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Wissenschaft
Der Vorsitzende des Stiftungsvorstands des Max-Delbrück-Centrums (MDC), Prof. Dr. Walter Rosenthal, hat den Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel im MDC begrüßt. „Wir freuen uns sehr über Ihr Interesse an der biomedizinischen Forschung des MDC mit seinen Partnern und an der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses“, sagte er zur Begrüßung der Kanzlerin. Sie war auf Einladung des Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Prof. Dr. Jürgen Mlynek, in das MDC gekommen, das Mitglied dieser größten Forschungsorganisation Deutschlands ist. Begleitet wurde die Kanzlerin von Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Berlins Wissenschaftssenator Jürgen Zöllner.
Zu Beginn ihres Besuchs besichtigte die Bundeskanzlerin eine in Deutschland einzigartige Stoffwechselkammer. Damit messen Dr. Michael Boschmann und Dr. Jochen Steiniger wie viel Sauerstoff eine Versuchsperson verbraucht und wie viel Kohlendioxid sie ausatmet. Aus diesen Daten können die Forscher auf den Energieverbrauch sowie den Fett- und Kohlehydratumsatz in Ruhe und unter körperlicher Belastung schließen. Zudem untersuchen die Forscher mit dieser Kammer Auswirkungen von Diäten, Nahrungsergänzungsmitteln oder Arzneimitteln auf den Stoffwechsel und können erkennen, ob diese eine Gewichtsabnahme oder -zunahme fördern. Von besonderem Interesse ist auch der Einfluss chronischer Herz-Kreislauferkrankungen auf den Energiestoffwechsel.
Weiter untersuchen die Forscher inwieweit neurologische Erkrankungen, wie Parkinson, Multiple Sklerose oder verschiedene Formen von Muskeldystrophie (Muskelschwund), den Energieverbrauch und damit auch den Krankheitsverlauf zusätzlich beeinflussen. Die zimmergroße Kammer befindet sich im Experimental and Clinical Research Center (ECRC). Diese Einrichtung für die klinische Forschung betreiben das MDC und die Charité – Universitätsmedizin Berlin seit 2007 gemeinsam.
Danach besichtigte die Bundeskanzlerin das Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC und nahm dort eines der neuesten Sequenziergeräte für die Analyse der DNA in Betrieb. (siehe weitere Pressemitteilung vom 13. September 2011).
Podiumsdiskussion zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses
Zum Abschluss ihres Besuchs nahm die Bundeskanzlerin an einer Diskussion über die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Attraktivität des Forschungsstandortes Deutschland teil. Mit der Kanzlerin diskutierten Prof. Mlynek, Prof. Dr. Matthias Selbach, Zellbiologe und Helmholtz-Nachwuchsgruppenleiter im MDC sowie Nuria Cerdá-Esteban, eine spanische Doktorandin im MDC. Die Moderation hatte Prof. Rosenthal.
Prof. Rosenthal und Prof. Mlynek unterstrichen gegenüber Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bedeutung der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Sie wiesen darauf hin, dass die Wissenschaft in diesem Bereich große Anstrengungen unternehme. Zugleich sprachen sie sich für eine größere Flexibilität unter anderem bei der Besetzung von Stellen in der Wissenschaft aus.
„Talentmanagement und Nachwuchsförderung gehören untrennbar zur Helmholtz-Gemeinschaft“, sagte Prof. Mlynek. „Die große Zahl an hochkarätigen Bewerbungen zeigt, dass zum Beispiel unsere Nachwuchsgruppenleiterpositionen auch im internationalen Vergleich sehr attraktiv sind. Wir bieten hervorragende Arbeitsbedingungen und eine verlässliche Karriereperspektive und können dadurch weltweit herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gewinnen“, betonte er.
Prof. Rosenthal erläuterte, dass von den 56 Forschungsgruppen des MDC allein 20 von Nachwuchswissenschaftlern geleitet werden. Sechs davon sind so genannte Helmholtz-Nachwuchsgruppen. Sie werden je zur Hälfte aus dem Impuls- und Vernetzungsfond des Präsidenten der Helmholtz-Gemeinschaft und vom MDC finanziert. 2003 hatte die Helmholtz-Gemeinschaft dieses Programm eingerichtet, um jungen Forschern aus dem In- und Ausland die Möglichkeit zu geben, früh wissenschaftlich selbstständig zu arbeiten. „84 Prozent der Nachwuchsgruppenleiter kommen von einer Position aus dem Ausland an das MDC, davon über die Hälfte aus den USA“, sagte Prof. Rosenthal. Das MDC habe darüber hinaus drei Doktorandenprogramme, die eine strukturierte Ausbildung und Betreuung gewährleisteten.
In diesem Zusammenhang wies Prof. Rosenthal darauf hin, dass für außeruniversitäre Einrichtungen wie dem MDC eine „sehr gute Anbindung an die Universitäten notwendig“ ist. „Das MDC braucht starke universitäre Partner, vor allem einen starken klinischen Partner mit exzellenter klinischer Forschung. Deshalb ist es aus Sicht des MDC enorm wichtig, dass auch die Universitäten, und gerade die Charité, im Sinne einer ausgezeichneten Forschungs- und Bildungsförderung nachhaltig sehr stark gefördert werden.”
Das MDC wurde im Januar 1992 gegründet um molekulare Grundlagenforschung mit klinischer Forschung zu verbinden. Forschungsschwerpunkte sind: Herz-Kreislauf- und Stoffwechselerkrankungen sowie die Systembiologie, Krebs und Funktion und Dysfunktion des Nervensystems. Am MDC arbeiten derzeit rund 1 350 Beschäftigte einschließlich 300 Gästen aus insgesamt 53 Ländern. Davon sind im Bereich Forschung rund 1 100 Beschäftigte tätig, unter ihnen etwa 700 Wissenschaftler, davon rund 290 Doktoranden. Das MDC hat ein jährliches Budget von rund 71 Millionen Euro. Es wird zu 90 Prozent vom Bund und zu zehn Prozent vom Land Berlin finanziert. Das MDC ist eine von 17 Forschungseinrichtungen der Helmholtz-Gemeinschaft. 2010 kam das MDC auf der Thomson Reuters-Liste auf Platz 14 der 20 besten Forschungseinrichtungen im Bereich Molekularbiologie und Genetik.
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Barbara Bachtler
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Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
in der Helmholtz-Gemeinschaft
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Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Zentrum für Klinische Forschung, welches das Max-Delbrück-Cent ...
(Photo: David Ausserhofer/Copyright: MDC)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Medizin
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Organisatorisches
Deutsch
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