idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
19.09.2011 15:59

TiHo gründet Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung

Sonja von Brethorst Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover

    Einweihung neuer Außenstelle in Büsum

    Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) stellt den Bereich Wildtierforschung neu auf und erweitert zugleich ihr Forschungsspektrum: Künftig arbeiten TiHo-Wissenschaftler auch an marinen Säugern, wie beispielsweise Seehunden oder Schweinswalen. Heimische, terrestrische Wildtiere, wie Wildschweine, Rebhühner oder Wildkatzen, stehen an der TiHo seit langem im Fokus, jetzt kommen die marinen Säuger hinzu. Um diese beiden Forschungsbereiche zusammenzuführen, hat die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover ein neues Institut mit dem Namen „Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung“ gegründet, das von Privatdozentin Dr. Ursula Siebert geleitet wird. Die Arbeit an marinen Säugern wird in einer neuen Außenstelle der TiHo in Büsum im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein erfolgen. Am heutigen Montag haben TiHo-Präsident Dr. Dr. h. c. Gerhard Greif, Privatdozentin Dr. Ursula Siebert, Dithmarschens Landrat Dr. Jörn Klimant und Bürgermeister Maik Schwartau die neue Außenstelle der TiHo in Büsum besucht. Dr. Klimant sagte: „Es freut uns, dass Dr. Siebert ihre erfolgreiche Arbeit in Büsum fortsetzen wird.“ Und Maik Schwartau ergänzt: „Als Bürgermeister kann ich diese Entscheidung nur begrüßen. Wir sind sehr stolz auf die Forschungsstelle in Büsum.“

    „Mit Dr. Siebert konnten wir eine sehr erfolgreiche und anerkannte Wissenschaftlerin als Institutsleiterin gewinnen“, sagte Dr. Greif während der Eröffnung. Dr. Siebert ist Tierärztin und für das Fach Zoologie habilitiert. Sie ist eine anerkannte Expertin für marine Säuger und berät als Mitglied zahlreicher Kommissionen und Gremien verschiedene Bundes- und Landesministerien. Bisher war Siebert am Forschungs- und Technologiezentrums Westküste (FTZ) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel aktiv und hat dort die Arbeitsgruppe „Marine Säuger“ in Büsum geleitet. Die 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsgruppe von Dr. Siebert an der TiHo werden alle über Drittmittel finanziert. Dr. Ursula Siebert sagte: „Mein Ziel ist es, die terrestrischen und aquatischen Arbeiten eng miteinander zu verzahnen. Viele Methoden und Konzepte sind sehr ähnlich, dazu gehören beispielsweise die Erfassung von Populationsgrößen oder Verteilungsmustern, sowie die Bewertung des Gesundheitszustandes.“

    Bisher war die Wildtierforschung an der TiHo als sogenanntes An-Institut, das sich ausschließlich aus Spenden und Fördergeldern finanziert hat, organisiert. „Mit der Neugründung des Instituts für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung wird das erfolgreiche Institut für Wildtierforschung voll in die TiHo integriert. Damit ist unser langjähriges Ziel erreicht“, sagte Heinz Gerdemann, Vorsitzender des Vereins der Förderer des Instituts für Wildtierforschung an der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und ergänzt: „Natürlich wird der Förderverein auch in Zukunft für das Institut aktiv sein.“ Die elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des bisherigen Instituts für Wildtierforschung werden weiterhin in Hannover auf dem Campus der TiHo am Bischofsholer Damm arbeiten.

    Forschung marine Säuger

    Mit ihrer Forschung ist die Arbeitsgruppe „Marine Säuger“ in Deutschland und in einigen Bereichen auch europa- und weltweit einzigartig. Die Forschung an marinen Säugern wurde in Büsum nach dem ersten Seehundsterben in den Jahren 1988/89 aufgenommen. Ziel der Wissenschaftler ist es, die Biologie und Ökologie der marinen Säuger zu erforschen und die Einflüsse des Menschen auf die Tiere, ihrer Gesundheit und ihren Bestand zu beurteilen. Die Untersuchungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern konzentrieren sich auf die gesamten deutschen Gewässer der Nord- und Ostsee. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte sind Untersuchungen zur Gesundheit (Infektionskrankheiten und Zoonosen) sowie zur Habitatnutzung, Auswirkungen anthropogener Eingriffe auf marine Säuger und die Erstellung und Pflege von Datenbanken. Derzeit untersuchen die Wissenschaftler unter anderem die Auswirkungen des Offshore-Windparks „alpha ventus“ auf marine Säuger oder die Effekte von Unterwasserschall auf Verhalten und Gesundheit von Robben und Schweinswalen.

    Wildtierforschung

    Seit 1980 betreiben Wissenschaftler an der TiHo Wildtierforschung. Im Vordergrund stehen die Wechselbeziehungen zwischen heimischen Wildtieren und Umweltfaktoren. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Monitoring und Management, Reproduktions- und Verhaltensforschung sowie Wildtierkrankheiten und Zoonosen. Die Arbeiten liefern wertvolle Erkenntnisse über das Vorkommen und die Gesundheit unserer Wildtiere. Aktuelle Forschungsprojekte sind beispielsweise die Ausbreitung von Wildschweinen und die durch sie hervorgerufenen Schäden in Niedersachsen, die wissenschaftliche Begleitung der natürlichen Wiederansiedlung von Wölfen in Niedersachsen oder die kontinuierliche Wildtiererfassung, die gemeinsam mit den niedersächsischen Jägerinnen und Jägern durchgeführt wird und seit 20 Jahren Informationen über Populationsgrößen, das Vorkommen verschiedener heimischer Wildtierarten liefert.

    Kontakt
    Dr. Ursula Siebert
    Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover
    Institut für Terrestrische und Aquatische Wildtierforschung
    Tel.: +49 4834 604-113
    ursula.siebert@tiho-hannover.de


    Weitere Informationen:

    http://www.tiho-hannover.de/aktuelles-presse/pressemitteilungen/pressemitteilung...


    Bilder

    PD Dr. Ursula Siebert (rechts) während einer Sektion
    PD Dr. Ursula Siebert (rechts) während einer Sektion
    Foto: TiHo
    None

    Befestigung eines Ohrmarkensenders am Wildschwein
    Befestigung eines Ohrmarkensenders am Wildschwein
    Foto: Surray
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst
    überregional
    Kooperationen, Organisatorisches
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).