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Wissenschaft
Medienmitteilung der Uni Bayreuth, Nr. 14/96, 7. Mai 1996
Physikalisches Kolloquium am 14. Mai mit Prominenz aus Wissenschaft, Verwaltung und Politik
EIN WICHTIGES ELEMENT DER AUSBILDUNG FINDET ZUM 500. MAL STATT
Festvortrag haelt Nobelpreistraeger Prof. Dr. Klaus von Klitzing
Bayreuth (UBT). Zum 500. Mal veranstaltet das Physikalische Institut der Universitaet Bayreuth ein "Physikalisches Kolloquium". Es tut dies am 14. Mai (17.00 Uhr s. t.) im Rahmen eines sogenannten "Emil-Warburg-Kolloquiums", veranstaltet es mit der gleichnamigen Stiftung und hat dazu viel Prominenz aus Wissenschaft - so die Dekane der Physik-Fakultaeten an den bayerischen Universitaeten -, Verwaltung - leitende Beamte der Bayerischen Staatskanzlei und des Bayerischen Kultus- und Wissenschaftsministeriums - sowie Vertreter der Landes wie Kommunalpolitik eingeladen. So wird der Physik-Nobelpreistraeger von 1985, Professor Dr. Klaus von Klitzing (Max-Planck-Institut fuer Festkoerperforschung in Stuttgart) den Festvortrag halten und sich dabei mit "Anwendungen der Nanoelektronik in der Metrologie" beschaeftigen.
Professor von Klitzing war mit dem Nobelpreis fuer die Entdeckung des Quanten-Hall-Effekts ausgezeichnet worden, der eine voellig neue Moeglichkeit eroeffnete, elektrische Groessen mit bis dahin unerreichter Praezision zu definieren. Von dieser Moeglichkeit macht die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) auch Gebrauch, die nach dem Gesetz mit der Festlegung von Normalen, also etwa Gewicht, Laenge und elektrischen Groessen, beauftragt ist.
Das erste Physikalische Kolloquium fand vor etwas mehr als 20 Jahren am 25. November 1975 statt, zwei Tage vor der offiziellen Eroeffnung des Studienbetriebs der 7. Bayerischen Landesuniversitaet. Im gleichen Jahr war auch das Physikalische Institut gegruendet worden. Zu den seitdem regelmaessig in der Vorlesungszeit stattfindenden Kolloquien werden auswaertige Referenten eingeladen, die ueber aktuelle Gebiet der experimentellen und theoretischen Physik berichten. Die Studenten erhalten dadurch die Moeglichkeit, sich auch ueber Entwicklungen in Gebieten der Physik zu informieren, ueber die in der oberfraenkischen Universitaetsstadt nicht geforscht wird. Die Kolloquien sind deshalb ein wichtiges Element der Ausbildung und werden von den Studierenden auch mit grossem Interesse angenommen.
Emil-Warburg-Kolloquien wurden im Zusammenhang mit der nach dem bedeutenden deutschen Physiker benannten Stiftung eingefuehrt. Sie finden jaehrlich einmal im Sommersemester statt. Die Gruendung der Emil-Warburg-Stiftung 1980 wurde durch grosszuegige Spenden der Erben Warburgs, der Familien Deurvorst und Meyer-Viol, der Stadt Bayreuth und der Stadtsparkasse, der Firmen BAT und BELG (heute Energieversorgung Oberfranken) sowie durch eine Zustiftung von Siemens ermoeglicht.
Emil Warburg, 1846 in Altona geboren und 1931 in Bayreuth gestorben, war Professor fuer Physik an den Universitaeten Strassburg, Freiburg und Berlin bevor er Praesident der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt wurde, der Vorgaengerin der PTB. Zudem war er Praesident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft von 1899 bis 1905. Er hat hervorragende Beitraege zur Physik, z. B. auf den Gebieten der kinetischen Gastheorie, der elektrischen Leitfaehigkeit, der Gasentladung und des Ferromagnetismus geleistet. Sein Sohn Otto Warburg erhielt 1931 den Nobelpreis fuer Medizin.
Die Stiftung hat sich gemaess den in ihrer Satzung festgelegten Aufgaben zum Ziel gesetzt, Forschung auf dem Gebiet der Physik an der Universitaet Bayreuth zu foerdern. Abgesehen von der Einrichtung des Emil-Warburg-Kolloquiums, die gegebenenfalls mit laengeren Forschungsaufenthalten der Gastredner verbunden sein koennen, stellt die Stiftung dem Physikalischen Institut Mittel zur Verfuegung, etwa fuer Konferenzen oder Geraete. Aus ihren Mitteln werden auch die Preisgelder der Emil-Warburg-Preise bereitgestellt, mit denen wissenschaftliche und technische Leistungen wissenschaftlicher Mitarbeiter und Techniker des Physikalischen Instituts bzw. Mitarbeiter der Werkstaetten der Universitaet ausgezeichnet werden.
Die Stiftungsmittel werden von derem Vorstand verwaltet, in dem Persoenlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Oberfrankens vertreten sind, so auch Bayreuths Oberbuergermeister Dr. Dieter Mronz als derzeitiger Vorsitzender.
Zur Wuerdigung des Forschers Emil Warburg wird bei dem Festkolloquium am 14. Mai deshalb nicht nur von Physik die Rede sein. So werden etwa Ministerialdirigent Dr. Hans Zimmermann, der im Bayerischen Staatsministerium fuer Unterricht, Kultus, Wissenschaft und Kunst fuer die Hochschulen zustaendige Abteilungsleiter, ebenso Grussworte sprechen wie Oberbuergermeister Dr. Mronz, der Vorsitzende der Emil-Warburg- Stiftung. Weitere Redner sind Professor Dr. Ernst Otto Goebel, der Praesident der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig, Professor Dr. Nikolaus Fiebiger, der Geschaeftsfuehrer der Bayerischen Forschungsstiftung und gleichzeitig ehemaliges Mitglied des Strukturbeirates fuer die Universitaet Bayreuth sowie Universitaetspraesident Professor Dr. Helmut Buettner.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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