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23.01.2002 09:46

LeWis-Preis: Als sich das Buch mit sieben Siegeln öffnete

Ole Lünnemann Referat Hochschulkommunikation
Universität Dortmund

    "Unser beider Studium begann recht chaotisch (...). Die Studienordnung schien nichts mit dem zu tun zu haben, was wir uns unter unserem Studium vorstellten, das Vorlesungsverzeichnis kam uns vor, wie ein Buch mit sieben Siegeln, die Anmeldelisten für die Einführungsseminare waren mehr als voll und die Plätze für das Einführungspraktikum längst verteilt." So schilderten die beiden Absolventinnen der Primarstufen-Lehrerausbildung, Katja Schulte und Janina Lauxen, am 16. Januar 2002 unbefangen rund 170 Gästen ihre Anfänge an der Dortmunder Universität. Immerhin: ihre Geschichte hatte einen guten Abschluss. Einen sehr guten sogar, für den Sie im Rahmen der Feier den LeWis-Preis - einen vom Fachbereich seit zwei Jahren verliehenen, hochdotierten Preis für Lehre und Wissenschaft - verliehen bekamen.

    Bis zum dritten Semester hatten die beiden Freundinnen Ihr Studium mit den Fächern Mathe, Deutsch und Sachunterricht häufig eher als Pflicht denn als Kür empfunden. Es ging ihnen so ähnlich, wie den Schülern in Harold Benjamins "Säbelzahn-Curriculum", das an diesem Abend durch die Kammerschauspielerin Helga Uthmann vorgetragen wurde.

    In dieser amerikanischen Satire aus dem Jahr 1938 müssen die Kinder in der Steinzeitschule Fertigkeiten lernen, wie etwa "Vertreiben des Säbelzahntigers mit Feuer", die sie nicht mehr anwenden können, weil es aufgrund einer Eiszeit gar keine Säbelzahntiger mehr gibt. Lediglich "die Radikalen im Stamm" forderten, man müsse doch den Kindern beibringen, was sie im Leben wirklich brauchten, nämlich zum Beispiel Netze für den Fischfang zu knüpfen.

    Netze knüpfen, das jedenfalls hatten Katja Schulte und Janina Lauxen in ihrem Studiengang trotz oder gerade aufgrund der widrigen Rahmenbedingungen gelernt. Und dies war wohl mit ein Grund dafür, dass sie in ihrer Abschlussarbeit ein ehrgeiziges Projekt herausragend bewältigten: Unter Anleitung und Betreuung von Prof. Dr. Burkhard Röder analysierten und werteten sie rund 460 Zeichnungen von Grundschulkindern aus Belgrad, Gelsenkirchen und Neuenrade in Hinsicht auf deren kognitive und emotionale Entwicklung aus.

    Der dritte LeWis-Preis wurde ebenfalls für herausragende Leistungen in einer interkulturellen Studie verliehen. Julia Burkhardt, die zur Zeit gerade ihrem Interessenschwerpunkt in der Sahara nachgeht, setzte sich unter Betreuung von Prof. Dr. Hans Grewel mit den "Möglichkeiten und Grenzen des interreligiösen Dialogs unter besonderer Berücksichtigung von Islam und Christentum" auseinander.

    Die Absolventinnen Schulte und Lauxen bedankten sich in diesem Zusammenhang nicht nur für die Betreuung und das vermittelte Wissen, sondern betonten auch: "Man kann oft doch mehr erreichen, als man sich zutraut!"

    Dekan Prof. Dr. Bernd Gasch erinnerte daran, dass das Referendariat nicht die einzige Möglichkeit des beruflichen Werdegangs für Lehramtsabsolventnnen und -absolventen darstelle: "Bei so vielen guten Examensarbeiten, bietet sich auch eine Promotion an." Julia Burkhardt hat diesen Weg bereits gewählt.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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