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28.07.2011 16:14

Die ersten „Hilfsmittelexperten“ haben ihre Ausbildung an der Uni Witten/Herdecke abgeschlossen

Jan Vestweber Pressestelle
Universität Witten/Herdecke

    Absolventen sind Vermittler zwischen Lebenslage, Sozialrecht und Hilfsmittelmarkt

    Neun Teilnehmerinnen haben im Juli 2011 ihre Ausbildung zur „Geprüften Hilfemittelexpertin / Casemanagerin“ an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) erfolgreich abgeschlossen. Damit sind sie die ersten Absolventen der in Deutschland einmaligen berufsbegleitenden Weiterbildungsmaßnahme.

    Hilfsmittelexperten sind Vermittler zwischen Lebenslage, Sozialrecht und Hilfsmittelmarkt. Ihre Aufgabe ist es, Pflege- und Hilfebedürftige bei einer angemessenen und wirtschaftlichen Versorgung mit Hilfsmitteln zu unterstützen. Dies umfasst den Versorgungsprozess von der Beratung und administrativen Betreuung über die Analyse des Hilfsmittelbedarfs bis hin zur Planung, Umsetzung und Evaluation der Versorgung. Hilfsmittel sind zum Beispiel Rollatoren und Rollstühle, aber auch Hausnotrufsysteme oder Pflegebetten.

    „Die Fallberichte und Diskussionen in den Abschlusspräsentationen zeigen deutlich, dass die dreistufige Ausbildung die Teilnehmer ideal auf das Lösen komplexer Versorgungssituationen vorbereitet hat“, freut sich Otto Inhester, Projektleiter der Weiterbildung Hilfsmittelexperte, mit den Absolventen. Diese haben in 18 Monaten ein umfassendes Wissen über Hilfsmittel, Sozialversicherungs- und Medizinprodukterecht erlangt und somit eine bundesweit einzigartige Ausbildung durchlaufen.

    In speziellen Ausbildungsbereichen kooperierte die UW/H mit externen Institutionen wie Reha-Kind oder der Bundesfachschule für Orthopädietechnik. In Praktika bei Versorgern, aber auch im Hilfsmittelmanagement bei Krankenkassen, konnten die Teilnehmer ihr Wissen zudem bereits erfolgreich in der Praxis anwenden.

    „Das Interesse an der Weiterbildung ist groß, weitere Hilfsmittelexperten werden folgen“, kündigt Otto Inhester an. Auch die Politik unterstützt das Programm. Vertreter des Bundesministeriums für Gesundheit lobten die Initiative zur Ausbildung von Hilfsmittelexperte mehrfach und wiesen auf die dringende Notwendigkeit qualifizierter Versorgung hin.

    „Der erste große Schritt ist nun getan“, sagt Norbert Kamps, Mitbegründer und Initiator der Weiterbildung. „Nun geht es darum, ein Netzwerk von Hilfsmittelexperten aufzubauen, um so die Hilfsmittelversorgung zukünftig für alle Beteiligten zu verbessern.“ Von der zielgenaueren und indikationsgerechten Auswahl geeigneter Hilfsmittel sollen vor allem behinderte und pflegebedürftige Menschen sowie auch Kostenträger und Hilfsmittellieferanten profitieren.

    Hintergrundinformationen:

    Die berufsbegleitende Weiterbildung zum „Geprüften Hilfsmittelexperten / Casemanager“ wird seit September 2009 an der Universität Witten/Herdecke angeboten. Die Weiterbildung ist das Ergebnis intensiver Zusammenarbeit zwischen Herrn Dipl.-Ing. N. Kamps und dem Institut für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke. Sie richtet sich speziell an Mitarbeiter aus der Pflege, Physio- und Ergotherapie sowie der Heilerziehung. Für Mitarbeiter aus anderen Gesundheitsberufen, insbesondere dem Gesundheitshandwerk, wird seit Anfang 2011 die Weiterbildung „Hilfsmittelcoach“ angeboten.

    Mit der Weiterbildung zum Hilfsmittelexperten bzw. Hilfsmittelcoach wird das Ziel einer berufsgruppenübergreifenden Ausbildung verfolgt. Die gerade in der Versorgungspraxis mit Hilfsmitteln geforderte interdisziplinäre Zusammenarbeit von Mitarbeitern aus der Pflege, Physio- und Ergotherapie, Heilerziehung, dem Gesundheitshandwerk, den Kostenträger und medizinischen Diensten soll durch die Weiterbildung gefördert werden.

    Mit der Weiterbildung wird den gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen an ein ressourcenbegrenztes und durch den demographischen Wandel belastetes Gesundheits- und Sozialsystem entsprochen. Gleichzeitig wird dabei eine hohe Versorgungsqualität für erkrankte, behinderte und pflegebedürftige Menschen aufrecht erhalten.

    Die drei Stufen der Ausbildung:

    – Stufe 1: Beratung von Behinderten, Kranken und pflegebedürftigen Menschen, Bedarfserhebung, Leistungsrecht;
    – Stufe 2: Spezielles Hilfsmittelwissen über alle Arten der Hilfsmittelversorgung
    – Stufe 3: Hilfsmittelbezogenes Casemanagement und komplexe Versorgungssituationen wie z.B. häusliche Langzeitbeatmung

    Ansprechpartner: Dipl. Päd. Otto Inhester, otto.inhester@uni-wh.de, Tel. 02302 / 926 -243

    Über uns:
    Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 1.300 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsbildung.

    Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.


    Weitere Informationen:

    http://www.hilfsmittelexperte.de


    Bilder

    Die Absolventen und Ausbildungsverantwortlichen
    Die Absolventen und Ausbildungsverantwortlichen
    UW/H
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Organisatorisches, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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