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Wissenschaft
PM 63/96 vom 26. Juli 1996
Grundsatzbeschluss zur Hochschulentwicklungsplanung:
Kasseler Universitaet setzt Chemie-Studienangebote fort
"Nanostrukturwissenschaft" als moderner Schwerpunkt in Forschung und Lehre
Kassel. An der Universitaet Gesamthochschule Kassel (GhK) wird es keine Unterbrechung in der Chemie-Ausbildung geben. Einen entsprechenden Grundsatzbeschluss fasste jetzt der GhK-Ausschuss fuer Hochschulentwicklung und nahm damit zu einem dem hessischen Wissenschaftsministerium vorliegendendem Gutachten des Marburger Professors Dr. Boche Stellung, der die Schliessung der Chemie in Kassel vorgeschlagen hatte (vgl. unsere Pressemitteilung 24/96 vom 9.Mai 1996). Die Chemie als eines der zentralen naturwissenschaftlichen Faecher sei fuer die Kasseler Universitaet unverzichtbar, so das Selbstverwaltungsgremium der GhK. Die Kasseler Universitaet werde deshalb weiterhin Chemie sowohl als Fach in den Lehramtsstudiengaengen fuer Gymnasien anbieten wie in anderen Studiengaengen, wo sie auch fuer die Ingenieurwissenschaften, die Biowissenschaften und die Physik unabdingbar sei. Zugleich begruesste der Ausschuss die Einigung der GhK-Fachbereiche Biologie/Chemie und Physik auf die Bildung eines modernen Forschungsschwerpunkts "Nanostrukturwissenschaft" und die Entwicklung eines damit verknuepften Studienangebots in Chemie. Es soll als innovatives Ausbildungskonzept den Diplom-Studiengang Chemie in seiner jetzigen konservativen Form abloesen. Bis dahin, so stellte der Ausschuss klar, werde auch dieser Studiengang wie bisher fortgesetzt.
Ein "Loch" in der Kasseler Chemie-Ausbildung werde es damit nicht geben, so der Ausschuss. Mit der Entwicklung des auf "Nanostrukturwissenschaft" zugeschnittenen Ausbildungskonzepts - also der Beschaeftigung mit Strukturen im Groessenbereich eines Millionstel Millimeters, entstehe vielmehr ein innovatives Studienangebot mit Modellcharakter, das in Deutschland - auch wegen seines faecheruebergreifenden Charakters - einzigartig sei und Absolventen hervorragende Perspektiven biete.
Die schnelle Einigung der Fachbereiche Biologie/Chemie und Physik ueber die Ausrichtung auf dieses zukunftstraechtige Wissenschaftsgebiet knuepft an eine deutliche Schwerpunktbildung in der Kasseler Forschung an. Sie erfolgte bereits mit der Gruendung des Institutes fuer Mikrostruktur-Analyse durch einige Fachgebiete der Physik und der Elektrotechnik sowie mit der erfolgreichen Einrichtung eines Graduiertenkollegs durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und findet auch in der modernen Molekularbiologie ihren Widerhall. Der neue Forschungsschwerpunkt soll sich vor allem in den Forschungseinheiten fuer Mikrostrukturforschung und Analytik sowie in der Biologie und Chemie in derzeit enstehenden Institutsneubauten entwickeln, aber auch die Ingenieurwissenschaften und andere Bereiche wie Mathematik, Umwelttechnik und Wirtschaftswissenschaften einbeziehen. Im Rahmen einer engen interdisziplinaeren Verzahnung von Chemie, Biologie und Physik sollen die Experten der drei Faecher spezielle Aufgaben in der "Nanostrukturwissenschaft" uebernehmen.
Bereits im Herbst dieses Jahres will der GhK-Ausschuss fuer Hochschulentwicklung im Rahmen dieses Konzepts ueber die inhaltliche Ausgestaltung von derzeit drei freien Chemie-Professuren beschliessen. Den Praesidenten der GhK, Prof. Dr. Hans Brinckmann, beauftragte er, ueber die neue Konzeption Einvernehmen mit dem Wissenschaftsministerium herzustellen.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Es wurden keine Arten angegeben
Deutsch
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