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04.06.1997 00:00

Dünnfilm-UV-Reaktor

Dr. Wolfgang Hirsch Abteilung Hochschulkommunikation/Bereich Presse und Information
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    FSU-Mediendienst

    Junger Chemiker stellt neue Anlage auf ACHEMA-Messe vor

    Dank UV-Licht wird Benzin unschaedlich

    Jena/Frankurt (4.06.97). Mit einem modularen Duennfilm-UV-Reaktor zur Abwasserreinigung stellt sich der junge Diplom-Chemiker Matthias Schmidt (28) von der Friedrich-Schiller-Universitaet Jena auf der diesjaehrigen ACHEMA vor. Die Leitmesse fuer Chemietechnik, Umweltschutz und Biotechnik findet vom 9. bis 14. Juni in Frankfurt statt. Schmidt entwickelte als Promotionsprojekt eine Apparatur, mit der sehr flexibel unterschiedliche Problem-Abwaesser mit UV-Licht aufbereitet werden. Im naechsten Jahr soll sein tischgrosser Miniplant-Reaktor fuer industrielle Grossanlagen Modell stehen koennen - und die Promotion abgeschlossen sein. Funktionstuechtig ist die Anlage bereits, ein Patentantrag laeuft, nur der Mengendurchsatz bereitet dem jungen Wissenschaftler noch Sorge.

    Der praktische Nutzeffekt dieser von der Bundesstiftung Umwelt gefoerderten Grundlagenforschung ist mit Haenden zu greifen. Schmidts Anlage taugt zur Aufbereitung aller Schmutzwaesser, die mit organischen Chemikalien verseucht sind. Sogenannte BTX-Aromate - Benzol, Toluol, Xylol - bilden das wichtigste Anwendungsgebiet; darunter fallen zum Beispiel alle Mineraloelkraftstoffe. Das Arbeitsprinzip der Apparatur ist relativ einfach: Aus einem Verteiler laeuft die verschmutzte Fluessigkeit in einem duennen Film an den Waenden eines Glaszylinders herab und wird dabei mit UV(c)-Licht bestrahlt. Unter dem Lichteinfluss bilden sich aus Wasser und Luft aggressive (OH)-Radikale, die die komplexen und voluminoesen Molekuelstrukturen der organischen Chemikalien in einer photochemischen Reaktion ,aufknacken". Solche mineralisierten Substanzen koennen anschliessend problemlos von Bakterien in einer biologischen Reinigungsstufe abgebaut werden.

    Neu an Schmidts Anlage ist vor allem das modulare Prinzip. Die einzelnen Komponenten sind je nach Konsistenz des Abwassers flexibel auszuwaehlen, damit etwa dickfluessige Substanzen die Anlage nicht verstopfen. Die Entwicklung des Miniplant-Modells bezeichnet Matthias Schmidt als ,Meilenstein im Projekt". Nun geht er daran, die Prozessparameter so zu optimieren, dass die Anlage effizient in moeglichst grosse Abwassermengen in kuerzester Zeit behandelt.

    Ansprechpartner: Dipl.-Chem. Matthias Schmidt, Friedrich-Schiller-Universitaet, Institut fuer Technische Chemie, Tel. 03641/636004, Fax 636538.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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