbesondere deren Vorgehen gegen das Wachpersonal mit Schlagstöcken und Pfefferspray erschüttert die Unterzeichner, da damit eine weitere Dimension der Gewaltbereitschaft aufgezeigt wurde.
Die vorsätzlich gewalttätigen Übergriffe machen aber vor allem eines deutlich: Derlei Akteure haben kein Interesse an verlässlichen Aussagen über die Sicherheit und gegebenenfalls auch den Nutzen gentechnisch veränderter Pflanzen. Es geht schlicht um die Blockade einer ganzen Technologie. Die Gründe hierfür sind keinesfalls wissenschaftlicher, sondern rein ideologischer Art.
Wir verurteilen die gewaltsame Zerstörung von genehmigten Freisetzungsversuchen sowie die Angriffe auf Personen aufs Schärfste und fordern auch gentechnikkritische Vertreter aus Politik und Gesellschaft auf, sich von diesen kriminellen Taten zu distanzieren. Zuständige Richter ersuchen wir außerdem dringend, die Zerstörung von Freisetzungsversuchen nicht länger als Bagatelldelikte zu behandeln.
Wissenschaftlerkreis Grüne Gentechnik e.V. (WGG)
Prof. Dr. Andreas Schier, 1. Vorsitzender
mobil: 0171-4403928
zentrale@wgg-ev.de
…und stellvertretend für viele Mitarbeiter wissenschaftlicher Einrichtungen:
Prof. Dr. Inge Broer, Universität Rostock
Prof. Dr. Matthias Fladung, Johann-Heinrich von Thünen-Institut (vTI) für Forstgenetik, Großhansdorf
Prof. Dr. Ulf-Ingo Flügge, Universität zu Köln
Prof. Dr. A. Graner, Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) , Gatersleben
Prof. Dr. David G. Heckel, Max-Planck-Institut für chemische Ökologie, Jena
Dr. Jafargholi Imani, Justus-Liebig-Universität Giessen
Prof. Dr. Hans-Jörg Jacobsen, Leibniz Universität Hannover
Prof. Dr. Christian Jung, Christian-Albrecht-Universität zu Kiel
Prof. Dr. Karl-Heinz Kogel, Justus-Liebig-Universität Giessen
Prof. Dr. Maarten Koornneef, Max-Planck-Institut für Pflanzenzüchtungsforschung, Köln
Prof. Dr. Christine Nüsslein-Volhard, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie, Tübingen
Dr. Stefan Rauschen, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (RWTH)
Prof. Dr. Ralf Reski, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Prof. Dr. Mark Stitt, Max-Planck-Institut für Molekulare Pflanzenpysiologie, Golm
Prof. Dr. Gerhard Wenzel, Technische Universität München
http://"http://www.wgg-ev.de/aktuell.html"
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
Biologie, Chemie, Recht, Tier / Land / Forst
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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