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29.01.2002 15:35

Organisation? Zum Totlachen!

Kay Gropp Kommunikation und Marketing
Private Universität Witten/Herdecke gGmbH

    Ein von Frank E. P. Dievernich herausgegebener Sammelband u.a. mit Autoren der Universität Witten/Herdecke (UWH) nähert sich einem weithin unterschätzten Phänomen: Dem Witz und Humor der Organisation

    Das Büro gibt ja allerlei Anlass, täglich über Menschliches und Allzumenschliches zu reflektieren oder besser gleich in schallendes Gelächter auszubrechen. Reflexion und Humor gewürzt mit wissenschaftlicher Schärfe: So heißt die Waffe, mit der 13 Autoren in dem jetzt im UVK-Verlag erschienenen Band "Kommunikationsausbrüche: Vom Witz und Humor der Organisation" auf ein Phänomen zielen, das sich ganz harmlos Organisation nennt. Getroffen wird dabei der ganz normale Wahnsinn, der häufig in Organisationen herrscht.

    Die Anthologie ist alles andere als eine Sammlung heiterer Apercus, sondern verfolgt ein durchaus ernsthaftes wissenschaftliches Anliegen, das sich an einem Dilemma entzündet: "Jeder Versuch, Kommunikation vorzuschreiben, wie sie zu laufen hat, deutet auf die der Natur der Kommunikation zuwiderlaufende Logik hin. Der Kommunikation kann nichts vorgeschrieben werden...", behauptet Frank Dievernich im Vorwort. Als hätte man das nicht schon immer geahnt! Er geht sogar einen Schritt weiter: Für ihn ist die Organisation selbst ein Witz. Warum? Weil jede Organisation zunächst einmal ein Angriff auf den Freiraum der Kommunikation darstelle. Der Witz der Organisation sei sogar ein mehrfacher, erklärt der UWH-Professor für Soziologie Dirk Baecker. Einmal mutet sie ihren Mitgliedern Verhaltensmuster zu, die außerhalb der Organisation nicht akzeptiert würden - zum Beispiel den Witz eines krampfhaft durchzuhaltenden corporate designs, um unterscheidbar zu bleiben. Zum Anderen liege der Witz der Organisation, so Baecker, in der Köstlichkeit jener speziellen internen Codes, die sich in Organisationen zwangsläufig und zwanghaft ergeben, angefangen von gemeinsamen Grillparties, Betriebsausflügen bis hin zum unvermeidlichen Weihnachtsessen. Erst das Lachen über solche geheiligten Praktiken bringt den Widersinn solcher Grenzziehungen auf den Punkt, schreibt Baecker. Am Ende des Bandes geht Birger P. Priddat auch noch mit der Ökonomie ins Gericht: "Ökonomie - zum Lachen", da bleibt kein Auge trocken.

    Frank Dievernich (Hg.): "Kommunikationsausbrüche: Vom Witz und Humor der Organisation", UVK-Verlagsgesellschaft, Konstanz 2001, ISBN 3-89669-805-2, Preis: 19,90 Euro

    Kontakt: Frank E. P. Dievernich, Tel.: 069/265-6479 oder 0172/2643376.
    E-mail: frankd@uni-wh.de oder
    Frank.Dievernich@bku.db.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Psychologie, Religion, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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